Im Weinheimer Schau- und Sichtungsgarten ist der Generationswechsel
gelungen – Die Gartenleitung packt neue Aufgaben an
Weinheim. Die berühmte Braut-Myrte steht sicher in ihrem Glashaus, der Oleander daneben ist
sorgsam eingepackt, um den Winter zu überstehen und im nächsten Sommer wieder mediterranes
Flair zu verströmen. Mehrere tausend vorhandene und neu gesetzte Blumenzwiebeln vor dem
Gärtnerhaus und im restlichen Garten mit Burgenblick warten sicher unter der Erde auf das nächste
Frühjahr, bis sie als buntes Pflanzenmeer wogen werden. Auf die Tulpenblüte freut sich jeder im
Schau- und Sichtungsgarten in Weinheim jetzt schon – sie ist mittlerweile ein Wahrzeichen des
botanischen Gartens inmitten der Stadt geworden.
Sabine Bomba und Sean Carroll haben zusammen mit ihrem Gärtner-Team die saisonalen
Wechselflorbeete rechtzeitig bepflanzt. Vor dem herrschaftlichen Konferenzhaus des Hermannshofs
sorgen sie so für einen Winterflor, der sich im nächsten Jahr zu einem bunten frühlingshaften Beet
entwickelt. Denn auch im Winter soll es schön sein in einem der bekanntesten Gärten der
Metropolregion Rhein-Neckar. Der Hermannshof bleibt das gesamte Jahr über kostenlos zugänglich
und zeigt sich in jeder Jahreszeit von einer anderen Pracht.
Bomba und Carroll leiten den rund 2,2 Hektar großen Garten mittlerweile als Doppelspitze; sie
führen das neunköpfige Team der Gärtnerinnen und Gärtner, zu dem derzeit auch zwei
Auszubildende gehören, verstehen sich aber auch selbst als Anpacker. „Nur wer in den Beeten
arbeitet, kann sie letztendlich verstehen und dadurch verbessern“, erklärt Sean Carroll. Der gelernte
Staudengärtner und Staudengärtnermeister sammelte berufliche Erfahrung auf fast der ganzen Welt
– unter anderem in England, Irland und Neuseeland. Als gärtnerischer Verkaufsleiter gewann er auch
Einsicht in die wirtschaftlichen Themen des Gartenbaus.
Die Gartenbauingenieurin Sabine Bomba, die seit 2019 die außerhalb des Hermannshofs gelegene
Anzuchtgärtnerei des Gartens leitet, hat an der TU München Gartenbauwissenschaften studiert und
mit Diplom abgeschlossen. Den akademischen Abschluss ergänzte sie mit einer Ausbildung zur
Staudengärtnerin, einige Berufsjahre verbrachte sie in einer großen Bio-Gärtnerei in den
Niederlanden. Da sowohl Bomba als auch Carroll die Ausbildereignung besitzen, kann der
traditionsreiche Garten als Lehrbetrieb der Fachsparte Staudengärtnerei weitergeführt werden.
Mit der neuen Doppelspitze sei der Generationswechsel gelungen, bescheinigt Thorsten Baege, der
Vorsitzende des Vereins „Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof e.V.“. Bomba und Carroll
versichern, dass der Charakter des Gartens mit seiner Aufteilung in so genannte Lebensbereiche
erhalten bleibt.
Darüber hinaus soll der Garten für die Besucher transparenter und leichter verständlich werden.
Geplant ist eine ausführlichere Beschilderung, mehr gezielte Führungen, ein Ausbau der Social-
Media-Präsenz und mehr Verkaufstage für die Öffentlichkeit. Das Angebot der kostenlosen
Sonntagsführungen wird weiter ausgebaut. Weitere mögliche Projekte, Kooperationen und
Veranstaltungen sind bereits in Planung oder werden noch als Ideen gesammelt. Für alle im
Hermannshof ist klar, dass der Garten weiterhin ein Anziehungspunkt für Stadt und Region bleibt,
fachlich in besten Händen ist und Inspiration für Hobbygärtner und Experten bietet.
Auch Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just, der kraft Amtes Zweiter Vorsitzender im Verein ist,
zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden. „Der Hermannshof bleibt das Kleinod für unsere
Bürgerinnen und Bürger sowie gemeinsam mit dem Exotenwald und dem Schlosspark das botanische
Aushängeschild der Stadt.“
Stadtverwaltung Weinheim