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Mosbach-Neckarelz – Auch zu Hause kann das Leben bunt sein – Das Corona-Virus hat den Alltag des BBW-Jugendhilfeangebots „Junique“ stark verändert

Mosbach-Neckarelz/Neckar-Odenwald-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Das Corona-Virus hat den Alltag aller verändert. Auch den der Wohngruppe „Junique“. Seit rund zwei Jahren existiert das spezialisierte Jugendhilfeangebot des Berufsbildungswerks (BBW) Mosbach-Heidelberg in Neckarelz. Acht Jugendliche leben in dieser Wohngemeinschaft, rund um die Uhr betreut von Mitarbeitenden des BBW. Und sie alle verbringen aktuell aufgrund der Situation viel Zeit in den Räumen im ehemaligen Gasthaus „Hirsch“ – notgedrungen. Dass das Leben auch zu Hause bunt sein kann, das machen die Jugendlichen mit einem farbenfrohen Banner deutlich, das derzeit gut sichtbar über dem Marktplatz Nachbarn und Autofahrer erfreut. „Stay at home – stay strong“ ist darauf zu lesen. „Wir möchten den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern“, so Angela Schwager, Leiterin der Jugendhilfe im Berufsbildungswerk. Die Botschaft auf dem Banner laute: „Bleibt stark und möglichst zu Hause.“ So wie die jungen Menschen ab 15 Jahren, die bei „Junique“ ein Zuhause gefunden haben, da sie wegen persönlicher oder familiärer Probleme nicht bei ihren Familien wohnen können.

Der „normale“ Alltag der Gruppe sieht eine klare Tages- und Abendstruktur mit Schule, Ausbildung, Freizeit und Gruppenorganisation vor. Mit überschaubaren Abläufen, das sei wichtig für die Jugendlichen. Derzeit ist all dies jedoch durcheinandergewürfelt, so Angela Schwager. Zwar seien Schule und Ausbildung weiterhin wichtige Themen, auch gehen einige der Jugendlichen regelmäßig zu ihren Praktika- oder Ausbildungsstellen als Altenpflegerin oder Schreiner – der Alltag spielt sich aber überwiegend in den eigenen vier Wänden ab. So bekommen die Jugendlichen regelmäßig Aufgaben von den Lehrern zugesendet und können diese mit und ohne Hilfe der Mitarbeitenden bearbeiten. „Aber wir bleiben meist zu Hause, die notwendigen Einkaufsdienste sind Höhepunkte des Tages.“ Nicht notwendige Arzttermine, Termine mit dem Jugendamt, Neuaufnahmen und vieles mehr wurden abgesagt. „Die Situation ist schon eine große Herausforderung für alle“, sagt Angela Schwager weiter. Bei acht jungen Menschen mit unterschiedlicher Impulsivität auf engstem Raum komme es schließlich auch mal zu Konflikten, die es zu schlichten gilt. „Die jungen Leute sind natürlich genervt davon, das Haus nicht verlassen zu können.“ Auch sei es nicht immer leicht zu akzeptieren, die feste Freundin oder den festen Freund nicht besuchen zu dürfen. Aber: „Sie können die Situation verstehen.“ Dafür hätten die Mitarbeitenden viel Aufklärungsarbeit geleistet.

Das Team der Kolleginnen und Kollegen habe außerdem die Verwaltungsarbeit stark reduziert, um dem aktuellen pädagogischen Bedarf noch besser gerecht zu werden. „Die Jugendlichen genießen die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden.“ Daraus resultiere spürbar eine Steigerung des Gemeinschaftsgefühls und des Zusammenhalts. So wird beispielweise häufiger gemeinsam gekocht, gespielt oder Filmabende veranstaltet. Es werden „Home-Workouts“ – Sporteinheiten zu Hause – ebenso angeboten wie „Beauty-Angebote“ mit Haare färben, Masken und Nägel lackieren. „Wir haben auch schon Großputz gemacht und die Räume frisch gestrichen.“ All das hilft, aufkommenden „Lagerkoller“ zu verhindern. Doch: „Irgendwann wird auch das Zocken langweilig“, so eine der Aussagen der Jugendlichen. Die Jugendhilfe-Leiterin sieht dennoch auch viel Positives in der Situation: „In dieser Zeit lassen sich auch soziale Kompetenzen sehr gut erlernen.“ Das Thema Corona sei zwar sehr abstrakt für die Jugendlichen. Warum man beispielsweise einen Fitnessstudiovertrag aus Loyalität vom eigenen Taschengeld weiterbezahlen solle, obwohl man ihn nicht nutzen kann, hätten die Jugendlichen mittlerweile dennoch verstanden. Alles in allem würde jeder verstehen: Auch in der Krise kann das Leben bunt sein, wenn man füreinander da ist.

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