Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar, 24. Februar 2022. Der russische Angriff auf die Ukraine dürfte schwerwiegende Folgen für den Außenhandel mit beiden Ländern sowie für die Energie- und auch die Kapitalmärkte haben. „Die Verwerfungen an den Märkten erschweren den dringend benötigten kräftigen Aufschwung nach der Corona-Pandemie“, sagt Manfred Schnabel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. „Diese ökonomischen Überlegungen sollen aber nicht verdecken, dass der Krieg zuvorderst menschliches Leid bedeutet. Unsere Gedanken sind daher bei allen Opfern und allen Menschen, deren Leib und Leben bedroht sind.“
Der IHK-Präsident weist darauf hin, dass es der Staat gerade in dieser Situation ein Stück weit in der Hand habe, wie sich die Preise in bestimmten Bereichen entwickeln. „Bei den Energiekosten muss die Bundesregierung kurzfristig und temporär für Entlastung sorgen, in dem sie Steuern und Abgaben senkt. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung brauchen wir diesen breiten Ansatz, da die Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit massiv bedroht sind. Ein bloßer sozialer Ausgleich reicht nicht.“ Bei den Baukosten, auch sie galoppieren und befeuern die Inflation, sollte zumindest temporär auf weitere staatliche Maßnahmen verzichtet werden, die preissteigernd wirken.
„Ein weiterer Preistreiber sind die weltweit gestörten Lieferketten. Nach dem deutschen Lieferkettengesetz steht nun die nächste Verschärfung durch EU-Recht an. Diese kommt zur Unzeit, da sie, anders als das deutsche Gesetz, auch die kleinen und mittleren Betriebe einschließt. Diese Unternehmen haben jedoch, anders als Großkonzerne, viel größere Hürden, sich auf die komplexen Regeln solch eines Gesetzes einzustellen und ihre Prozesse schnell zu ändern“, mahnt Schnabel.
Quelle IHK Rhein-Neckar