Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
„Nach intensiver Diskussion im Bildungsausschuss des Landtags hat sich unsere Forderung nach schneller Unterstützung bestärkt. Wir brauchen eine bessere Sprachförderung und eine Doppelbesetzung für die ersten Klassen!“, so Marion Schneid, Landtagsabgeordnete und Stadträtin der CDU.
Die Schule leistet hervorragende Arbeit, sie darf aber mit den Herausforderungen vor Ort nicht alleingelassen werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Stadt bereits seit Jahren mit vielfältigen Angeboten der Jugendhilfe und mit einer vollen Stelle Schulsozialarbeit der Schule zur Seite steht. Auch außerschulische Partner wie BASF, Serviceclubs und Kinderschutzbund beteiligen sich an der Unterstützung.
„Wenn all das nicht reicht, sehen wir hier deutlich das Land in der Pflicht!“, betont Schneid, „Ansatzpunkt ist zum einen das Fehlen der deutschen Sprache. Nur über die Sprache können Kinder dem Unterricht richtig folgen. Deshalb muss die Sprachstandsfeststellung schon früher erfolgen, damit Kinder Defizite bereits vor Eintritt in die Schule ausgleichen können. Wir brauchen eine verstärkte Förderung zum Erlernen der deutschen Sprache. Hierbei ist das Auslaufen des Bundesprojekts der Sprachkitas und die schwache Umsetzung von Sprachförderung im neuen Kita-Gesetz des Landes absolut kontraproduktiv! Der zweite Ansatzpunkt ist
eine Doppelbesetzung, d.h. jeweils 2 Lehrkräfte in einer Klasse, um dann in kleineren Gruppen die Kinder besser unterrichten und fördern zu können. Laut ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) ist dies bislang mit den zugewiesenen Lehrerwochenstunden nur punktuell möglich und soll auch nicht aufgestockt werden. Hier sehen wir die dringende Notwendigkeit, dass das Ministerium der Gräfenauschule mehr Lehrkräfte zuweist!“
Die Gräfenausschule ist mit der Problematik nicht allein. Im letzten Schuljahr mussten in RLP insgesamt 1270 Kinder die erste Klasse wiederholen. An Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern und Eltern, die kaum oder kein Deutsch sprechen, sowie einem hohen Anteil an bildungsfernen Familien, die die Notwendigkeit von Schule wenig verinnerlicht haben, reicht die generelle
Lehrerwochenstunden-Zuweisung des Landes nicht aus.
„Weitere andiskutierte Projekt wie das Startchancen-Programm vom Bund, das Schulen mit Benachteiligungsdimensionen im Bereich Migration und Armut zugutekommen soll, der Einsatz einer Schulgesundheitsfachkraft und die Bildung eines Familiengrundschulzentrums, in dem auch die Elternarbeit verstärkt werden kann, ist nicht kurzfristig umsetzbar. Hilfe muss schnell kommen, denn sonst bleiben die Kinder auf der Strecke! Und das ist keine Option!“, unterstreicht Schneid.
Quelle CDU