„In Heidelberg gibt es Bedarf für Tiny Houses von ganz unterschiedlichen Zielgruppen: Studierende oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nur eine gewisse Zeit in Heidelberg bleiben. Oder Menschen aus allen Generationen, die wenig Platzbedarf haben und den Nachhaltigkeitsaspekt der Häuser schätzen. Tiny Houses haben nämlich in der Regel kein festes Fundament, es muss kein Boden versiegelt und sie können flexibel umgesetzt werden. Sie sind damit vor allem für Zwischennutzungen von Flächen gut geeignet. Es passt einfach zu Heidelberg, so eine Wohnform mit Zukunft einmal auszuprobieren“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Die Tiny-House-Idee hat ihren Ursprung in den USA. Die Kleingebäude haben in der Regel ein Vollgeschoss mit einer Wohnfläche von 30 bis 50 Quadratmetern und ermöglichen so einen pragmatischen und funktionalen Lebensstil auf reduziertem Wohnraum. Die Häuser werden in der Regel aus ökologischen Baumaterialien hergestellt und stehen meist auf Punktfundamenten oder Rädern, was eine Bodenversiegelung sehr gering hält.
Die Stadt will im ersten Schritt modellhaft ein bis zwei städtische Flächen identifizieren, die sich zur Wohnnutzung für Tiny Houses eignen. Die Standorte müssen dabei vielfältige rechtliche und technische Voraussetzungen erfüllen – denn baurechtlich gelten in Baden-Württemberg alle Anlagen, die dem dauerhaften Wohnen dienen, als Gebäude. Sie brauchen entsprechend eine Baugenehmigung und müssen den einschlägigen Normen entsprechen. Eine Errichtung im Außenbereich ist in der Regel nicht genehmigungsfähig. Der Schwerpunkt liegt daher auf der Entwicklung und vorübergehenden Nutzung von geeigneten, derzeit aber unbebauten, baurechtlich entwicklungsfähigen Flächen im Innenbereich.