Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Mittwoch, 18. Oktober, 15 Uhr, im zweiten Obergeschoss des Museums der Stadt Worms im Andreasstift: Dicht drängelten sich die Besucher durch die museumspädagogischen Räume und bewunderten die neue Sonderausstellung „Sammelfieber“, die nur an diesem einen Nachmittag öffentlich zugänglich war. 19 junge Privatsammler hatten dafür ihre ganz persönlichen Schätze mitgebracht, um sie in selbst gebastelten Schuhkarton-Vitrinen informativ und schick zu präsentieren. Neben „Wertvollem“ wie Schmuck oder Münzen gab es Sammlungen „Aus der Natur“ (Muscheln, Steine), Bücher und Karten, die man „Lesen & Tauschen“ kann sowie „Spielzeuge“ und „Souvenirs“ aus aller Welt zu bewundern. Wie bei einer richtigen Ausstellungseröffnung gab es Ansprachen, neugierige Pressevertreter und hinterher einen Umtrunk. Die anwesenden Eltern, Großeltern und Geschwister staunten nicht schlecht, was die Kinder innerhalb von drei Tagen auf die Beine gestellt hatten. Die Vorbereitung und Organisation der Vernissage war nämlich Abschluss und Höhepunkt der diesjährigen Herbstferienspiele von Museum live, dem museumspädagogischen Angebot der Wormser Museen.
Unter der Leitung von Isabell Schärf-Miehe kümmerte sich ein sechsköpfiges Team von Montag, 16. bis Mittwoch, 18. Oktober um 19 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Gemäß dem Motto „Sammelfieber“ drehte sich dieses Mal alles um Museumsarbeit: Was und warum sammeln wir eigentlich? Und wer entscheidet in einem Museum darüber, was aufgehoben und ausgestellt wird? Was macht ein Restaurator und warum gibt es Objektkarten? Zusammen mit den Museumsmitarbeitern blickten die jungen Teilnehmer hinter die Kulissen. Die hauseigene Römerausstellung wurde dabei genauso unter die Lupe genommen wie die mitgebrachte Sammlung der Kids. Die Kinder erfuhren, wie man kategorisiert und wie man früher Objektkarten ausfüllte. Restaurator Michael Adam gab Einblicke in seine Arbeit und die Kids durften an Tontöpfen ihre restauratorischen Fähigkeiten ausprobieren. Für viele war es DAS Highlight der Ferienspiele. Auch ein Besuch im Kunstmuseum Heylshof stand auf dem Programm. Neben der Wissensvermittlung kamen aber natürlich Spiel, Spaß und vor allem auch gemeinsames Basteln nicht zu kurz. Immerhin sollte ja eine kleine Ausstellung entstehen, die am Ende dann Eltern und Familienangehörigen in einer richtigen Vernissage präsentiert wurde. Schärf-Miehe: „Es ist toll zu sehen, wie interessiert und begeistert die Kinder mitgemacht und sich für die Arbeit in Museen interessiert haben.“