Mit Kreativität Krisen überwinden
„Flutgeschichten“ ist eine interaktive Schau, die von IsraAID Germany kuratiert wird. Der Verein hat akute Nothilfe im Krisengebiet geleistet und engagiert sich auch beim Wiederaufbau. Die Ausstellung ist im Jahr 2022 in den betroffenen Bundesländern und darüber hinaus zu sehen. Sie zeigt unter anderem Fotografien, Ge-schichten und von Betroffenen geschaffene Objekte. Ziel ist es, die kreative Bewältigung der Flutkatastrophe zu dokumentieren und durch Interaktion mit Menschen in den Ausstellungsorten die nationale Solidarität zu fördern.
Frankenthal war zwar nicht direkt betroffen, hat sich aber aktiv an der Überwindung der Krise im Ahrtal beteiligt: insgesamt 50.000 Euro hat Frankenthal an den Land-kreis Ahrweiler und die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gespendet, Frankenthaler Hilfsorganisationen unterstützten die Einsatzkräfte in der Krisenregion und es gab viele weitere Initiativen aus Wirtschaft und Bevölkerung. Das Erkenbert-Museum selbst restauriert für das schwer getroffene Stadtmuseum von Bad Neuenahr-Ahrweiler mehrere Kunstobjekte. Diese Resonanz auf die Naturkatastrophe in der Nachbarregion ist Anlass, die Ausstellung in Frankenthal zu zeigen. Für Frankenthal wird der Ausstellungstitel angepasst in „Flutgeschichten – kreativ gegen die Krise“.
Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm mit Führungen und einem Workshop begleitet.
Krisengeschichten aus der Bevölkerung gesucht
Das Museum ruft alle Frankenthaler im Vorfeld der Ausstellung zu einer besonderen Mitmach-Aktion auf: Gesucht werden Geschichten, Fotografien und Objekte, die von der Bewältigung kollektiv erlebter Krisen erzählen und dem Museum für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt werden können. Krieg, Flucht, Vertreibung und Pandemie sind kollektiv erlebtes Unglück, nach dem man auch in Frankenthal ins Leben zurückfinden musste und muss. Kreative Verarbeitung kann dabei wesentliche Hilfestellung leisten. „Im Rahmen der Ausstellung sollen Bürgerinnen und Bürger in den gesellschaftlichen Diskurs über gelingende Krisenbewältigung eingebunden werden. Das Erkenbert-Museum versteht sich dabei als Ort des Dialogs und lädt ein zur Reflexion über Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Was kann man aus Krisen im Hinblick auf die Gestaltung von Stadt, Staat und Gesellschaft lernen? Wie stärkt die gemein-same Bewältigung von Krisen den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“, beschreibt Museumsleiterin Dr. Maria Lucia Weigel die Intention der Aktion.
Weitere Informationen erteilt das Sekretariat des Museums unter 06233 89 495 bzw. museum@frankenthal.de. Die Objekte können nach vorheriger telefonischer Anmeldung ab dem 18. Juli und im gesamten Ausstellungszeitraum im Erkenbert-Museum abgegeben werden.
Hintergrund: Museum wird saniert
Die Sanierung des Erkenbert-Museums ist eines der zentralen Projekte der Stadt Frankenthal im Rahmen der Landesinitiative zur Stärkung der Investitionsfähigkeit der großen Mittelzentren. Neben der Aufwertung des Bahnhofsumfeldes und Teilen der Innenstadt soll das stadtgeschichtliche Haus am Rathausplatz umfassend sa-niert und neu konzipiert wiedereröffnet werden. Bevor weitere Arbeiten erfolgen, stand zunächst der Auszug der Sammlung und die Sanierung des baufälligen Kellers an.
AUF EINEN BLICK
„Flutgeschichten – kreativ gegen die Krise“
12. Juli bis 28. August
Ort der Ausstellung:
Erkenbert-Museum Frankenthal, Rathausplatz
Ausstellungseröffnung: 21. Juli, 18.30 Uhr
Ansprechpartnerin
Irina Haas
Museumsverwaltung und -sekretariat
Erkenbert-Museum Frankenthal,
Nachtweideweg 1-7,
67227 Frankenthal (Pfalz)
Tel. 06233/89 495
museum@frankenthal.de