Heute fand in der Schießhausstraße 7 in
Ludwigshafen eine bewegende Stolpersteinverlegung statt, um an die jüdische
Familie Bermann zu erinnern, die während des Holocaust aus Deutschland
vertrieben wurde.
Anwesend waren die Vertreter des Vereins „Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.“,
der Anna-Freund-Schule und, per live stream, Frau Barbara Breitman, die Tochter
bzw. Enkelin der Familie Bermann.
Das Gedenken an Betty, Lore und Susanne Bermann steht stellvertretend für alle
Opfer des Nationalsozialismus. Einleitend zu einer Schweigeminute betonte
Mihriban, eine Schülerin: „Wir möchten an alle Menschen denken, die Opfer eines
Krieges werden. Denn jeder Krieg ist schlimm, damals wie heute.“
Die Erzieher-Klasse FS SO 22 a, welche sich im Vorfeld intensiv mit der Historie
auseinandergesetzt hatte und im persönlichen Kontakt mit den Hinterbliebenen war,
gestaltete das Rahmenprogramm der Stolpersteinverlegung. Sie wurden bei der
intensiven Vorbereitung von ihren Lehrkräften Tobias Rieth, Ksymena Humbert, der
Klassenleiterin Anne-Kathrin Braun und der Abteilungsleiterin Annette Sowa
unterstützt.
Symbolisch wurde eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart,
Deutschland und Amerika, Vergessen und Wertschätzung gestaltet.
Dafür stand auch das Lied: „Bridge Over Troubled Water“, von Simon and Garfunkel,
welches die Schülerinnen und Schüler interpretierten: „Wie eine Brücke über den
reißenden Fluss erleichtere ich deine Seele.“
Die Schülerinnen und Schüler verteilten an die Anwesenden beschriftete
Brückensteine und Rosen, welche diese spontan in einer Geste der Ehrerbietung an
die Stolpersteine legten. Bewegend waren auch die Reaktionen der Nachbarn, die
dazukamen und eigene Blumen und Erinnerungen mitbrachten.
Die Veranstaltung endete mit einem Zitat, welches die Nachfahrin der Familie
Bermann den Schülern ans Herz gelegt hatte: „Alles was nötig ist, damit das Böse
triumphiert, ist, dass gute Menschen nichts tun“.
Autoren: Klasse FS SO 22 a
Quelle: BBS Ludwigshafen