Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Wer sich im MöglichkeitsGarten im Kreuzgang auf eine der bunten Kirchenbänke setzt, ist sogleich unaufdringlich von ihr umfangen: Denn dort erklingt die Klangdusche für eine lebendige Seele. Mit ihrer Mischung aus Geräuschen und Gedanken, Stimmen und Musik fasziniert sie die Besucher:innen seit dem ersten Tag. Eigens für diesen Ort wurde die Klangdusche, vermittelt durch die Popakademie Baden-Württemberg, komponiert und installiert vom Mannheimer Komponistenkollektiv „Tonkönig“ (Jonny König, David König) zusammen mit Mixing-Engineer Chris Gajny. „Das ist ein ganz wunderbares Kunstwerk“, sagt Pfarrerin Nina Roller vom ökumenischen Team „Kirche auf der BUGA 23“.
Ein Hinhörer für die Seele – „made in Mannheim“ und „made for Mannheim“.
Unzählige Male ist die original in Mannheim aufgenommene Straßenbahn akustisch schon durch den kirchlichen MöglichkeitsGarten gefahren, ist die Hummel von links nach rechts geflogen, sind junge und ältere Menschen mit kurzen Statements zu hören, verbunden durch lange Passagen wohluender Musik. Die Klangdusche, die im kirchlichen MöglichkeitsGarten im Kreuzgang unter dem bunten, flatternden Schattendach erklingt, ist ein Hinhörer. Durch drei wohltarierte Lautsprecher erklingt, was die drei Kreativen eigens für diesen Ort komponiert haben. Mit dem Themenfeld „Mensch. Stadt. Natur“ verarbeitet diese 40-minütige Inspiration viele Gedanken, Gefühle und Gebete für eine gute Zukunft: Kinder und Erwachsene aus Mannheim und Umgebung hatten sie bei Gottesdiensten und anderen Begegnungen eingesprochen – haben so ihre Zukunftswünsche für ihre Stadt, für alle Menschen, für die Natur formuliert. Ihre Stimmen kombiniert mit Geräuschen und bewegender Musik verbinden sich zu diesen berührenden Klängen „made in“ und „made for“ Mannheim.
Tonkönig und Mixing-Engineer haben diese Klangdusche in großer künstlerischer Freiheit geschaffen, um die drei Themensäulen der kirchlichen BUGA 23-Präsenz miteinander in Klang zu bringen. „Beim ersten Hören haben wir vor Ergriffenheit geweint, gelacht und gebetet“, erzählt rückblickend Pfarrerin Nina Roller, die das Projekt von Anfang an und in Zusammenarbeit mit ihren Team-Kolleginnen, Koordinatorin Valentina Ingmanns und Gemeindereferentin Barbara Kraus, begleitet von Joachim Grafen und Verena Thumser von der Agentur m:con, betreut hat.
Während der gesamten BUGA-Zeit ist die Klangdusche zu hören, sie wird allerdings zu Veranstaltungen und regelmäßigen Terminen wie den täglichen Andachten um 12 Uhr, dem allabendlichen „Singen & Segen“ um 17 Uhr und zu den Gottesdiensten ausgestellt.
Die Klangdusche lädt zum Lauschen ein. Und diese Hör-Erfahrung ist irgendwie magisch. Denn wer sich auf diese akustische Reise begibt, vergisst unter dem flatternden Schattendach sitzend schlichtweg die Zeit. Viele Lauscher:innen berichten, dass sie nach der Klangdusche bereichert weitergingen. Foto: kibuga23/Schumann (dv/schu)