Zu Gast:
• Teresa Bücker, Journalistin und Autorin, im Ullstein Verlag ist im vergangenen Jahr das
politische Sachbuch „Alle Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit“ erschienen
• Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin),
Autor und Kolumnist zu wirtschaftspolitischen Themen, Professor für Makro-Ökonomie an
der Humboldt-Universität zu Berlin
• Linda Teuteberg, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied des FDP-
Bundesvorstandes, stellvertretende Vorsitzende von „Gegen Vergessen Für Demokratie e.V.“
und der Ludwig-Erhard-Stiftung
Was ist gerecht? Eine Frage, die jeden von uns ganz alltäglich beschäftigt – im Kindergarten, im Job
oder im Alter. Darüber spricht Moderator Michel Friedman mit seinen Gästen beim nächsten
Demokratieforum am 22. November im Hambacher Schloss.
Erbschafts- oder Vermögenssteuer, Absenkung der Einkommensgrenze beim Elterngeld,
Kindergrundsicherung und mangelnde Arbeitsanreize – über soziale Gerechtigkeit wird hitzig
diskutiert. Bei diesen Debatten innerhalb der Gesellschaft oder unter Politikern wird klar: Das
Empfinden von (sozialer) Gerechtigkeit ist höchst unterschiedlich. Sollen diejenigen mehr
Unterstützung erfahren, die mehr brauchen? Oder sollen Vermögende höher besteuert werden?
Linda Teuteberg lehnt die Fixierung auf das Verteilen statt des Erwirtschaftens und damit die
Forderung nach einer Vermögenssteuer ab. Im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft sieht sie die
Grundlagen für Wohlstand und Freiheit in der Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft eines
jeden Einzelnen. Wirtschaftlicher Wettbewerb ist für die FDP-Bundestagsabgeordnete in hohem
Maße sozial.
Für Teresa Bücker bedeutet soziale Gerechtigkeit in erster Linie die gerechte Verteilung von Zeit.
Gerade Frauen – in aller Regel für die Kinderbetreuung oder Angehörigenpflege in der Familie
zuständig – sind oft nicht in der Lage, ihren Beruf in Vollzeit ausüben zu können. Mit einer generellen
Arbeitszeitverkürzung, so die Journalistin und Autorin, ist die Möglichkeit gegeben, Arbeitszeiten wie
auch gesellschaftliche Aufgaben gerechter zu verteilen.
Und was macht es mit einer Gesellschaft, wenn viele Menschen von ihrer Arbeit nicht mehr leben
können? Wie viel Sprengstoff liegt in einer ungleichen Gesellschaft? Der Ökonom Marcel Fratzscher
setzt zur Verkleinerung der Ungleichheit auf ein Steuersystem, das Arbeit entlastet und Vermögen
stärker belastet: „Die Topvermögenden, die oberen ein Prozent, würden dann zwar einen größeren
Teil abgeben. Aber nicht aus Selbstzweck, weil Ungleichheit prinzipiell ein Problem ist, sondern um
Menschen mit geringem Arbeitseinkommen steuerlich zu entlasten, damit sie mehr Chancen und
Möglichkeiten haben, Vermögen aufzubauen. Die Ungleichheit verkleinert sich damit ‚von unten‘“.
Stiftung Hambacher Schloss – Hambacher Schloss 1832 – 67434 Neustadt a. d. Weinstraße
Tel. 06321-926290 – presse@hambacher-schloss.de – www.hambacher-schloss.de
Demokratieforum Hambacher Schloss: „Was ist gerecht?“
• Mittwoch, 22. November 2023, 19 Uhr
• Live dabei sein im Hambacher Schloss: Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per Mail ist
erforderlich -> demokratieforum@hambacher-schloss.de
• Das Demokratieforum wird vom SWR aufgezeichnet und ist in folgenden Medien zu
sehen:
– ARD-Mediathek ab 24.11.
– SWR-YouTube-Kanal ab 25.11.
– SWR Aktuell Radio am 25.11. um 14.05 Uhr und 21.03 Uhr sowie am 26.11. um
10.03 Uhr
– SWR-Fernsehen am 26.11. um 11.15 Uhr
Die Reihe „Demokratieforum Hambacher Schloss“ ist eine Kooperation des SWR und der Stiftung
Hambacher Schloss.
Quelle: Stiftung Hambacher Schloss