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Eberbach – Es blüht, brummt und summt in Eberbach – „Natur nah dran“ entwickelt sich prächtig – Viel Getümmel im bunten Verkehrsgrün

Eberbach/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Schafgarbe, Färberkamille, Flockenblume, Mausohr-Habichtskraut, Wilde Malve, Wilde Möhre oder beispielsweise Natternkopf heißen die kunterbunten Wildkräuter, die insgesamt auf einer etwa einem Kilometer langen Fläche in Eberbach wachsen. 70 verschiedene Arten sind in der speziellen Mischung, die Klemens Bernecker vom städtischen Umweltamt – nach zahlreichen Vorgaben – zusammengestellt hat. Alle haben eines gemeinsam: Sie machen das Verkehrsgrün bunt und locken Wildbienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge, Vögel, Spinnen und weitere Tiere an. Derzeit herrscht auf allen neun „Projektflächen“ Insekten-Hochbetrieb. Gut so, denn der alarmierende Rückgang von Insekten hat sich in manchen Gegenden Deutschlands vor einigen Jahren bis auf 80 Prozent gesteigert. Doch Insekten sind wichtig. Bernecker: „Alle jungen Singvögel werden anfangs mit Insekten und Spinnen gefüttert, Insekten sind wesentlich am Abbau biologischen Materials beteiligt und sie bestäuben die Obstbäume – aber nicht nur die, denn fast 90 Prozent aller Blütenpflanzen sind auf Insekten als Überträger der Blütenpollen angewiesen. Auch ein Großteil der Nutzpflanzen weltweit braucht Insekten als Bestäuber“.

Da gerade die Straßenseitenflächen im innerstädtischen Raum ein großes Potenzial für ein abwechslungsreiches Blütenmosaik bieten, gab es von Bürgermeister Peter Reichert bereits im Jahr 2017 „Hausaufgaben“ für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die Teilnahme am Wettbewerb „Natur nah dran“. Die zuständigen Abteilungen im Bauamt und im Umweltamt legten mit Elan los und haben dann, verteilt im gesamten Bereich der Kernstadt, neun „Projektflächen“ ausgewiesen, auf denen der Verkehrsrasen umgebaut werden sollte. Verwendet werden sollte „wuchsort-heimisches“, sogenanntes zertifiziertes Regio-Saatgut. Ende 2017 wurden die Anträge über die Geschäftsstelle des Landesverbands des Naturschutzbunds Deutschland eingereicht. Mit Schreiben des Ministers für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller vom 16. Februar 2018 erhielt Bürgermeister Peter Reichert die Nachricht, dass Eberbach unter deutlich über 60 Bewerbern für den Kreis der 13 Fördergemeinden ausgewählt wurde. „Eine tolle Nachricht war das“ erinnert sich das Stadtoberhaupt heute noch gerne an den Tag zurück.

Es folgten Schulungen des betreuenden städtischen Umweltamts und der ausführenden Gartenbaufirma Andreas Huy, bei denen es um Bodenvorbereitung, die Aussaat, die Pflege oder um das Thema Mähen ging. Denn es gibt viele Fehlerquellen, die den Projekterfolg hätten gefährden können. Für die jeweiligen Projektflächen wurden unterschiedliche Mischungen verwendet; grundsätzlich aber wurde der Grasanteil deutlich auf 30 Prozent reduziert und 70 Prozent Kräuter verwendet. Gepflanzt wurde gemeinsam mit der Fach-Firma Andreas Huy aus Eberbach, die auch heute noch mit in das Projekt eingebunden ist. Im Sommer 2018 konnten man sich bereits an den ersten kleinen Keimlingen erfreuen. Seit 2019 wachsen auf allen „Natur-nah-dran“ -Flächen kräftige Wildkräuter. Auf Anregung des Gemeinderats wurde im September 2021 zusätzlich noch die Fläche in der Friedrichsdorfer-Landstraße/Ecke Neue Dielbacher Straße Richtung (gegenüber der Tankstelle) Richtung Friedrichsdorf mit Wildkräutern bepflanzt.

Eine Bewässerung der Flächen insgesamt ist laut Bernecker nur bei anhaltend sehr heißen Temperaturen, wie beispielsweise im vergangenen Sommer, nötig. Ansonsten erhalten sich die Wildkräuter selbst. Demnächst werden Teile der Flächen wieder zur Hälfte gemäht, denn die Wildkräuter wachsen dann nochmals neu in diesem Jahr nach. Die andere Hälfte wird im Wechsel dazu ein paar Wochen später gemäht. Bürgermeister Reichert: „Ich erfreue mich nach wie vor an unseren ‚Natur nah dran Flächen‘. Ich danke allen Beteiligten, allen voran Klemens Bernecker für seinen Einsatz.“

Infos zu „Natur nah dran“
„Natur nah dran“ ist ein Kooperationsprojekt von NABU und Land zur Förderung der biologischen Vielfalt im Siedlungsraum, das Städte und Gemeinden mit Rat und Tat unterstützt. Die Kommunen wandeln Grünflächen in artenreiche Wildblumenwiesen oder blühende Wildstaudensäume um. Dazu erhalten sie praxisnahe Vor-Ort Schulungen, fachliche Unterstützung bei der Planung und finanzielle Förderung. Das Projekt ging im September 2021 in die zweite Runde. Insgesamt werden weitere 75 Kommunen bis 2027 gefördert, jährlich kommen 15 zum Zuge. Der NABU möchte außerdem die Vernetzung der Teilnehmenden noch stärker unterstützen. In der ersten Runde von 2016 bis 2020 wurden insgesamt 61 Städte und Gemeinden gefördert. Insgesamt haben sie mehr als 230.000 Quadratmeter naturnahe Blühflächen angelegt. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Die nächste Bewerbungsrunde startet Mitte September 2023.

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