• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Mannheim – 20 Jahre Streetwork: Vertrauen aufbauen, um zu helfen

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar

Team ist im Bereich Innenstadt-Jungbusch und am Neumarkt unterwegs

Felix Burgdörfer bei einer Putzaktion mit Klienten auf dem Neumarkt.

Seit 20 Jahren ist das Caritas-Streetwork in Mannheim Ansprechpartner und Anlaufstelle für Menschen mit Alkoholproblemen, die auf öffentlichen Plätzen trinken, und für die Bevölkerung. Bis ihre Hilfe angenommen wird, brauchen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mitunter einen langen Atem.

Aktuell besteht das Team aus zwei Mitarbeitenden mit 1,5 Stellen für die Innenstadt, den Jungbusch und den Neumarkt in der Neckarstadt. Betreut werden im Jahr mehr als 100 Klienten im Bereich Innenstadt-Jungbusch und 35 Klienten am Neumarkt in der Neckarstadt.

Streetworkerin Verena Schmidt ist seit 2005 dabei, als das Angebot noch in der Testphase war. „Damals war ich quasi die Feuerwehr, inzwischen arbeiten wir viel nachhaltiger.“ Zusammen mit ihrem Kollegen Felix Burgdörfer ist sie auf der Straße unterwegs, baut den Kontakt zu den Menschen auf und hilft – wenn man sie lässt. Denn Streetwork ist Beziehungsarbeit, zuerst muss ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. „Wir haben oft Gespräche mit Klienten, in denen es nicht um ein konkretes Anliegen geht, sondern die Menschen uns ihr Leid klagen. Manche betreuen wir über Jahre, bevor sie Hilfe annehmen.“

Verena Schmidt (r.) mit Klienten auf dem Hans-Böckler-Platz

Dann geht es oft um das Besorgen von Ausweisen, Beantragen von Sozialleistungen wie Grundsicherung oder Rente, manchmal auch um die Organisation eines Alkoholentzugs. Das Team hilft beim Kontakt mit Behörden, organisiert bei Geldstrafen eine Ratenzahlung und begleitet bei Krankenhausaufenthalten. „Die medizinische Versorgung ist eine große Herausforderung, außerdem fehlen Wasch- und Duschmöglichkeiten“, berichtet Felix Burgdörfer. Während der Corona-Pandemie war die Begleitung zu Impfterminen eine wichtige Unterstützung für die Klienten.

Ein Erfolg der Arbeit: Immer mehr Menschen können in eine Reha vermittelt werden. Wenn diese im Krankenhaus sind, geben sie oft die Streetworker als Kontaktpersonen angegeben – weil sie sonst niemanden haben. „Immer wieder schaffen es Klienten, trocken zu bleiben, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden. Das gibt anderen Hoffnung, dass sie es auch schaffen“, erzählt Verena Schmidt.

Die beiden Streetworker vermitteln außerdem zwischen den Klienten, der Bevölkerung, Einzelhändlern und städtischen Einrichtungen. „Wir kriegen immer wieder Anfragen von Menschen, die sich beschweren, oder die sich um jemanden Sorgen machen und helfen wollen“, so Burgdörfer. Über die Jahre wurde ein gutes Kooperationsnetzwerk aufgebaut.

Auch auf die Arbeit der Suchtberatung hatte das Streetwork Einfluss: Es kamen eine andere Art von Klienten in die Beratung, und diese brauchten zusätzliche Unterstützung. So ist unter anderem das ambulant betreute Wohnen für chronisch mehrfach abhängige Menschen entstanden.

Finanziert wird das Streetwork zum größten Teil von der Stadt Mannheim mit Beteiligungen vom Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Caritasverband Mannheim. Allerdings ist nur eine halbe Personalstelle fest im Haushalt der Stadt Mannheim verankert, die zwei anderen halben Stellen stehen mit jedem Haushalt erneut auf dem Prüfstand. Im aktuellen Haushaltsentwurf für nächstes Jahr sind sie weiterhin vorgesehen.

Quelle: Caritasverband Mannheim e.V.

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de