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Mannheim – 8. Mai: Gedenktag zum Ende des 2. Weltkrieges – Orgelmusik und Lyrik um 1945 lässt Opfer- und Täterseite erklingen

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Am 8. Mai vor 75 Jahren endete der 2. Weltkrieg. Der musikalische Abend, den die Christuskirche Mannheim dazu für 18 Uhr geplant hatte, findet online statt. Unter dem Titel „verfolgt – verblendet – vernichtet“ führen Student:innen der Hochschulen Mannheim und Heidelberg Orgelmusik und Lyrik um 1945 auf. Zu sehen auf youtube unter www.christuskirche.org Zu hören sind die berühmte Todesfuge „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ von Paul Celan und Gedichte des 1944 im KZ Auschwitz gestorbenen Lyrikers Karl Schloß. Von Herman Berlinski, der nach seiner Flucht nach Amerika einer der bekanntesten jüdischen Organisten der USA wurde, erklingt „The Burning Bush“. Von Volker Bräutigam wird das Epitaph für Maksymilian Kolbe vorgetragen, der als Geistlicher anstelle eines Mitgefangenen in den Hungerbunker im KZ Auschwitz ging und dort starb. Von dem evangelischen Pfarrer Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Kriegsende im KZ Flossenbürg ermordet wurde, wird ein Gedicht aus der Haft vorgetragen. Von dem 1940 als Soldat gefallenen Jehan Alain erklingt ein Werk wie auch das von Musikern, die auf der Täterseite wirkten: Franz Philipp, Arno Landmann und Wolfgang Fortner.
“Die Auseinandersetzung mit der Menschheitskatastrophe 2. Weltkrieg ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Erziehung, und die macht auch vor dem Musikstudium nicht Halt“, betont Landeskantor KMD Prof. Johannes Michel. „Alle Musiker, alle Organisten der damaligen Zeit waren von dem Nationalsozialismus und seinen Folgen betroffen. Viele waren Opfer, andere wirkten auf der Täterseite.“ Der musikalische Abend, zu dem für Freitag, 8. Mai 2020 in die Christuskirche eingeladen war, wird derzeit an mehreren Tagen in der Kirche aufgezeichnet und am Gedenktag ab 18 Uhr auf youtube gezeigt. „In unserem Konzert erklingen z. B. Werke von Herman Berlinski, der Deutschland rechtzeitig verlassen hat oder von dem genialen Jehan Alain, der an der Front gefallen ist. Aber wir setzen uns auch kritisch mit der deutschen Musik dieser Zeit auseinander, die zwar ideologisch eingezwängt, aber nicht nur schlecht war, und deshalb ja auch zur Stabilisierung des Regimes beigetragen hat“, erläutert Kirchenmusikdirektor Michel.

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