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Warum Armut psychisch krank macht – Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung 2023 (mit Video)

Heidelberg / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar – (rbe) “Macht Armut psychisch krank?” und “Warum macht Armut psychisch krank?” – Diesen Fragen wurde im Rahmen eines Autorengespräches am Donnerstagabend im Karlstorkino im Rahmen der Aktionswoche des Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung nachgegangen.

Nicoletta Rapetti vom BiBeZ e.V. und Autor Olivier David unterhielten sich über Davids autobiografisches Buch “Keine Aufstiegsgeschichte – Warum Armut psychisch krank macht”. Durch das Buchgespräch wurden nebenbei viele Punkte angesprochen, die den Zusammenhang zwischen Armut und psychischen Erkrankungen skizzieren.

Das Buch erzählt von Olivier Davids Biografie und handelt u.a. von seiner Kindheit in Hamburg, wo er mit einer gewalttätigen Mutter und einem drogendealenden Vater, in einer monetär prekären Situation aufwuchs. Erzählt wird von dem Druck, den die Armut auf ihn und die ganze Familie ausübt, über Gewaltausbrüche, Scham gegenüber anderen, das Verstecken der eigenen Armut, die psychischen Belastungen, die dadurch entstehen und die sozialen Probleme und gesellschaftliche Isolation, die David innerhalb seines Lebens erfahren hat und die ihn bis in sein Erwachsensein begleiteten.

Videobericht:

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In Armut zu leben führt bei Betroffenen zu vielfältigen psychischen Auswirkungen, die zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können. Der dauernde Konsumdruck, der in unserer kapitalistischen Gesellschaft herrscht, ist ohne Geld nicht zu bewältigen. Dabei geht es nicht nur um Statussymbole sondern auch um ganz alltägliche Dinge wie Essen, Stromkosten, Miete oder Mobilität.

Das Gefühl sich nichts leisten zu können oder für die rudimentärsten Dinge kein Geld zu haben, an sozialen Events nicht teilnehmen zu können und das dadurch bedingte Gefühl, nicht Teil der Gesellschaft zu sein, führt häufig zu sozialer Isolation und persönlicher Verzweiflung.

Auf Dauer wird die Psyche dadurch stark belastet. Besonders für Kinder, die den alltäglichen Vergleichen mit Schulkameraden und den permanenten von Werbung und Medien propagierten Trends ausgesetzt sind, ist die Armut der eigenen Familie eine prägende und oftmals traumatische Erfahrung.

In seinem Buch erzählt David deshalb auch von den Anstrengungen seiner Familie, die eigene Armut zu verstecken und zu überspielen, was beispielsweise bei seiner Mutter zu psychischen Überreaktionen mit Gewalt und einem ausgeprägten Sauberkeitswahn führte. Er selbst verarbeitete all diese Erfahrungen in seinem Buch, was für ihn durchaus positive Entwicklungen mit sich brachte.

Nicoletta Rapetti, die beim Ganzheitlichen Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter und chronisch erkrankter Frauen und Mädchen – kurz BiBeZ e.V. – tätig ist, ergänzte die Diskussion mit Einblicken in die täglichen Erfahrungen, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit mitbekommt.

Im Laufe der Veranstaltung las Olivier David auch einige Passagen aus seinem Buch vor.

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