Landau / Metropolregion Rhein-Neckar
Wie kann die Wärmewende in Landau gelingen? (Quelle: Stadt Landau)
Wie kann die Wärmewende in Landau gelingen – und welche Rolle könnte die Tiefengeothermie auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Wärmeversorgung für die Landauerinnen und Landauer spielen? Seit der Stadtrat vor rund einem Jahr seine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber der Geothermie aufgegeben hatte, beschäftigt sich die Stadtverwaltung mit verschiedenen Szenarien zur möglichen Gewinnung von Wärme, Strom und Lithium aus Tiefengeothermie. In den zurückliegenden Monaten führte sie dazu Gespräche mit Energieversorgern, Kraftwerksbetreibern und weiteren Fachleuten mit dem Ergebnis, dass sich der Ausbau der Geothermie in Landau konkretisiert.
Die Bevölkerung soll bei diesem wichtigen Zukunftsthema intensiv eingebunden werden, beginnend mit einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 15. Juni, ab 18:30 Uhr im Alten Kaufhaus.
Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler: „Die Zukunft der Wärmeversorgung und Wärmeverteilung in Deutschland ist eines der beherrschenden Themen unserer Zeit, begleitet von vielen Sorgen und Unsicherheiten. Die Geothermie bietet da eine einzigartige Chance für unsere Stadt: Sie könnte über ein Fernwärmenetz perspektivisch den Wärmebedarf im gesamten Stadtgebiet decken. Der Einbau von teuren Wärmepumpen in den Haushalten wäre dann entbehrlich und Mensch und Umwelt würden profitieren. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass das Thema Geothermie in Landau belastet ist, dass die seismischen Ereignisse der Vergangenheit die Menschen bis heute verunsichern. Daher erwarten wir von den beiden Unternehmen, die die Geothermie in Landau ausbauen möchten, dass sie sowohl eine technisch sichere Durchführung etwaiger neuer Bohrungen garantieren als auch geeignete Versicherungen mit Beweislastumkehr im Sinne eventuell Betroffener abschließen.“
Dominik Geißler lädt alle Landauerinnen und Landauer ein, sich bei der Informationsveranstaltung zum Thema zu informieren, Fragen zu stellen und Rückmeldungen zu geben. Die Veranstaltung trägt den Titel „Wärmewende in Landau: Chancen der Tiefengeothermie“. Referenten sind Prof. Dr. Thomas Kohl, Professor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Inhaber des Lehrstuhls für Geothermie, Thorsten Weimann, Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH, Gregor Gruber, Chief Executive Officer der IKAV Group, und Dr. Thomas Waßmuth, Vorstand der EnergieSüdwest AG. Ebenfalls für Fragen stehen Oberbürgermeister Dominik Geißler, Wirtschaftsförderer Martin Messemer und Bauamtsleiter Christoph Kamplade bereit.
Zwei Tage vor der Infoveranstaltung, am Dienstag, 13. Juni, bringt die Verwaltung ihren Vorschlag zum weiteren Vorgehen in den städtischen Hauptausschuss ein. Die Entscheidung liegt dann am Dienstag, 27. Juni, beim Stadtrat. Die Verwaltung wünscht sich vom Rat das Okay für weitere Verhandlungen mit den beiden Unternehmen Vulcan Energie Ressourcen GmbH und IKAV Group. Diese wollen, vernetzt über Pipelines im Untergrund, über mehrere Bohrungen in und um Landau Wärme, Strom und Lithium gewinnen. Für große Teile der Produktionsanlagen werden Flächen im künftigen Gewerbegebiet D12 benötigt. Die Stadt erwartet von beiden Unternehmen, miteinander zu kooperieren, um möglichst wenige Flächen zu verbrauchen.
Aus Sicht des Oberbürgermeisters und der Verwaltung haben die Pläne das Potenzial, Landau bei der Energieversorgung nachhaltig, sicher und krisenfest aufzustellen, Eingriffe in die Umwelt in einem verträglichen Rahmen zu halten, wirtschaftliche Vorteile für die Stadt zu generieren und jede Landauerin und jeden Landauer von der Gesamtentwicklung profitieren zu lassen.
Ausführliche Informationen zum Nachlesen hat die Stadt auf der Internetseite www.landau.de/geothermie zusammengetragen. Hier werden im Nachgang auch die Präsentationen aus der Informationsveranstaltung erscheinen.
Bauamtsleiter Christoph Kamplade, Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler, Wirtschaftsförderer Martin Messemer und Hauptamtsleiter Michael Götz (v.l.n.r.) beim Pressetermin zur Zukunft der Geothermie in Landau. (Quelle: Stadt Landau)
Quelle: Stadtverwaltung Landau in der Pfalz
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
