Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Das Kulturamt der Stadt Heidelberg erinnert mit einer Retrospektive im Forum für Kunst von Samstag, 13. Januar, bis Sonntag, 18. Februar 2024, an den Heidelberger Künstler Christian Adam (1941-2021). Eröffnet wird die Ausstellung unter dem Titel „Christian Adam – festgefügte (Un)Ordnung“ am Freitag, 12. Januar 2024, um 20 Uhr im Forum für Kunst, Heiliggeiststraße 21, 69117 Heidelberg. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die bekanntesten Werkgruppen des Künstlers. Bei der Eröffnung wird der Regisseur, Schauspieler und enge Freund des verstorbenen Künstlers Rainer Kleinstück die Texte von Christian Adam auf performative Weise darbieten. Dies stellt eine Reminiszenz an die noch zu Lebzeiten Adams gemeinsam gestalteten Vernissagen dar.
Augenscheinliches Chaos offenbart sich als durchdachter Prozess
Adams Schaffen umfasst Objekte, Zeichnungen, Grafiken, Fotografien, Installationen, Malerei, Prosa und Lyrik. Seine Werke zeichnen sich durch eine ironische und skurrile Reflexion der Lebensrealität aus, gepaart mit einem starken Interesse an wissenschaftlicher Erkundung und deren künstlerischer Übertragung. Besonders bekannt war Christian Adam für seine farbenfrohen MBOs (Makrobiologische Organismen), die auf seiner Forschung zu den Grundstrukturen physikalischer Ordnungsprinzipien basieren. Die Bilder zeichnen sich durch präzise ausbalancierte Kompositionen aus, die auf den ersten Blick willkürlich und chaotisch erscheinen, jedoch das Ergebnis eines durchdachten Prozesses sind. In einem über Jahrzehnte währenden Zyklus setzte er eine bestimmte Formensprache in festgefügte Strukturen um, indem er kontinuierlich neue Kombinationen aus typisierten Formen, Körpern und Farben schuf. Dabei interessierten ihn insbesondere die Wechselbeziehung und das dynamische Spannungsverhältnis zwischen den beiden Polen von Ordnung und Chaos. Entgegen dieser prozesshaften Kunst stehen Adams humoristischen Objekte, spontan geschaffenen Grafiken sowie dadaistischen Gedichte und Texte. Diese tragen einen satirischen und ironischen, teils obszönen Charakter und verarbeiten politische, religiöse und gesellschaftliche Themen sowie persönliche Erfahrungen des Künstlers.
Christian Adam wurde 1941 in Oppeln geboren. Nach seinem Kunststudium in Köln, Frankfurt am Main und München zwischen 1962 und 1967 arbeitete er nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin ab 1971 als freier Grafiker in Heidelberg. Adam erlangte Anerkennung durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen sowie durch Auszeichnungen wie die 1. Baustufe der Kopfklinik der Universität Heidelberg und den Willibald-Kramm-Preis.