Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. Die Häufigkeit extremer Wetterereignisse nimmt bedingt durch den Klimawandel bundesweit in den letzten Jahren zu. Besonders auffällig ist die verstärkte Häufung plötzlicher, heftiger Starkregenfälle, die Hochwasserereignisse auslösen. Wo und wie viel es genau regnet, können Meteorologen nicht exakt vorherbestimmen, einzelne Stadtteile können betroffen sein, während es ein paar Kilometer weiter nicht einmal regnet. Auch Flusshochwasser, bei welchen Flüsse oder Bäche anschwellen und ufernahe Bereiche überfluten, sind wahrscheinlicher geworden.
Es ist davon auszugehen, dass auch die Region in und um Ludwigshafen in Zukunft davon stärker betroffen sein wird. In der Vergangenheit wurden bereits in Zusammenarbeit mit dem Land Rheinland-Pfalz sowie mit Industrie und Gewerbe umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser- und Starkregenereignissen getroffen, um entsprechend für solche Naturereignisse gerüstet zu sein. Die Aufgabe der Stadt dabei ist, Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz zu organisieren, technische Schutzmaßnahmen umzusetzen sowie hochwasserangepasstes Planen, Bauen und Sanieren zu steuern. Im Rahmen der Hochwasserpartnerschaft Nördliche Vorderpfalz, gegründet 2010, wurden Hochwasserschutzeinrichtungen sowie Alarm- und Einsatzpläne in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert.
Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe
Hochwasserschutz ist jedoch eine Gemeinschaftsaufgabe, er betrifft auch potentiell betroffene Bürger*innen und Unternehmen. Die Pflicht zur privaten Eigenvorsorge umfasst Schutzmaßnahmen an Häusern und Anlagen, Versicherungen und insbesondere korrektes Verhalten im Hochwasserfall. Nur so lassen sich im Vorfeld Schäden verhindern oder abmildern. Hier setzt das städtische Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept an. Sämtliche von der Stadt bereits ergriffenen Maßnahmen sollen nun in einem partizipativen Verfahren unter Einbeziehung der Bevölkerung weiterentwickelt werden. Wichtigstes Ziel des Konzepts ist daher auch die Aktivierung der Eigenvorsorge aller Betroffenen im Stadtgebiet Ludwigshafen. Maßnahmen zur Vorsorge und Schadensminderung sollen dabei aufgezeigt werden, sogenannte Hochwassergefahrenkarten helfen dabei, die eigene Situation besser einzuschätzen. Betroffene können sich beim Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) zu geeigneten Schutzmaßnahmen beraten lassen.
“Der Schutz vor Starkregen oder Hochwasser ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Bürger*innen und die hier ansässigen Unternehmen müssen sich auf mögliche extreme Wetterereignisse in Zukunft vorbereiten. Uns allen sind noch die furchtbaren Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 präsent, und in den letzten Wochen haben uns Bilder von Starkregenüberflutungen aus aller Welt erreicht. Der Klimawandel führt uns vor Augen, dass wir uns, unsere Mitmenschen und unsere Städte vor möglichen Hochwasserszenarien schützen müssen. Daher ist das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept als Gemeinschaftsaufgabe für uns alle ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung”, so Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt.
Wie können Sie sich schützen? Analoge und digitale Informationsangebote
In den kommenden Monaten bietet die Stadt unterschiedliche analoge und digitale Informations- und Dialogangebote an. Den Anfang macht eine Informationsveranstaltung im Pfalzbau am 20. September, 16 bis 19 Uhr. Gemeinsam mit Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie mit Bürger*innen sollen Themen der Hochwasservorsorge besprochen und gemeinsam Maßnahmen zur Schadensminderung – gerade auch im privaten Bereich – aufgezeigt werden. Anschließend haben Interessierte noch die Möglichkeit, online unter www.ludwigshafen-diskutiert.de Fragen einzureichen, die von Expert*innen beantwortet werden.
Weiterhin sind Stadtteilbegehungen geplant, zu denen Bürger*innen aber auch die Politik des Stadtteils geladen sind. Neben der Vermittlung von Fakten, Zielen und Rahmenbedingungen des Verfahrens können erste Maßnahmen zum Hochwasser- und Starkregenschutz bereits vor Ort erörtert werden. Zwei Online-Sprechstunden im November und Dezember werden nochmals allen Interessierten Gelegenheit bieten, direkt mit Expert*innen ins Gespräch zu kommen. Die Termine für die Stadtteilbegehungen und Online-Sprechstunden werden mit ausreichendem Vorlauf bekanntgegeben.
Alle Informationen und Veranstaltungshinweise sind zu finden unter www.ludwigshafen-diskutiert.de.
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