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Mosbach – Johannes-Diakonie: Fachtagung zog rund 200 Teilnehmende an

Mosbach/Neckar-Odenwald-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Würde des Menschen ist Menschenrecht. Und was in Grundgesetz und der internationalen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben steht, gilt auch und gerade für Menschen mit Behinderung. Aber wie kann Würde im Alltag von Begleitung und Assistenz ermöglicht und gelebt werden? Und warum ist Würde wichtig für das gesellschaftliche Miteinander? Mit diesen Fragen beschäftigte sich jetzt die 26. Fachtagung der Fachschule für Sozialwesen, die zur Bildungs-Akademie der Johannes-Diakonie gehört. Die Veranstaltung führt jedes Jahr namhafte Vortragende, Fachpublikum und interessierte Gäste aus dem Bereich der Behindertenhilfe in Mosbach zusammen.

Dass das Organisationsteam um Fachschulleiterin Birgit Thoma und Dozentin Martina Kappler mit dem Thema „Gelebte Würde“ ins Schwarze getroffen hatte, verriet die große Nachfrage nach Teilnahme, die online wie auch vor Ort möglich war. „Wir sind ausverkauft“, berichtete Johannes-Diakonie-Vorstand Jörg Huber in seiner Begrüßung. Die rund 200 Teilnehmenden machte er mit Fragen wie „Hat jeder Mensch gleich viel Würde?“ oder „Was ist Würde eigentlich?“ nachdenklich und zugleich neugierig auf die folgenden Vorträge. Diese beleuchteten den Begriff der Würde und seine Bedeutung für die Arbeit mit behinderten Menschen schlaglichtartig aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Doch zunächst führte eine eindringliche Videobotschaft von Landtagspräsidentin Muhterem Aras den Anwesenden vor Augen, wie wichtig es ist, Würde und Rechte jedes einzelnen Menschen zu schützen und „autoritärem Gedankengut die Rote Karte zu zeigen“. Aras Grußwort wie auch der folgende Vortrag der Wissenschaftlerin und Journalistin Dr. Rebecca Maskos verwiesen auf die NS-„Euthanasie“, das historisch gesehen vielleicht größte Verbrechen gegen die Menschenwürde. Heute werde die Würde gefährdet durch gesellschaftliche Abwehr von Krankheit und Behinderung, durch Segregation und erzwungene Scham, so Maskos.

Scham machte auch Ursula Immenschuh, Professorin an der Katholischen Hochschule Freiburg, zum Thema ihres Vortrags. Scham könne schmerzhaft sein und zu Depression, Rückzug, Aggression, Regression, Passivität und Misstrauen führen. Und dennoch: Gerade die Scham zeige oft an, wo Würde gewahrt werden möchte, weil Scham sensibel mache für Grenzverletzungen und Ausgrenzung. Daher empfahl Immenschuh, Scham im Alltag bewusster wahrzunehmen und diese Wahrnehmung zu nutzen, um notwendige Grenzen zu ziehen. Später stellte Dr. Martin Jochheim dar, wie der Hessische Konsulentendienst das Thema Würde für Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen in seiner Arbeit umsetzt. Der Abschluss des ersten Tages gehörte dem Projekt „Touchdown 21“, einem inklusiven Forschungsinstitut, das das Thema Down-Syndrom in die Öffentlichkeit tragen möchte. Bei der Fachtagung setzte das Projekt-Ensemble „Touchdown 21 mini“ spielerisch in Szene, welche Barrieren Menschen mit Down-Syndrom und generell Menschen mit Behinderung im Alltag begegnen. Im Dialog mit dem Publikum tauschten sich die Akteure und Akteurinnen über Herausforderungen der Inklusion aus.

Der zweite Tagungstag gehörte zunächst Sigrid Arnade. Mit einem „Zaubertrank, der Flügel verleiht“ verglich sie die UN-Behindertenrechtskonvention, an der sie 2002 bis 2006 selbst mitgearbeitet hatte. Auch wenn die Vereinten Nationen der Bundesrepublik für die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention zuletzt im Februar 2024 ein schlechtes Zeugnis ausgestellt haben: Für Arnade ist die Übereinkunft dennoch ein enormer Impuls für Inklusion. Warum? „Sie führt zu Empowerment und macht Menschen mit Behinderung stark.“ Mit Pater Anselm Grün zeigte anschließend ein überaus populärer und belesener Autor, Coach und Seelsorger „Wege zu einem guten Miteinander“ auf. In seinem Vortrag gab der Benediktinermönch aus Münsterschwarzach seinem Publikum einfache Grundsätze mit, die der Zwischenmenschlichkeit zugutekommen. „Verstehen statt bewerten“ lautete einer davon, und eine gute Mischung aus Nähe und Distanz zu entwickeln, ein anderer. Überraschend war, wie er in seinem Vortrag gängige Bewertungen gegen den Strich bürstete, so etwa seine Empfehlung, Aggression als Einladung zu sehen, für sich selbst zu sorgen. Das Schlusswort der Veranstaltung gab der systemische Berater und Therapeut Tom Küchler. Dem Publikum stellte er unter der Überschrift „Was wir von Annika und Pippi zum Thema Würde lernen können“ den „Würdenavigator“ vor. Dieser beschreibt in Gegensatzpaaren das Spannungsfeld zwischen Ich-Bedürfnissen und dem Eingebunden sein in die Gesellschaft. Der Vortrag war ein würdiger Abschluss der Fachtagung, den Küchler unterhaltsam bis humorvoll gestaltete.

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