So steht es in Heidelberg um die Hochwasser- und Starkregengefahr – Ausstellung im Rathaus bis zum 30. März

Die Ausstellung „Hochwasser- und Starkregengefahren in Heidelberg“ ist noch bis 30. März 2023 im Foyer des Rathauses zu sehen.
Foto: Stadt Heidelberg
Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht hat am 17. März 2023 die Ausstellung „Hochwasser- und Starkregengefahren in Heidelberg“ im Foyer des Heidelberger Rathauses, Marktplatz 10, eröffnet. Die Ausstellung kann bis einschließlich 30. März 2023 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses – montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr – besucht werden.

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Der Klimawandel beeinflusst die Hochwasser- und Starkregengefahr

Bei der Eröffnung betonte Sabine Lachenicht, dass sowohl der Klimaschutz, als auch die Anpassung an den Klimawandel eine der großen Herausforderungen im 21. Jahrhundert sind. Im Vergleich zum Referenzzeitraum 1961 bis 1990 wurde im vergangenen Sommer beispielsweise fast eine Verdopplung der Sommertage und annährend eine Vervierfachung der Hitzetage an den städtischen Messstationen registriert. Es ist weniger Niederschlag gefallen. „Dafür gab es auch in unserer Region wieder einige Starkregenereignisse, wie zum Beispiel Ende August, bei welchem Heidelberger Nachbargemeinden mit einem Spitzenwert von über 100 Millimeter Niederschlag innerhalb kürzester Zeit betroffen waren“, so Lachenicht.

Solche Wetterextreme würden die Region in der Zukunft immer häufiger beschäftigen. Auf der einen Seite Dürre- und Hitzeperioden, auf der anderen Seite eine Verschiebung des Niederschlags: Trockene Perioden mit plötzlich auftretenden Starkregenereignissen im Sommer und tendenziell nässere Winter mit entsprechenden Flusshochwasserereignissen. So rechnet das Land bei der Dimensionierung von Hochwasserschutzeinrichtungen beispielsweise bereits mit einem Klimaänderungsfaktor von plus 15 Prozent für das Einzugsgebiet des Neckars.

Eine Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) führt Heidelberg im bundesweiten prozentualen Vergleich der Starkregengefährdungsklassen auf Platz sieben der 50 einwohnerstärksten Städte.

Gefahrenkarten als Grundlage der Information

Um die europäische Hochwasserrisikomanagementrichtlinie umzusetzen, hat das Land Baden-Württemberg flächendeckend Hochwassergefahrenkarten erstellt, die den Städten und Kommunen zur Verfügung gestellt wurden. Die Karten sind die Grundlage für die Einschätzung des Hochwasserrisikos unter anderem auch in Heidelberg. Sie zeigen die räumlichen Ausdehnungen und Wassertiefen von Fluss-Hochwasserereignissen (zum Beispiel am Neckar), wie sie alle 10, 50 und 100 Jahre auftreten können – auch ein Extremereignis wird berücksichtigt.

Seit August 2020 hat die Heidelberger Stadtverwaltung zudem die Starkregengefahrenkarten veröffentlicht. Diese wurden anhand des Landesleitfadens „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ erstellt und vom Land mit 70 Prozent gefördert. Sie stellen Überflutungen dar, die nach verschiedenen Starkregenszenarien, auch unabhängig zu Gewässern, entstehen.

Mit den beiden Karten ist es den Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern möglich, sich individuell über eine bestehende Überflutungsgefahr zu informieren. Und auch die Verwaltung greift auf die Hochwassergefahrenkarten zurück, sowohl zur Abschätzung des Hochwasserrisikos als auch zur Koordination von zu treffenden Maßnahmen im Überflutungsfall.

Die Ausstellung zeigt die Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten auf Plakaten sowie durch eine interaktive Karte, mit deren Hilfe man sich auch direkt über die eigene Betroffenheit informieren kann. Zudem zeigen Foto- und Videoaufnahmen des Neckarhochwassers von 1993 und 1994 die beiden schwerwiegendsten Flusshochwasser-Ereignisse der letzten Jahrzehnte.

„Ein absoluter Schutz ist nicht möglich“

„Ein absoluter Schutz vor einem Jahrhunderthochwasser oder einem Starkregen größeren Ausmaßes ist aus technischer Sicht nicht möglich“, meint Sabine Lachenicht. Umso wichtiger sei die Information von Bürgerinnen und Bürger sowie Wirtschaftsunternehmen. Klaus-Peter Hofbauer, Leiter des städtischen Tiefbauamts, ergänzt: „Der Heidelberger Hochwasserschutzplan sowie der kontinuierliche Ausbau der mobilen Hochwasserschutzwände hat die Situation natürlich erheblich verbessert, aber auch hier sind irgendwann technische Grenzen gesetzt.“

Noch schwieriger ist es bei Starkregenereignissen: „Beim Flusshochwasser des Neckars können wir relativ genau vorhersagen, wann Überflutungen auftreten und in welchem Ausmaß diese liegen, bei Starkregenereignissen ist dies viel schwieriger“, so Kai Schaupp, Mitarbeiter im Umweltamt. Um die Warnungen vor Starkregenereignissen zu verbessern und eine bessere Übersicht der Lage während solcher Ereignisse zu bekommen, testet die Stadt Heidelberg aktuell in einer Pilotphase den Betrieb von Beobachtungspunkten an kleinen Nebengewässern des Neckars. Zusammen mit gemessenen Niederschlags- und Radardaten sollen auf lange Sicht Warnschwellen erarbeitet werden, welche für lokale Warnungen verwendet werden sollen.

Eigenvorsorge als wichtiger Baustein der Hochwasser- und Starkregenvorsorge

Als einen weiteren Baustein thematisiert die Ausstellung mögliche Anpassungsmaßnahmen, welche teilweise bereits durch einfache Mittel realisiert werden können. Seit August 2022 besteht beispielsweise das Förderprogramm „Starkregen- und Hochwasserschutz“ der Stadt Heidelberg. Mit dem Förderprogramm möchte die Stadtverwaltung die Eigenvorsorge stärken und bei der Umsetzung von Maßnahmen der Hochwasser- und Starkregenvorsorge unterstützen.

„Manchmal hilft auch schon eine kleine Aufkantung um einen Lichtschacht oder ein Kellerfenster, um zu verhindern, dass einem das Wasser ins Haus läuft“, erläutert Robert Mader, Leiter der Abteilung Technischer Gewässerschutz und Wasserrecht im Umweltamt. Beim Förderprogramm wird durch eine sachverständige Person zunächst eine Vor-Ort-Beratung vorgenommen, um Gefahrenstellen zu identifizieren und mögliche Schutzmaßnahmen zu skizzieren.

Ab dem Frühjahr ist wieder mit Starkregen zu rechnen

Mit steigenden Temperaturen steigt auch wieder die Gefahr von sogenannten konvektiven Starkregenereignissen. Diese treten dann oftmals sehr kleinzellig in Form von Schauern oder Gewittern auf und können starke Überflutungen verursachen. In der Ausstellung ist beispielsweise einer Übersicht vergangener Ereignisse zu entnehmen, dass im Juni 2022 ein Höchstwert von 31 Liter/Quadratmeter (l/m²) Niederschlag in einer Stunde gemessen wurde. Zuletzt hatte es im Juni 2020 größere Schäden gegeben, als ein Starkregenereignis mit rund 27 l/m² in einer Stunde zu Problemen in Ziegelhausen geführt hatte. Im Mai 2016 hatte ein Dauerregen, gepaart mit Starkregen, insbesondere an den kleinen Bächen einen Millionenschaden verursacht.

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