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Gemeinschaftlich wohnen: Projektgruppe „Raumkante“ bezieht neues Zuhause in der Heidelberger Südstadt – Cluster-Wohnen auf drei Stockwerken – Raumbedarf kann flexibel angepasst werden

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (5. von rechts) zu Besuch bei der Raumkante. Foto:Tobias Dittmer

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Lebensform, die mehr und mehr Zuspruch erfährt. Ob jung oder alt, Familie, Paar oder Single – alle profitieren von der gegenseitigen Unterstützung und dem nachbarschaftlichen Austausch, die das Wohnen in der Gemeinschaft mit sich bringen. In der Heidelberger Südstadt ist nun mit der „Raumkante“ ein weiteres gemeinschaftliches Wohnprojekt in das neue Zuhause eingezogen. Seit März 2023 leben dort 26 Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 0 und 60 Jahren auf insgesamt 720 Quadratmetern Wohnfläche in der Rheinstraße. Die „Raumkante“ ergänzt die vier weiteren Wohnprojekte, die entlang der Rheinstraße auf städtischen Konversionsflächen zu Hause sind. Die „Raumkante“ teilt sich den gemeinsamen Innenhof mit der „HageButze“ und „Konvisionär“.

Das Konzept, das die „Raumkante“ umsetzt, ist Cluster-Wohnen. Dies ermöglicht es, den Raumbedarf flexibel an die jeweilige Lebensphase anzupassen, indem Zimmer untereinander getauscht werden können. Auf diese Weise können Flächen sehr effizient genutzt und Leerstände vermieden werden. In der „Raumkante“ stehen insgesamt 28 je 11,2 Quadratmeter große Zimmer auf drei Stockwerken zur Verfügung, die je nach Lebensphase in Anspruch genommen werden können. Eine Familie mit mehreren Kindern benötigt beispielsweise mehrere Räume, solange der Nachwuchs noch zu Hause wohnt. Wird dieser erwachsen und zieht aus, werden die Räume an Mitbewohnende abgeben, die entweder neu einziehen oder ihre Familie vergrößern. In der „Raumkante“ teilt sich jeweils eine Gruppe ein Stockwerk mit einer rund 70 Quadratmeter große Gemeinschaftsfläche mit Küche, Ess- und Wohnzimmer sowie Balkon. Die Mietkosten liegen mit rund 10 Euro pro Quadratmeter im preisgünstigeren Segment.

Die „Raumkante“ ist in Holzrahmenbauweise errichtet und erfüllt als KfW-Effizienzhaus 40 plus höchste Anforderungen in Sachen Energieeffizienz. Über eine Solaranlage auf dem Dach wird Strom aus Sonnenenergie zunächst für den eigenen Bedarf gewonnen, überzähliger Strom wird ins Netz eingespeist. Weiter gibt es ein begrüntes Flachdach, bei dem das Regenwasser mittels einer Rigole entsprechend der städtischen Vorgaben zu 100 Prozent versickert, wodurch sich das Gebäude positiv auf das Mikroklima im Quartier auswirkt.

Die Raumkante ist selbstverwaltet und Teil des „Mietshäuser Syndikats“. Die Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat garantiert, dass das Haus dauerhaft dem Immobilienmarkt entzogen wurde. Keiner der Bewohner besitzt die Raumkante. Die Miete bleibt dauerhaft günstig, weil niemand mit dem Haus Geld verdient. Durch das besondere Finanzierungsmodell konnte das Haus dank 140 Direkt-Kreditgebern realisiert werden. Die Aufgaben, die mit so einem Projekt und der Verwaltung eines Hauses anfallen, übernimmt die Hausgemeinschaft gemeinsam. Je nach Möglichkeit bringt sich so jede Bewohnerin und jeder Bewohner ein. Entscheidungen werden in einem Konsensverfahren getroffen – das heißt, es gibt nur dann ein Ja, wenn alle Bewohner einverstanden sind.
Die „Raumkante“ steht für alle Menschen offen, so bietet die Raumkante mit einem barrierearmen Stockwerk auch Wohnraum für Bewohnerinnen und Bewohner mit besonderen Bedürfnissen.

Hintergrund: Wohnprojekte in Heidelberg

In Wohnprojektgruppen finden sich Interessierte zusammen, die auf eigene Initiative ein Wohnprojekt umsetzen wollen – von der ersten Idee eines Miteinanders bis zum Einzug. In Heidelberg gibt es gemeinschaftliche Wohnprojekte in derzeit elf Projektgruppen – ein weiteres ist im Entstehen – und in rund 220 Wohnungen. Dort leben etwa 600 Menschen verschiedenen Alters – von Studierenden und Starterhaushalten über Familien bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Vertreten sind auch Menschen mit Handicap.

Das erste Wohnprojekt in Heidelberg entstand im Jahr 2010 mit dem Prisma in Handschuhsheim, das neuste Projekt ist das im März 2023 bezogene Projekt Communale in der Südstadt. Mit WOHNSO e.V. hat gerade eine weitere Projektgruppe den Zuschlag für ein Gebäude in der Südstadt erhalten und sucht nun Unterstützerinnen und Unterstützer, um das Haus zu kaufen und zu sanieren. Gemeinsam schaffen die Gruppen preiswerten Wohnraum, gestalten ihr gemeinschaftliches Zusammenleben und wirken aktiv ins Quartier.

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