• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Wohnen für alle – Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung (mit Video)

Heidelberg / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar – (rbe) Am Freitag, den 13. Oktober 2023, diskutierten Vertreter des Heidelberger Bündnisses im Rahmen der Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung in der Heidelberger Südstadt-Chapel über die Themen Wohnungsnot, Unterkunft und Mieten, insbesondere im Hinblick auf dringend hilfsbedürftige Menschen.

Gerhard Emig vom Wichernheim, Gerd Schaufelberger von der Jugendagentur Heidelberg, Fritz Vollrath, Anwalt des Mietervereins, Doreen Petri von der Neuen Wohnraumhilfe Darmstadt und Jörg Schmidt-Rohr vom VbI e.V. skizzierten zunächst ihre Standpunkte in Redebeiträgen.

Im Anschluss tauschte man sich in Gruppenarbeiten und Gesprächen über die Thematik aus und versuchte gemeinsam Lösungsansätze und Ideen zur Verbesserung der Wohnraumproblematik zu entwickeln.

Videobericht:

YouTube player

>> Komplette Playlist der Aktionswoche bei Youtube ansehen

Zunächst begrüßte Jörg Schmidt-Rohr die Anwesenden und gab einen Überblick über die Thematik der Veranstaltung.

Gerhard Emig sprach zur Thematik des Housing First und betonte das Recht auf Wohnraum. Das Housing-First Konzept beendet Wohnungslosigkeit unmittelbar und bietet flexible wohnbegleitende Hilfen zum dauerhaften Wohnungserhalt an. So ist sichergestellt, dass Menschen zunächst eine feste Behausung haben, so dass im Anschluss die weiteren individuellen Probleme der Menschen angegangen werden können. Er erklärte, dass Heidelberg sich dafür um Fördergelder des Landes beworben habe. Housing First könne zwar ein Baustein sein, aber die Wohnungsnot nicht alleine lösen.

Gerd Schaufelberger sprach über die Wohnungsnot von Jugendlichen und über den Zusammenhang mit deren Herkunft. Insbesondere sei die Wohnraumsuche für Menschen ohne Ausbildung schwierig, da sie oft nur schwer Arbeit fänden, um ihren Wohnraum eigenständig zu bezahlen. Weg von der Strasse zu sein, verringere die Gefahren in Kriminalität abzudriften. Zwar könne die Jugendagentur Wohnraum für junge Menschen anmieten und untervermieten, die GGH und andere würden aber zu wenig an Jugendliche selbst vermieten, sagte er.

Fritz Vollrath sprach über die exorbitanten Miethöhen und die freie Verhandelbarkeit von Mieten. Er machte klar, dass der Mietspiegel weiterhin stark ansteige und die Mietpreisbremse weitesgehend unwirksam sei. Er kritisierte, dass 80 % der Wohnungen bereits vorvermietet seien, bevor sie überhaupt auf den Markt kämen. Er forderte, dass öffentliche Wohnungen mindestens 15% billiger sein müssten als Privatmieten. Zudem ging er darauf ein, dass ältere Menschen es schwer hätten, sich im Wohnraum zu verkleinern, da kleine Wohnungen rar und teuer seien. So würden größere Wohnungen beispielsweise für Familien nicht frei werden.

Doreen Petri skizzierte die Tätigkeit der Neuen Wohnraumhilfe Darmstadt, die seit 1991 als Gemeinützige Gesellschaft zur Beschaffung für sozialen Wohnraum tätig ist und aktuell rund 400 Wohnungen zur Verfügung habe. Das Angebot der Wohnraumhilfe umfasse auch die soziale Mietberatung, betreutes Wohnen und Asyl. Auch sie betonte das Recht jedes Menschen auf Wohnraum. Man miete Wohnungen an, um sie sozialen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Das Ziel sei es, günstigen Wohnraum zu erhalten und die Mietsicherheit zu gewährleisten. Mit dem Projekt “Vitamin B” habe man seit 2018 rund 200 Menschen in Wohnraum vermittelt. Zudem biete man sogenanntes “Couching” während der Wohnungssuche an.

Als Fazit der Veranstaltung lässt sich zusammenfassen, dass die Problematik hoher Mieten und wenig freiem Wohnraum sich immer weiter verschärft. Gerade besonders hilfsbedürftige Menschen bleiben dabei vermehrt auf der Strecke, weil Vermieter sich auf die Menschen konzentrieren, die monetär bessergestellt sind. Aus Wohnungslosigkeit entwickelt sich häufig ein Teufelskreis, der die Betroffenen in eine Spirale aus Obdachlosigkeit, Kriminalität und Zukunftsangst treibt.

Es muss schnellstmöglich alles unternommen werden, um diesen Teufelskreis zu verhindern und den Menschen ein adequates Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen. Alle zuständigen Akteure, Behörden und Institutionen müssen dazu noch tatkräftiger beitragen und rechtliche Rahmenbedingungen sollten der akuten Wohnungsnot ebenfalls mehr Rechnung tragen und entsprechend optimiert werden. Zudem ist mehr sozialer Wohnungsbau notwendig, da die Ziele in diesem Bereich dauerhaft verfehlt werden und die Unterbringung Bedürftiger so auch am allgemeinen Wohnraummangel scheitert.

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de