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Kaiserslautern – Leises Gedenken gegen laute Vergangenheit – Delegation des Bezirksverbands Pfalz gedenkt deportierter Juden

Kaiserslautern/Metropolregion Rhein-Neckar. Nach coronabedingter Pause konnte in diesem Jahr wieder eine Reise insbesondere mit Jugendlichen aus Baden und der Pfalz zum Internierungslager Gurs in Frankreich stattfinden. Ziel war das Gedenken der rund 6.500 pfälzischen, badischen und saarländischen Juden und Jüdinnen, die am 22. Oktober 1940 deportiert wurden. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählte eine Delegation des Bezirksverbands Pfalz mit der stellvertretenden Bezirkstags Vorsitzenden Ruth Ratter an der Spitze, eine Gruppe an geschichtsinteressierten Jugendlichen sowie Archivar Ulrich Burkhart, der die Gedenkarbeit des Regionalverband betreut, sowie die 20-jährige Paulin Müller und die 19-jährige Cora Faßbender, die zurzeit ein freiwilliges kulturelles beziehungsweise politisches Jahr absolvieren. Bei der offiziellen Gedenkfeier auf dem Deportierten Friedhof sprachen Michel Forcade, Bürgermeister des südwestfranzösischen Gurs, politische und religiöse Delegationsvertreter aus Baden und Frankreich sowie drei Jugendliche aus Bruchsal; sie machten deutlich, wie wichtig das Erinnern und Gedenken dieser düsteren Zeit für die jetzige sowie zukünftige Generation ist. Nach der Feier wurden die deutschen sowie französischen Teilnehmenden zum Austausch bei einem Ehrenwein eingeladen, der freundschaftliche Begegnungen und intensive Gespräche ermöglichte. Dem gemeinsamen Abendessen folgte das Singen jüdischer Lieder, die zusammen mit den Delegationsmitgliedern der israelitischen Religionsgemeinschaft intoniert wurden. Dies alles weckte ein Gemeinschaftsgefühl.

Hauptprogrammpunkt am darauffolgenden Tag war ein Zeitzeugengespräch, bei dem die Schicksale zweier nach Gurs deportierter Männer durch deren Töchter Rita Althausen und Hélene Yaïche-Wolf realistisch und schonungslos geschildert wurden. Hierbei ist jedoch ein merkbarer Kontrast aufgefallen, da erstere durch die vielen Erzählungen ihres Vaters Oskar Althausen eine sehr individuell-persönliche Sicht der schrecklichen Zeit in Gurs gewähren konnte, während der Vater Yaïche-Wolfs zu seinen Lebzeiten kaum etwas von seinem Leben im Lager berichtete. Hélene Yaïche-Wolf suchte sich nach dem Tod ihres Vater Richard Wolf die Puzzleteile selbst zusammen und entschied sich schlussendlich auch dazu, ein Buch darüber zu verfassen. Beide Frauen sehen es als ein Vermächtnis und gar ihre Pflicht an, das Wissen der Vergangenheit und das damit einhergehende Leid niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Erinnerung müsse lebendig bleiben. Entscheidend hierfür sei für beide insbesondere die Jugend, da diese Engagement zeigen müsse; es liege nun an den jungen Menschen der nachwachsenden Generation, aus der Vergangenheit zu lernen und ihr Wissen weiterzugeben. Denn wie Yaïche-Wolf als passendes Schlusswort den Jugendlichen mit auf den Weg gab: „Rache ist laut. Empathie ist leise. Faschismus ist laut. Demokratie ist leise. Wir müssen laut sprechen. Demokratie ist weich, doch wir müssen den Lärm verdecken – sonst verlieren wir.“

Die Eindrücke noch frisch im Kopf, ging es wieder in Richtung Deutschland – geleitet von einem jüdischen Gebet. Die Jugendlichen kehrten tief bewegt heim. Für die 16-jährige Flora Wacker war das Erlebte eine „einmalige Chance, die ich sehr wertschätze“. Und auch Marc Reiniger, ebenfalls 16 Jahre alt, schloss sich dem an; seiner Ansicht nach war die Gedenkreise „wirklich spannend und lehrreich und es war vor allem schön, die Partnerschaft zwischen den beiden Nationen zu erleben“. Alljährlich veranstaltet die „Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Unterhaltung des Deportierten Friedhofs in Gurs“, ein Zusammenschluss badischer Städte und des Bezirksverbands Pfalz, eine Gedenkfeier vor Ort und organisiert eine Fahrt dorthin. Der pfälzische Kommunalverband betreut die mitgereisten Jugendlichen, indem er sie an einem Vorbereitungstag auf das Thema einstimmt und ihnen bei einem Nachbereitungstreffen hilft, die Erlebnisse zu verarbeiten.

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