„Wir freuen uns, dass der erste Bauabschnitt fertig ist – und das sogar etwas früher als geplant. Dafür haben alle Beteiligten an einem Strang gezogen. Das war bei dem schwierigen Bauuntergrund eine riesige Herausforderung. Unter der Erde befindet sich ein mit Sandsteinfindlingen durchsetzter Boden, daher mussten wir dort für die Leitungen einen Tunnel graben wie beim Bergbau“, erklärt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Fels unter Fahrbahn: Arbeitsmethoden wie beim Bergbau
Die Tiefbauarbeiten für das Verlegen der neuen Brückenentwässerung, die fünf bis acht Meter unter der Straßenoberfläche stattfanden, sind an dieser Stelle der Eppelheimer Straße eine große Herausforderung. Grund dafür ist die Beschaffenheit des Bodens. Die Arbeiter stießen dort nicht wie erwartet auf einen Feinboden aus Sand und Kies, sondern auf steinharten Fels. Die einzige Möglichkeit war – ähnlich wie beim Bergbau – auf 20 Meter Länge einen Stollen von einer Straßenseite zur anderen zu graben. Dabei kamen Geräte wie eine Lore und ein netzbetriebener Meißel zum Einsatz, den die Arbeiter händisch zum Graben des rund 1,20 mal 1,50 Meter breiten Stollens einsetzten.
Bei den Tiefbauarbeiten wurden unter anderem eine 230 Meter lange Wasserleitung sowie Leerrohre für Stromleitungen, Ampeln und Medien (unter anderem Internet) neu verlegt. Gleichzeitig wurde ein weiterer Abwasserkanal gebaut, über den das Regenwasser ablaufen kann, das künftig auf die Gneisenaubrücke trifft – den neuen Rad- und Fußweg zwischen Bergheim und der Bahnstadt. Zuletzt wurden Fahrbahn und Gehwege auf der Straßenseite hin zu den Bahngleisen angelegt, mit einer neuen Schottertragschicht und – wie bei Straßen mit einem solchen Verkehrsaufkommen üblich – mit drei unterschiedlichen Asphaltschichten.
Im zweiten Bauabschnitt verlagern sich die Arbeiten auf die Straßenseite hin zur Bahnstadt. Dort folgt dann ebenfalls der Neubau der Fahrbahn und Gehwege. Der Verkehr kann ab diesem Zeitpunkt jeweils einspurig in beide Richtungen über die neue Fahrbahn auf der Nordseite hin zu den Bahngleisen fließen. Bauende wird voraussichtlich im Frühling 2024 sein.
Die Verkehrsführung ändert sich ab Montag, 23. Oktober 2023, auch mit Blick auf die Da-Vinci-Straße: Das Abbiegen in die Da-Vinci-Straße von der Eppelheimer Straße aus Richtung Czernyring/Czernybrücke kommend ist nicht möglich. Das gilt auch umgekehrt: Aus der
Da-Vinci-Straße kommend kann nicht in die Eppelheimer Straße abgebogen werden. Auto- und Radfahrende können über die Grüne Meile und die Agnesistraße in die Eppelheimer Straße einbiegen. Die Tiefgarage des Einkaufszentrums ist erreichbar über die Einfahrt Grüne Meile und Agnesistraße von der Eppelheimer Straße kommend. Die Umleitung ist ausgeschildert.
Die Betriebe in der Bahnstadt und entlang der Eppelheimer Straße bis in den Pfaffengrund werden regelmäßig von Mitarbeitenden der Stadt Heidelberg über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert. Zusätzlich zu einer eigenen Baustellen-Website, Umleitungsschildern und Treffen vor Ort gab es eine Hotline für Betriebe, die rege genutzt wurde.
Hintergrund: Baustelle Eppelheimer Straße
Umgesetzt wird dort ein kompletter Neubau der bisherigen Fahrbahn mit Anpassungen der Verkehrsführung und teilweiser Verbreiterung der Gehwegfläche. Auch die Barrierefreiheit wird mittels Rollbordsteinen ausgebaut. Die Fahrbahn wird mit einem Blindenleitsystem im Bereich der Straßenquerung sowie Tastbordsteinen für Blinde und Sehbehinderte versehen. Um Synergien zu nutzen, laufen gleichzeitig Bauarbeiten der Stadtwerke Heidelberg. Die Sanierung und den Ausbau des Kanals übernehmen die Stadtbetriebe Heidelberg, die Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH sind für Strom, Wasser und Leerrohre Telekommunikation zuständig. Die Kosten der Baumaßnahme betragen insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Finanziert wird das aus dem Treuhandvermögen Bahnstadt. Die Planungen für den westlich angrenzenden Teil der Eppelheimer Straße bis auf Höhe des Baumarktes laufen derzeit. Umfang und Zeitpunkt der baulichen Umsetzung sind aktuell noch offen.
Die Eppelheimer Straße bildet mit dem östlich anschließenden Czernyring eine Hauptroute zur Erschließung der Bahnstadt und ist eine wichtige innerstädtische Verkehrsachse. Für den Radverkehr ist der Anschluss der Da-Vinci-Straße an die Eppelheimer Straße von großer Bedeutung. In der Achse Gneisenaubrücke – Eppelheimer Straße/Da-Vinci-Straße – Pfaffengrunder Terrasse wird die Radhauptroute durch die Bahnstadt geführt, die den Radschnellweg von Schwetzingen und Süden kommend mit dem Universitätsgelände Neuenheimer Feld über die geplante Neckarbrücke verbinden wird.
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