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Mannheim – Bei uns zählt der Mensch – Interview zum Tag des Ehrenamts mit Fred Ruppert, ehrenamtlicher Regionalvorstand der Johanniter in Baden

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Im Jahr 2021 gab es laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) in Deutschland etwa 16,24 Millionen Ehrenamtliche. Der größte Anteil davon fällt auf Sportvereine, kirchliche Einrichtungen und Hilfsorganisationen. Mehr als 43.000 Ehrenamtliche sind in der Johanniter-Unfall-Hilfe aktiv. Die Ehrenamtlichen engagieren sich zum Beispiel im Bevölkerungsschutz, im Sanitätsdienst, im Hospizdienst, in der Seniorenbetreuung und in der Erste-Hilfe-Ausbildung. Damit zählt die Johanniter-Unfall-Hilfe zu den großen Hilfsorganisationen in Deutschland. Auch im Landesverband Baden-Württemberg sind über 2.600 ehrenamtliche bei den Johannitern aktiv. Besonders im Sanitätsdienst, im Bevölkerungsschutz, den Betreuungsdiensten und in der Johanniter-Jugend ist die Unterstützung groß Den Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember nehmen die Johanniter zum Anlass, sich für das große ehrenamtliche Engagement ihrer Helferinnen und Helfer – auch und gerade während der Corona-Pandemie – zu danken.

Zum Thema Ehrenamt haben wir mit Fred Ruppert von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) gesprochen. Der 72-Jährige ist seit 2006 ehrenamtlicher Regionalvorstand im Regionalverband Baden, Kuratoriumsmitglied der Johanniter-Seniorenhäuser Ladenburg und Ilvesheim sowie Stiftungsbotschafter der Johanniter-Stiftung. Herr Ruppert, seit Jahren begleiten Sie aktiv das Ehrenamt bei den Johannitern. Welche Veränderungen zeichnen sich ab? Als ich die Aufgabe des ehrenamtlichen Regionalvorstands übernommen habe, war ich völlig überrascht über die Dimension ehrenamtlicher Tätigkeit bei der JUH und beeindruckt, wie stark ehrenamtliches Engagement von Seiten der JUH gefördert wird. Das Ehrenamt gilt bei uns als wichtiges und wesentliches „Unternehmensprinzip“. Daran hat sich nichts geändert. Auch die Jugendförderung besteht natürlich unverändert, ist selbstverständliche Investition in die Zukunft der Gesellschaft und der JUH. Geändert hat sich eher Art und Umfang ehrenamtlichen Engagements. Wie im privaten Rahmen wächst die Mobilität der Menschen auch in allen Ausbildungs- und Berufsbereichen. Der Wechsel ist deshalb auch bei den Johannitern häufiger, lokal gebundenes langfristiges Engagement wird voraussichtlich seltener.

Wie gehen die Johanniter mit der Veränderung um?

Wir animieren zu projektbezogenem ehrenamtlichem Engagement. Die spontane, großartige Einsatz- und Hilfsbereitschaft sehr vieler Johanniter im Zusammenhang mit der Katastrophe im Ahrtal ist hier von exemplarischer Bedeutung. Aber auch die gezielte Ausbildung und Vorbereitung für zukünftige Katastrophen ist ein immer wichtiger werdender Aspekt und soll die langfristige Bindung an die JUH stärken. Da wir in Deutschland nahezu überall vor Ort sind, ist es durch die Koordination aller Johanniter-Einrichtungen leicht möglich, die Bindung zu ehrenamtlich aktiven Johannitern zu pflegen und überall zu erhalten.

Warum ist Ehrenamt für unsere Gesellschaft wichtig?

Die Tugend ehrenamtlichen Engagements ist in Deutschland, in der deutschen Gesellschaft noch entwicklungsfähig. Das zeigt auch der Vergleich mit anderen Ländern. Das Ehrenamt bekommt aber seit einiger Zeit auch in Deutschland in der öffentlichen Diskussion einen immer größeren Stellenwert. Die zukünftig auf die Johanniter zukommenden Aufgaben können ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht bewältigt werden. Wir sollten noch deutlicher machen, dass die Aufgaben der Johanniter Aufgaben für die Gesellschaft sind. Nicht nur aufgrund der veränderten Altersstruktur unserer Gesellschaft sondern, nicht unwesentlich, auch durch die erhöhten Alltags- und Lebensrisiken. Die schnelle, kompetente und professionelle Notversorgung bei Unfällen oder gesundheitlichen Problemen wird immer wichtiger. Die Johanniter werden in Zukunft immer mehr gebraucht werden.

Herr Ruppert, was bekommt ein ehrenamtlicher Helfer nur bei den Johannitern?

Schon in frühen Lebensjahren erfahren Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten zur Entwicklung einer verantwortungsvollen Persönlichkeit. Im Schulsanitätsdienst können sie Verantwortung für ihre Mitschüler übernehmen, später können sie sich bei der JUH in medizinischen Bereichen ausbilden, berufliche Qualifikationen erreichen und medizinische Grundlagen erwerben. Auch die umfassenden Auslandsaktivitäten haben nicht zu unterschätzende Attraktivität für ehrenamtlichen Einsatz. Wie die Jungen, erleben auch die ehrenamtlichen „alten Hasen und Häsinnen“ die Spannung u.a. im Rettungsdienst und der Blaulicht-Atmosphäre, schätzen den JUH-Team-Geist und die Team-Arbeit. Diese besondere Grundhaltung dem Leben und der Arbeit gegenüber, die es nur bei den Johannitern gibt, dieser JUH-Spirit ist einmalig. Ehrenamtlich wie auch hauptberuflich eine Tätigkeit „Aus Liebe zum Leben“ ausüben zu können und immer am und mit Menschen arbeiten zu können ist schon etwas ganz Besonderes. Gibt es einen bedeutenderen „Berufs-Zweck“? Ich glaube nicht!

Was ziehen Sie aus Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit?

Jedes Ehrenamt muss einem selbst Freude machen, sonst sollte man es lassen. Das Schöne bei der JUH ist, dass man mit ehrenamtlichem Einsatz auch anderen Freude und Hilfe geben kann. Lohn ist für viele Johanniter die Dankbarkeit der Geholfenen, das schafft Zufriedenheit bei den Helfern. Wie bei mir zu sehen, gibt es keine Altersgrenze für ehrenamtliches Engagement, jedenfalls nicht nach oben und nicht bei den Johannitern. Für mich als Mitglied des Johanniterordens ist nicht zuletzt der christliche Hintergrund Motiv für meine ehrenamtliche Tätigkeit für die Johanniter.

Wo sehen Sie das Ehrenamt der Johanniter in fünf Jahren?

Fünf Jahre sind für eine Prognose ein sehr kurzer Zeitraum, besonders wenn man auf die mehr als 900-jährige Tradition der Johanniter in Sachen Nächstenliebe zurückblickt. In Anlehnung an die Geschichte des Johanniterordens, der „Mutter-Gesellschaft“ der Johanniter-Unfall-Hilfe, könnte das Motto sein „Zukunft seit 1099“. Ohne das Ehrenamt wird es mit Sicherheit auch in Zukunft nicht gehen. Die Johanniter und ihr ausgeprägtes und prägendes Ehrenamt sind und bleiben auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems.
Stellen Sie mir die Frage also nochmal in 100 Jahren, dann werden wir sehen, dass ich recht habe.

Letzte Frage: Wer passt perfekt zu den Johannitern?

Natürlich alle, die den Nächsten im Blick haben. Das ist sozusagen die Geschäftsgrundlage für die Johanniter. Das Gutmenschentum hat aus meiner Sicht keinen Platz bei den Johannitern, das sehe ich auch nicht und das ist auch gut so. Aus meiner Sicht sollte ein „perfekter“ Johanniter, eine „perfekte“ Johanniterin u.a. empathisch und gleichzeitig realistisch, emotional und gleichzeitig nüchtern, vernünftig und gleichzeitig kritisch, fürsorglich und verantwortungsvoll, rücksichtsvoll und gleichzeitig durchsetzungsstark sein. Eben einfach ein guter Mensch. All denen die die Arbeit der Johanniter und der JUH mit ihrem ehrenamtlichem Einsatz immer wieder uneigennützig, tatkräftig und mit außergewöhnlichem persönlichen Engagement begleiten und unterstützen möchte ich ganz, ganz herzlich danken. Lassen Sie uns alle gemeinsam unermüdlich versuchen auch weiterhin andere zu ehren-amtlicher Arbeit für die Johanniter zu motivieren, es lohnt sich.

Mehr Informationen zum ehrenamtlichen Engagement bei den Johannitern im Regionalverband Baden finden Sie unter: www.johanniter.de/ehrenamt-baden.

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