Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar. Am Sonntag, 17. Dezember 2023, nimmt die neue Linie 16 der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) ihren Betrieb auf. Damit erhalten die perspektivisch 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers Anschluss an das Schienennetz der rnv. Die Arbeiten an der neuen Stadtbahnstrecke sind, abgesehen von einigen Restarbeiten, abgeschlossen.
Nach fast zwei Jahren Bauzeit konnte am Samstag, 16. Dezember 2023, die Schienenstrecke nach FRANKLIN im Beisein von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht feierlich eröffnet werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten an diesem Tag mit kostenlosen Schnupperfahrten den neuen Anschluss an das Schienennetz erkunden und auf einem Weihnachtsmarkt als Begegnungsmöglichkeit für alle Interessierten zur Eröffnung des neuen Mobilitätsangebots gemeinsam mit den Verantwortlichen die Inbetriebnahme feiern. Ab Sonntag wird die Strecke regulär durch die Linie 16 im Pendelbetrieb zur Bensheimer Straße bedient.
In diesem Rahmen übergab Verkehrsminister Hermann die Förderbescheide für die Strecke durch FRANKLIN in Höhe von rund 19,9 Millionen Euro und ebenfalls für die bereits abgeschlossene Kapazitätserweiterung der Haltestelle Mannheim Hauptbahnhof in Höhe von rund 13,2 Millionen Euro. Beide Projekte sind Teil des Konversionsnetzes Mannheim, mit dem neue und bestehende Stadtteile erschlossen und das ÖPNV-Netz in Mannheim fit für die Zukunft gemacht werden sollen.
Erfolgreicher Abschluss eines anspruchsvollen Projekts
Seit Januar 2022 wurde die zweigleisige Strecke mit Wendeschleife auf einer Länge von etwa 1,8 Kilometern gebaut. Drei neue barrierefreie Haltestellen sind entstanden und der Haltepunkt Bensheimer Straße, von welchem aus die neue Linie 16 nach FRANKLIN abzweigt, wurde barrierefrei ausgebaut. Trotz vieler Herausforderungen, nicht zuletzt aufgrund von krisenbedingten Material- und Lieferschwierigkeiten, blieb das anspruchsvolle Projekt im Zeitplan. Dies ist auch ein Resultat der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Die Kosten des Streckenneubaus betragen rund 33 Millionen Euro. Die Maßnahme hat eine Förderung von etwa 19,9 Millionen Euro von Bund und Land zu erwarten. Das Land Baden-Württemberg trägt davon einen Anteil von rund 3,7 Millionen Euro.
Letzter Baustein in einem vielfältigen Mobilitätsangebot
Die neue Stadtbahnlinie vervollständigt das vielfältige Mobilitätsangebot auf FRANKLIN, indem sie die Erschließung des Stadtteils erheblich verbessert und zunächst als Zubringer zur Linie 5 an der Haltestelle Bensheimer Straße dient. Die Fahrzeiten der Linie 16 wurden zu diesem Zweck an die Linie 5 angepasst, um möglichst kurze Übergänge zu ermöglichen. Innerhalb FRANKLINS entsteht damit in beide Richtungen ein 20-Minuten-Takt. Mit dem Abschluss der geplanten Kapazitätserweiterung der Haltestelle Käfertal Bahnhof wird für die Linie 16 ab dem Jahr 2027 eine umsteigefreie Verbindung über die Innenstadt und die neue Trasse durch Glückstein bis nach Mannheim-Rheinau entstehen.
Zudem verkehrt in FRANKLIN das On-Demand-Shuttle fips sowie die Buslinie 67, die längstens bis zur Durchbindung der Linie 16 in die Innenstadt in reduziertem Takt erhalten bleiben wird. Zudem gibt es im Stadtteil umfangreiche Sharing-Angebote, ein ausgedehntes Rad- und Gehwegenetz und eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur.
Ein Teil des Konversionsnetz Mannheim
Der Neubau der Stadtbahnstrecke auf FRANKLIN ist Teil des stadtweiten Maßnahmenpakets „Konversionsnetz Mannheim“. Das Maßnahmenbündel Konversionsnetz besteht aus acht Projekten, um den Mannheimer Stadtbahnverkehr in den nächsten Jahren bedeutend auszubauen. Die neuen Mannheimer Stadtquartiere sollen durch eine Reihe von verschiedenen Baumaßnahmen im Lauf der 2020er Jahre erschlossen werden.
Dabei handelt es sich um die neuen Stadtquartiere FRANKLIN, Sullivan, Funari, das Columbus-Quartier und das Turley-Areal im Nordosten von Mannheim sowie das Glückstein-Quartier südlich des Mannheimer Hauptbahnhofs. Diese Konversionsflächen wurden durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Mannheim sowie, im Fall des Glückstein-Quartiers, die Umwandlung ehemaligen Bahn- und Gewerbegebiets frei. Rund 13 Kilometer Gleise sollen im Zuge der acht Maßnahmen neu gebaut werden.
Das Maßnahmenpaket Konversionsnetz wird über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowohl vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur als auch vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert und von der Stadt Mannheim, der MV Mannheimer Verkehr GmbH und der rnv gemeinsam geplant und verwirklicht.
Stimmen zur Eröffnung der Linie 16
Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg:
„Franklin ist ein Pionier-Quartier für nachhaltige Mobilität. Mit der neuen Linie sind die Anwohnerinnen und Anwohner noch besser angebunden und kommen schnell und einfach an ihr Ziel. Ein guter ÖPNV bringt echten Mehrwert für den Alltag der Menschen vor Ort und macht Städte somit lebenswerter. Denn: In den Stadtvierteln, in denen man auf das eigene Auto verzichten kann, bleibt mehr Raum für die Menschen — und für Begegnungen. Das Land fördert deshalb dieses Projekt anteilig mit rund 3,7 Millionen Euro. Dies stellt eine der höchsten Förderungen des Verkehrsministeriums für ein kommunales ÖPNV-Projekt insgesamt in diesem Jahr dar.“
Christian Specht, Oberbürgermeister Stadt Mannheim:
„Die neue Stadtbahnstrecke auf Franklin schließt Mannheims jüngsten Stadtteil an das Stadtbahnnetz an. Den heute schon rund 6.500 Bewohnerinnen und Bewohnern steht jetzt ein zusätzliches klimaschonendes Mobilitätsangebot zur Verfügung – was gerade für einen jungen Stadtteil, der noch auf über 10.000 Einwohner wachsen soll, von entscheidender Bedeutung ist. Neben der ausgebauten Haltestelle Bensheimer Straße erschließen drei weitere barrierefreie Stadtbahnhaltestellen engmaschig den Stadtteil. Nach dem geplanten Ausbau der Haltestelle Käfertal Bahnhof werden wir ab 2027 auch komfortable umsteigefreie Verbindungen in die Innenstadt und den Mannheimer Süden anbieten können.
Besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der rnv und der MWSP, die es geschafft haben, das Projekt in nur knapp zwei Jahren Bauzeit erfolgreich umzusetzen, sowie Land und Bund, die mit ihrer Förderung von gut 20 Millionen. Euro diese wichtige Investition in unser Stadtbahnnetz ermöglicht haben. Frühere Projekte wie die Stadtbahn Nord haben klar gezeigt, dass das gut investiertes Geld für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Stadt, für die Verkehrswende in Mannheim und damit für unsere Klimaziele ist.“
Dr. Volker Proffen, Bürgermeister für Finanzen, Beteiligungsvermögen, IT, Sicherheit und Ordnung:
„Die Eröffnung der neuen Stadtbahn ist ein wichtiger Meilenstein für unser Konversionsnetz, bei dem wir insgesamt rund 150 Mio. Euro in den zukunftsfähigen Ausbau des Mannheimer Stadtbahnnetzes und die Anbindung der Mannheimer Konversionsgebiete investieren. Andere ÖPNV-Angebote wie der On-Demand-Service fips, die Buslinie 67 und das Projekt RABus mit autonomen Shuttles komplettieren die Mobilität auf Franklin. Nun gilt es, auch die weiteren Projekte im Konversionsnetz Mannheim zu einem guten Abschluss zu bringen, um den ÖPNV in Mannheim fit für die Zukunft zu machen“
Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH:
„Heute fügt sich ein neues Puzzleteil in das Gesamtbild des Konversionsnetz Mannheim ein. Durch die Bündelung vieler Einzelmaßnahmen zu einem großen Ganzen entsteht mit neuen Verbindungsmöglichkeiten nicht nur ein Mehrwehrt für die Fahrgäste, sondern ermöglicht auch eine optimierte Fördersituation. Projekte dieser Größenordnung wären ohne eine auskömmliche Förderung und verlässliche Partner nicht zu realisieren. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten von Bund und Land auch für die gute Zusammenarbeit bei der Sicherstellung der Finanzierung bedanken.“
Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH:
„Wenn man ein solches Projekt von der ersten Idee über die Planungen und den Bau bis hin zur Inbetriebnahme begleitet, ist es ein tolles Gefühl, die ersten Bahnen auf den neuen Gleisen fahren zu sehen. Hier schwingt auch eine gehörige Portion Stolz auf die Leistungen der beteiligten Kolleginnen und Kollegen mit. Es gab manche Herausforderungen, die mit großem Engagement und viel Kreativität gemeistert wurden. Mein Dank gilt nicht nur dem Team der rnv und der MWSP, sondern auch den Anwohnerinnen und Anwohnern für die große Akzeptanz der ein oder anderen Einschränkung während der Bauzeit. Jetzt freuen wir uns über viele neue Fahrgäste.“
Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP GmbH:
„FRANKLIN ist ein lebenswerter Ort, der in Mannheim Visionen rund um urbanes Wohnen und Leben umsetzt. Ein gut ausgebautes, emissions- und barrierearmes ÖPNV-Angebot ist elementarer Bestandteil des Mobilitätskonzeptes für FRANKLIN. Toll, dass sich für die Menschen im Stadtteil mit der neuen Linie 16 die Möglichkeiten und Alternativen einer Mobilitätswende nochmal deutlich erhöhen.“
Quelle RNV © rnv GmbH/Haubner
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