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Heidelberg – Schärfere Augen für die Computertomographie: Metastasen besser beurteilen


Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) –

Im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erproben Ärzte derzeit ein
neuartiges Verfahren der Computertomographie (CT): Für die Darstellung von
Knochenmetastasen bei fortgeschrittenen Brustkrebs-Erkrankungen verglichen
DKFZ-Radiologen nun das neue “photonenzählende” CT mit der konventionellen
CT-Bildgebung. Ihr Ergebnis: Mit der neuen Technik lassen sich deutlich
feinere Strukturen darstellen, als es bisher möglich war.

Brustkrebs bildet besonders häufig Absiedlungen in den Knochen, die
gefürchteten Knochen- oder auch Skelettmetastasen. Werden sie bei einer
Patientin entdeckt, so ist es in der Regel notwendig, sofort Therapien
einzuleiten: Die Metastasen können starke Schmerzen verursachen, Brüche
begünstigen, Wirbel können kollabieren und dadurch das Rückenmark schädigen.

Für den weiteren Verlauf der Erkrankung ist es wichtig zu erkennen, ob die
gewählte Therapie auch die gewünschte Wirkung erzielt. Dazu verfolgen Ärzte
mit bildgebenden Verfahren, üblicherweise mit der CT, regelmäßig, ob die
Behandlung anschlägt. “Dabei ist es wichtig, auch kleinste Veränderungen zu
erkennen, damit wir frühzeitig zu einer Änderung der Therapie raten können”,
sagt Eckhard Wehrse, Arzt im Deutschen Krebsforschungszentrum.

Wehrse und seine Kollegen haben derzeit die einmalige Gelegenheit, eine neue
Methode der CT-Bildgebung zu prüfen und mit der konventionellen
CT-Bildgebung vergleichen zu können: Das DKFZ verfügt als eine von weltweit
nur drei Institutionen über ein experimentelles photonenzählendes CT
(Photon-Counting-CT, PC-CT), das mit einer neuartigen Detektor-Technologie
arbeitet. Das Gerät wurde im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit
Siemens im DKFZ installiert.

In der aktuellen Studie wurden die PC-CT-Bilder von Knochenmetastasen bei
Patientinnen mit fortgeschrittenen Brustkrebserkrankungen von mehreren
Ärzten beurteilt und mit konventionellen CT-Aufnahmen verglichen. Die
mithilfe der neuen Technik generierten Bilder wurden durchgehend als
schärfer und detailreicher beurteilt. Insbesondere Veränderungen an sehr
feinen Strukturen wie etwa den Knochenbälkchen (Trabekeln) waren besser zu
erkennen.

“Durch sein neuartiges Detektorsystem hat das PC-CT deutlich schärfere Augen
als die herkömmlichen Geräte. Daher können wir damit Bilder in höherer
räumlicher Auflösung erzeugen, als es bisher möglich ist”, erläutert
Heinz-Peter Schlemmer, Leiter der Radiologie im DKFZ, und ergänzt. “Oder wir
können Bilder mit der gleichen Qualität generieren wie mit dem
konventionellen CT – bei deutlich niedrigerer Strahlendosis.” Das liegt an
der höheren Empfindlichkeit und am günstigeren Signal-Rausch-Verhältnis der
neuen Detektoren. So eröffnet die neue Technik in Zukunft auch
aussichtsreiche Perspektiven für viele weitere Indikationen, wie etwa
Screening-Untersuchungen oder Bildgebung bei Kindern.

Bei der photonenzählenden CT erzeugen die auf dem Detektor auftreffenden
Röntgenphotonen direkt ein elektrisches Signal. Bei den herkömmlichen
CT-Detektoren dagegen werden sie zunächst in sichtbares Licht umgewandelt,
das dann in einem weiteren Schritt in ein elektrisches Signal transformiert
wird. Die neuen Detektoren sind daher in der Lage, die eintreffenden
Photonen einzeln zu zählen und deren Energie zu quantifizieren. Bei den
herkömmlichen Detektoren dagegen kann nur die Energiesumme vieler
eintreffender Photonen ausgelesen werden.

Das PT-CT ist derzeit noch nicht für die klinische Diagnose von
Krebserkrankungen zugelassen, die aktuellen Studien finden als
experimentelle Untersuchungen im streng kontrollierten Rahmen mit Voten des
Bundesamtes für Strahlenschutz und der Ethikkommission statt. Das Verfahren
wird derzeit zur Darstellung von Krebs, Herz-, Gefäß- und Lungenerkrankungen
erprobt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene,
interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen
zum Thema Krebs. Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem dersechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ
Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die
Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung
eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein
wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in
die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu
verbessern.

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in
der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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