Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Iwenigen Wochen startet die Buga 23 in Mannheim und mit ihr auch verschiedene Veranstaltungen des NTM auf dem Buga-Gelände. So feiert am 21. April in der Halle 5 auf Spinelli die Produktion »Pigs« ihre Mannheimer Premiere. Die Koproduktion wurde bereits in München, Düsseldorf und Stuttgart gezeigt und wandert nach ihrem Zwischenstopp in Mannheim weiter nach Berlin und Hannover. Im Zentrum von Miriam Tscholls Arbeit steht, wie der Name bereits verrät, das Schwein. Es steht für Glück, ist Schimpfwort und Nahrungsmittel und während das Publikum dieser Installation als Bürgerversammlung im Schweinekoben sitzt, verhandeln zwei Schauspieler*innen ihr ambivalentes Verhältnis zum Fleischkonsum. Parallel sind 30 Expert*innen aus Politik, Philosophie, Klima- und Tierschutz auf Bildschirmen zu sehen, die versuchen, das Publikum von ihrer jeweiligen Haltung zum Thema Schwein zu überzeugen.
Bachmut, Mariupol und andere Städte, einst vibrierende Metropolen voller Leben, liegen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in Schutt und Asche. Wie lebt man weiter? Wie verliert man nicht die Hoffnung und wie lassen sich Erinnerungen bewahren? Unsere diesjährige Hausautorin Anastasiia Kosodii verfasste auf Basis dieser Fragen mit »Wie man mit Toten spricht – Як говорити з мертвими« einen postdramatischen Text, der mal emotional, mal voller Wut und auch mit satirischen Brechungen arbeitet. Wie schon in ihren früheren Stücken nutzt sie dabei dokumentarische Elemente, darunter z.B. Auszüge aus Interviews, Facebook-Posts etc. und auch ihre eigenen Erfahrungen und Eindrücke spielen eine zentrale Rolle. Der bekannte ukrainische Autor, DJ und Musiker Yuriy Gurzhy, der zusammen mit dem deutsch-jüdischen Schriftsteller Wladimir Kaminer die legendäre Partyreihe »Russendisko« und später die Reihe »Born In UA« initiierte, begleitet die Produktion als Musiker. Die Uraufführung in der Regie von Anastasiia Kosodii findet am 22. April im Studio Werkhaus statt.
»Ich schau Dir in die Augen, Kleines«, heißt es ab dem 28. April mit der Premiere von »Casablanca – Gehen und Bleiben«. Michael Curtiz’ Film-Klassiker kommt in einer Bearbeitung von Johanna Wehner, die am NTM zuletzt Saša Stanišićs Roman »Herkunft« kongenial für die Bühne adaptiert hat, als Theaterstück ins Alte Kino Franklin. Ingrid Bergman und Humphrey Bogart als das Liebespaar schlechthin und das legendäre »Café Americaine« in Casablanca, Umschlagplatz für Geflüchtete aus ganz Europa, die dort auf ein amerikanisches Visum warten – Regisseurin Johanna Wehner und ihr Team beziehen sich mit den Motiven aus Curtiz’ Film auf die Geschichte des amerikanischen Franklin Village, dem temporären Zuhause der Schauspielparte, als vorübergehender Stadt-in-der-Stadt.
Am 27. April nimmt unsere Reihe »Das Haymatministerium« den Romnja* PowerMonth zum Anlass, um die überregionale und lokale Situation von Romnja* und Sintizze* näher zu beleuchten. Im Gespräch soll u. a. der Frage nach der Sichtbarkeit von Romnja* und Sintizze* nachgegangen werden und welche Rollen Frauen* der Communities im Privaten, der Öffentlichkeit und in der Kunst übernehmen.