Landau/Metropolregion Rhein-Neckar – Störstoffe im wertvollen Bioabfall sollen reduziert werden – „Rote Karte“ bei falscher Befüllung
Um die Störstoffe im Landauer Bioabfall zu reduzieren, startet der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) am TT.MM. mit Stichprobenkontrollen der Biotonnen. „Tonnen, die Kunststoffe oder Metall enthalten, werden unsere Mitarbeitenden dann nicht mehr leeren, sondern stehen lassen“, kündigt EWL-Vorstand Dr. Markus Schäfer an. „Auf diese Weise wollen wir verhindern, dass Störstoffe in den Vergärungsanlagen landen und die Produktion von wertvollem Kompost oder Biogas behindern.“ Derzeit betrage die Störstoffquote im Landauer Bioabfall rund 3,5 Prozent.
Mühsame Entfernung der Störstoffe
„Diese Quote ist im Bundesdurchschnitt gut, aber es ist immer noch zu viel“, betont Tomy Kiptschuk, Leiter der Abteilung Service und Abfallwirtschaft beim EWL. Ein besonderes Problem stellten neben Kunststoffen und Metallteilen im Bioabfall auch die „scheinbar kompostierbaren Plastiktüten“ dar. Denn innerhalb des normalen Produktionsprozesses in Vergärungs- und Kompostierungsanlagen würden auch diese Beutel oft nicht vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser sogenannten „kompostierbaren Tüten“ liegt deutlich über den Produktionszeiten unserer Anlage in Westheim. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die vorab mühsam und unter großem Aufwand entfernt werden müssen. Wir brauchen aber störstofffreien Bioabfall und optimal funktionierende Anlagen, um mehr Bioenergie und saubere Komposterde produzieren zu können“, betont Tomy Kiptschuk.
Bei den nun startenden Stichprobenkontrollen lassen die EWL-Mitarbeitenden nur solche Tonnen stehen, bei deren Inhalt gravierende Mängel vorliegen. Diese Biotonnen werden mit einer speziellen „Roten Karte“ versehen – der rote Anhänger weist auf eine fehlerhafte Befüllung hin. „Die Nutzerinnen und Nutzer der Tonne haben dann die Möglichkeit, bis zur nächsten Abfuhr die Fehlwürfe zu entfernen – oder aber den Inhalt der Tonne kostenpflichtig als Restmüll entsorgen zu lassen“, sagt Tomy Kiptschuk.
Plastiktüten separat entsorgen
Unter dem Motto #wirfuerbio hat sich der EWL mit vielen Abfallwirtschaftsbetrieben in ganz Deutschland zusammengeschlossen, um die Störstoffe in den Biotonnen zu minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde zu verbessern. „Wir sind dabei auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, betont Andreas Fischer, Abfallberater des EWL. Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – also ohne Plastiktüte oder „kompostierbare
Plastiktüte“ – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann deren Inhalt in der Biotonne entleeren – und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht ja die Restmülltonne direkt neben der Biotonne“, sagt Andreas Fischer.
Quelle: Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau