Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Gemüse in der Stadt anbauen, Blumenbeete insektenfreundlich bepflanzen und Bäume pflegen – in vielen Großstädten entdecken immer mehr Bürgerinnen und Bürger ihren grünen Daumen. Um dies zu fördern, hat das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg dem Gemeinderat am 17. März 2022 ein Konzept für „Urban Gardening“ sowie Patenschaften für Bäume und Beete vorgelegt. Für die Umsetzung müsste im kommenden Doppelhaushalt 2023/24 eine halbe Personalstelle beantragt werden.
Bisher hat das Landschafts- und Forstamt bereits in der Vergangenheit eine Art „Pflegepatenschaft“ auf Anfrage unbürokratisch ermöglicht. Hierbei stand insbesondere die zugewiesene Pflege von „Baumscheiben“ – damit ist die Fläche des Oberbodens rund um den Wurzelbereich/Baumstamm gemeint – oder von „Wechselflorflächen“, das heißt Blumenbeeten, im Vordergrund. Künftig könnte dies von der Stadt proaktiv gefördert werden und sich auf zwei Möglichkeiten einer Patenschaft erstrecken:
Baumpatenschaft: Gießen des Baumes, Entfernen von Unrat aus der Baumscheibe, Melden von Beschädigungen am Baum, Lockerung der Erde innerhalb der Baumscheibe, Bepflanzung und Pflege der Baumscheibe, auch unter Berücksichtigung von insektenfreundlichen Pflanzmöglichkeiten.
Beetpatenschaft: Gießen und Lockerung der Erde des Blumenbeetes, Entfernung von Unrat aus dem Blumenbeet, Bepflanzung und Pflege des Blumenbeetes, auch unter Berücksichtigung von insektenfreundlichen Pflanzmöglichkeiten.
„Urban Gardening“ – Bedarf und Flächen eruieren
Beim „Urban Gardening“ kümmern sich Hobbygärtnerinnen und -gärtner gemeinschaftlich um kleine Grünflächen sowie Hochbeete mitten in der Stadt. Sie bauen Tomaten und Erdbeeren an, pflanzen Basilikum und Thymian oder richten insektenfreundliche Blumenbeete her. Zunächst müsste in Abstimmung mit den Stadtteilvereinen und dem jeweiligen Quartiersmanagement erhoben werden, wie hoch der Bedarf vor Ort ist. Sollte es interessierte „Gartengruppen“ geben, könnte das Landschaftsamt geeignete Standorte ausfindig machen und diese befristet überlassen. Beispiele hierzu finden sich bereits in der Bahnstadt (Pfaffengrunder Terrasse), in der Weststadt (Rondell bei der Christuskirche) oder künftig im Bereich der Ochsenkopfwiese (in Abstimmung mit dem dortigen Quartiersmanagement).
Um die Umsetzung des Konzepts zu ermöglichen, könnte beim Landschafts- und Forstamt künftig ein „GreenTreeKeeper“ als Anlaufstelle dienen. Die Person wäre unter anderem zuständig für die Flächenauswahl, die Betreuung des Vertragswesens sowie der Patenschaften vor Ort, für die Datenverwaltung, Meldung von Vandalismusschäden, Patenschildausgabe und Pressearbeit.