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Heidelberg – ADFC-Fahrradklimatest: Heidelberg erneut verbessert: Landessieger in Baden-Württemberg bei den „kleinen Großstädten“ und bundesweit auf Platz 3 hinter Göttingen und Erlangen

Auch die Stadtspitze ist oft klimafreundlich mit dem Fahrrad unterwegs: Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner(mitte), Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck(rechts) und der ehemalige Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, Alexander Thewalt. Foto: MRN-NEWS/Atossa Kamran

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.) – Heidelberg hat es beim ADFC-Fahrradklimatest erneut auf einen vorderen Rang geschafft: Nach 2016 mit der Schulnote 3,61 und 2018 mit 3,57 konnte sich Heidelberg 2020 um weitere vier hundertstel auf die Note 3,53 verbessern, also eine „drei bis vier“. Das reicht in Baden-Württemberg für Platz 1 in der Größenklasse der Städte mit 100.000-200.000 Einwohnern. Der ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg gratuliert der Stadt Heidelberg zu diesem Erfolg.
Bundesweit liegt Heidelberg damit auf Platz 3 in seiner Größenklasse, hinter Göttingen (3,27) und Erlangen (3,29). Vom benachbarten Klassenprimus Karlsruhe (Bundessieger in der Größenklasse 200.000-500.000 Einwohner) mit einem Notenschnitt von 3,07 ist Heidelberg noch ein gutes Stück entfernt.

„Die Ergebnisse der Fahrradklimatests der letzten Jahre spiegeln die Entwicklung in Heidelberg ganz gut wider: Es geht bei der Radinfrastruktur und damit auch dem „Fahrradklima“ in unserer Stadt zwar stetig, aber nur in kleinen Schritten voran. Es fehlt bei der Verkehrswende an Mut für den großen Wurf, der die Stadt ganz nach vorn katapultieren könnte“, so Bert-Olaf Rieck, Sprecher des ADFC-Kreisverbandes Rhein-Neckar/Heidelberg. „Es bleibt bei den großen Nord-Süd- und Ost-West-Achsen noch sehr viel zu tun (Mittermaierstraße, Kurfürsten-Anlage, Bismarckplatz, Rohrbacher Straße, B 37 u.v.a.). Die häufig als Alternative propagierten parallel verlaufenden Seitenstraßen sind oft in einem katastrophalen Oberflächenzustand. Ihre − begrüßenswerte − Ausweisung als Fahrradstraße sollte stets mit einer Fahrbahnsanierung verbunden werden. Die geplanten Radschnellverbindungen ins Umland müssen zügig umgesetzt werden, damit mehr Pendler das Rad für den Weg zur Arbeit oder Ausbildung nutzen können. Dank der E-Mobilität ist dies heute auch aus weiter entfernten Ortschaften und den Bergstadtteilen möglich.“

Radwege: zu schmal und zugeparkt
Vergleicht man die Ergebnisse für Heidelberg im Detail, ergeben sich nur wenig Änderungen gegenüber den Vorjahren: Punkten kann die Unistadt zum wiederholten Mal mit geöffneten Einbahnstraßen und der Tatsache, dass Jung und Alt Rad fahren (jeweils 1,9), der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,4), der Radwegweisung (2,8), den Leihrädern (2,3) und der Werbung fürs Radfahren (2,5). Bemängelt werden insbesondere die unzureichende Breite der Radwege (4,7), die Ampelschaltungen (4,6), Konflikte mit Kraftfahrzeugen und mangelhafte Führung an Baustellen (jeweils 4,3), die mangelnde Falschparkerkontrolle auf Radwegen (4,5), eine hohe Fahrraddiebstahlquote (4,4) sowie Zahl und Qualität der Fahrradabstellanlagen (4,0).

ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg
Corona-Boom ja, aber nicht bei der Infrastruktur
Bundesweit gaben zwei Drittel der Radfahrenden an, dass Corona die Bedeutung des Fahrrads gesteigert habe. Das bestätigen auch die Verkaufszahlen im Fahrradhandel mit Umsatzsteigerungen von rund 60 Prozent im vergangenen Jahr. Handfeste Verbesserungen für den Radverkehr während der Corona-Pandemie sahen die meisten Befragten allerdings nicht (Gesamtnote 5,0). Die Kommunen haben nicht ausreichend auf das durch die Coronakrise veränderte Mobilitätsverhalten reagiert. Positiv schnitten hier nur die Großstädte über 500.000 Einwohner ab.

ADFC-Fahrradklima-Test
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Rund 230.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt. 1.024 Städte und Gemeinden kamen in die Wertung, 164 in Baden-Württemberg, 16 im Rhein-Neckar-Kreis, mehr als jemals zuvor. In Heidelberg haben sich 960 Radlerinnen und Radler an der Umfrage beteiligt.
Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.
Die Siegerkommunen wurden am 16. März 2021 in einer digitalen Veranstaltung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC, ausgezeichnet.

Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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