Brühl / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Bei Kaiserwetter startete Brühls Bürgermeister zum vierten Mal von der Rathaus-Treppe aus die dreiwöchige Aktion STADTRADELN, die in den letzten Jahren immer mehr Anklang findet. “Wir haben hier die herrlichen Rheinauen und unsere Kollerinsel, die zu Fahrradtouren einladen”, motivierte Dr. Ralf Göck fast 140 Mitbürgerinnen und Mitbürger von jung bis alt, die sich rund um den Rathauseingang versammelt hatten, viel mit dem Rad zu fahren und ihre Kilometer für den Wettbewerb aufzuschreiben. “Aber auch für die täglichen Besorgungen und Wege kann hier in Brühl das Fahrrad zum Fortbewegungsmittel Nummer 1 werden”, meint Göck, der selber häufig mit dem Rad in Brühl zu sehen ist, “das gibt unsere Topographie her”.
In seiner Begrüßung dankte er allen für die Teilnahme an einer der ersten größeren öffentlichen Veranstaltungen nach dem Lockdown in Brühl. Mit dabei waren acht Gemeinderätinnen und Gemeinderäte und Ehren-Owwerkerweborscht Albert „Alfi“ Fichtner (92). Bürgermeister Göck berichtete, was es neues zum Thema Radwege in Brühl gibt: „In der Zeitung stand schon, dass der Kreistag einen Radweg auf der Kollerinsel ins Zielnetz Rhein-Neckar aufnehmen will und dieser demnächst vom Land gebaut werden soll.”. Sein Dank ging an die Kreisräte, die das auf Initiative von CDU und SPD beschließen werden. Allerdings sei damit der Weg noch nicht gebaut. “Wir haben uns viele Jahre lang für den heutigen „Hermann-Kübler-Radweg“ am Weidweg entlang und später für dessen Fortsetzung vom ehemaligen „Entenjakob“ weiter an der Kollerstraße entlang bis zur Fähre eingesetzt und das geschafft”, so Göck in der von spontanem Beifall quittierten Ansprache. Nun müsse man wieder das Land davon überzeugen, auf der Kollerinsel die dritte Fortsetzung zu bauen. Es gehe eben nicht, auf der „Buckelpiste“ L 630 über die Kollerinsel zu fahren. Und es gehe auch nicht, durch eine Neuasphaltierung der Landstraße dort eine „Poser-Strecke“ entstehen zu lassen: „Brühl will dort einen Radweg“.
Noch nicht in der Zeitung habe gestanden, dass kürzlich die Auftaktveranstaltung zu einem Radschnellweg MA-Brühl-Walldorf stattgefunden habe. Er zeigte auf einem großformatigen Plan die bisher vorliegenden Varianten. Nun solle eine Machbarkeitsstudie dieser vorliegenden Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen aufgelegt werden. “Und Bestandteil dieser Studie ist ein „Bürgerbeteiligungsmodul“. In diesem Internetportal können Sie, liebe Radfahrer, Ihre Meinung sagen, welche Strecke Sie bevorzugen. Bringen Sie sich in die Diskussion ein“, ermunterte Dr. Göck die Anwesenden zu der im Herbst startenden Beteiligungsrunde.
„Aber jetzt fahren wir erstmal in unsere Rheinauen“, gab Göck das Startsignal und schon ging es los durch Brühl und Rohrhof entlang der Schwetzinger Wiesen und auf dem Leinpfad, vorbei an der gut besuchten Kollerfähre zurück auf die Kollerstraße und von dort zum Reiterverein, wo die Vorsitzende Anja Ackermann mit ihrem engagierten Team den Vorplatz geräumt und Tische und Bänke aufgestellt hatte. Sie staunte nicht schlecht, als 130 Radlerinnen und Radler auf dem Gelände eintrafen. Sie hatten alle Hände voll zu tun und verteilten „besondere Brühler Backwaren“ und regionale Getränke und so manche Vereinsrunde kam hier mal wieder zusammen. Außerdem wurden die Radlerinnen und Radler vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) zu einem Radcheck erwartet. Diesen hatte das „Offene Team Brühl“ bei der letztjährigen STADTRADELN-Aktion gewonnen, als es den 1. Platz mit den meist gefahrenen Kilometern von 562 teilnehmenden Teams im Rhein-Neckar-Kreis erreicht hatte. Ohne Pause inspizierten Geschäftsführer Michael Fröhlich und Lene Huschka vom ADFC Fahrräder, schmierte Ketten, pumpte Luft auf und sorgte für eine optimale Einstellung der Räder.
Die Aktion STADTRADELN ist gut in Fahrt gekommen. Das Organisationsteam wirbt weiter um Teilnehmer. Unter www.stadtradeln.de/Bruehl (im Rhein-Neckar-Kreis) ist das digital möglich. Ganz traditionell kann auch der „Radelkalender“ ausgefüllt werden, der dem Amtsblatt beilag und sich in dieser Ausgabe auf der Titelseite befindet und zudem im Rathaus weiterhin erhältlich ist.