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Vesperkirche in Mannheim zieht Bilanz zur Halbzeit: Über 7.800 Essen warme Essen nach 14 Tagen ausgegeben

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar

Alexander Kästel: Pfarrerin Ilka Sobottke im Gespräch mit einem Gast.

„Wir gehen davon aus, dass es sich zum Monatsende verschärfen wird. Das Geld wird knapp.“, sagt Pfarrerin Ilka Sobottke, wenn es um die Frage nach einer Bilanz zur Halbzeit geht. Die Organisatoren sprechen nach 14 Tagen Vesperkirche im Durchschnitt von täglich mehr als 560 Gästen. Vom Start am 7. Januar bis zum Sonntag, 21. Januar, werden damit knapp 7.800 Gäste die Vesperkirche besucht haben. „Dass sich der Hauptbetrieb wieder traditionell in der Kirche abspielt, da wir kein To-Go Essen mehr anbieten, spüren wir. Das macht Freude, die Kirche ist so viel wie nie“, sagt Pfarrerin Anne Ressel. Dies entspräche dem eigentlichen Kern der Vesperkirche, Zusammensein und Gemeinschaft erleben. „Es greifen einfach Menschen auf das Angebot zurück. Die Not vieler ist groß, das Bedürfnis nach Gemeinschaft ist hoch. Hinzu kommen die kalten Temperaturen.“ Den Höchstwert bildete der vergangene Mittwoch. Insgesamt 670 Essen waren es, die ausgegeben wurden. Aufgrund der Nachfrage musste das Küchenteam improvisieren.

Bedarf nach Gemeinschaft ist hoch

Der Wunsch nach Gesprächen, Gemeinschaft und Austausch sei groß, das spüre man auch bei den Gästen, darunter ältere Damen, viele mit physischer und psychischer Erkrankung, Obdachlose, erzählen die beiden Pfarrerinnen. „Krisen und Inflation hinterlassen ihre Spuren“, ergänzt Pfarrerin Ilka Sobottke. Gerade Menschen aus dem Bereich des Niedriglohnsektors und Menschen, die oft durch frühe Erwerbsunfähigkeit in Rente gehen müssen, versuchen Geld zu sparen, während Miete und Grundnahrungsmittel teuer werden. „Außerdem kommen viele ukrainische Frauen mit ihren Kindern“, sagt Pfarrerin Anne Ressel.

Diakonisches Beratungsangebot wird angenommen,
Menschen kommen täglich, Vertrauen kann aufgebaut werden.

Die Beobachtungen der Pfarrerinnen teilt auch der stellvertretende Diakonie-Direktor Martin Metzger. Wohnungsnot, Hilfe für Sozialleistungen oder Probleme mit dem Arbeitsgeber bei Lohnzahlungen, seien oftmals die Gründe, warum die Menschen auch neben dem warmen Mittagessen, die Sozialberatung der Diakonie aufsuchen.

„Wir können die Menschen über Tage begleiten, Vertrauen aufbauen, ihnen immer wieder im Rahmen des Beratungsprozesses Feedback geben“, sagt Martin Metzger. „Am nächsten Tag sieht man sich ja wieder.“ Dabei spiele der Kontakt zu anderen Institutionen bei Hemmnissen seitens der Klienten eine große Rolle. „Wir als Diakonie halten stetig einen sehr guten Kontakt zu verschiedenen Beratungsstellen, wie der Anlaufstelle „Faire Mobilität“ oder zum Jobcenter und können gut vermitteln.“ Geht die Beratung über den Zeitraum der Vesperkirche hinaus, kann ein Antragsverfahren weiter im Mannheimer Arbeitslosenzentrum (MAZ) geklärt werden.

„Hier bin ich immer im Gespräch mit anderen“

Viele der Rentner wissen oftmals nicht, dass sie ein Recht auf Grundsicherung haben oder sind vom „Behördendschungel“ einfach überfordert. So ging es auch Heinz Hallhuber. Der Rentner war über Jahrzehnte selbstständiger Kioskbesitzer, zuletzt in Festanstellung. Aus gesundheitlichen Gründen musste er früher in Rente. Der monatliche Rentensatz fällt wegen Selbstständigkeit klein aus. „Als Diakonie konnten wir ihm helfen Anträge zur Grundsicherungsleistungen zu stellen“, erzählt Martin Metzger. „Das kann sich erfahrungsgemäß in die Länge ziehen, mit unserer Hilfe können wir versuchen den Prozess zu beschleunigen.“

„Das Geld wird immer knapper, ich lebe einfach von Ersparnissen bis Ende des Monats“, sagt Heinz Hallhuber selbst. „Die Vesperkirche ermöglicht es mir in der momentanen Situation Geld für Essen zu sparen. Außerdem gefällt mir hier die Atmosphäre, hier bin ich immer im Gespräch mit anderen und nicht allein.“

Die 27. Mannheimer Vesperkirche findet noch 4. Februar 2024. Sie wird getragen von der Evangelische Kirche Mannheim und ihrem Diakonischen Werk. Neben einem warmen Mittagessen bietet sie Hilfebedürftige ein breites Sozialberatungsangebot. Geöffnet ist sie täglich von 11 bis 15 Uhr. Mittagessen bis 14 Uhr. Die Aktion kostet pro Jahr rund 180.000 Euro. Unterstützung für die ausschließlich durch Spenden finanzierte Aktion ist daher willkommen. Spendenkonto: Evangelische Kirche Mannheim, Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE44670505050039003007, BIC: MANSDE66XXX, Stichwort: Vesperkirche. Infos: www.vesperkirche-mannheim.de.

Quelle: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche Mannheim

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