Brühl / Metropolregion Rhein-Neckar.
„Die Herausforderungen durch den Klimawandel werden zunehmen“
Nach zwei Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit war es soweit: Rund 80 Abgesandte aus zwölf Klimapartnerschaften, also aus 24 Kommunen, präsentierten ihre Handlungsprogramme beim Work¬shop in Südafrika. Die gastgebende Kommune war Kouga – Jeffreys Bay in Südafrika. Um den Süd-Süd-Austausch zu intensivieren, nahmen an dieser sechsten Projektphase erstmals Partnerkommu¬nen aus zwei Kontinenten – Afrika und Lateinamerika – teil. Mit dabei waren auch die Vertreter aus Brühl und Dourtenga, die seit 2017 zusätzlich zu ihrer Städtepartnerschaft eine Klimapartnerschaft beschlossen haben.
Zum Auftakt widmeten sich die Teilnehmenden der Vorstellung der Handlungsprogramme, die sie in den vergangenen beiden Jahren erarbeitet haben. Mittels einer Poster-Ausstellung gaben die Klimapartnerschaften einen Überblick über ihre Arbeitsergebnisse und Schwerpunktthemen. Jede Partnerschaft stellte ausgewählte Maßnahmen vor, die sie nach Fertigstellung der Handlungspro-gramme kurz- bis mittelfristig umsetzen will.
Bild „PosterAfrika“
Hans Zelt (v.l.) für den Förderkreis Dourtenga, Anna-Lena Schneider Klimapartnerschafts-Koordinato¬rin bei der Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Dr. Ralf Göck (alle aus Brühl) präsentierten mit Bürgermeister Armand Abgas, Gemeinderat und Klimapartnerschafts-Koordinator Charles Abgas so¬wie Klima-Experte Abel Abga (alle aus Dourtenga) ihre Projekte.
Zu den Projektideen zwischen Brühl und Dourtenga zählen unter anderem:
• ein nachhaltiges Wassermanagement zur Förderung der Landwirtschaft
• verschiedene Projekte im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie
• Maßnahmen zur Umweltbildung und zum Austausch zwischen Schulen
• die Bekämpfung der Abholzung durch Wiederaufforstungen
In Dourtenga wurde vom Förderkreis Dourtenga in den letzten Jahren nicht zuletzt mit Hilfe von Spenden aus der Bevölkerung und mit Beiträgen aus dem Gemeindehaushalt die Wasserversorgung durch Tiefbrunnen deutlich verbessert. Da die Trockenheit aber zunehme, so Anna-Lena Schneider, wolle man nun unter anderem gemeinsam mit der Bevölkerung Dourtengas landwirtschaftliche Prak¬tiken erarbeiten, mit denen effektiver Anbau trotz steigender Temperaturen und Dürrephasen mög¬lich sind. „Die beiden Träger des alternativen Nobelpreises, Ouedrago und Rinaudo, haben hier Mög¬lichkeiten aufgezeigt, die nun in zwei Ortsteilen getestet werden sollen“, ergänzte Hans Zelt. Weiter möchten die Delegationen auch die Schulen ihrer Gemeinden mit einbeziehen: „Unter dem Motto 1 Schüler, 1 Baum sollen Pflanzungen und die anschließende Pflege durch Schüler oder ihre Familie in beiden Gemeinden ermöglicht werden“, regte Bürgermeister Dr. Ralf Göck als ein weiteres konkretes Vorhaben an. Finanziert werden solche Projekte unter anderem mit Mitteln der Bundes-Programme „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ (Nakopa) und „Förderprogramm für kommunale Klimaschutz- und Klimaanpassungsprogramme“ (FKKP).
Eine Exkursion führte am zweiten Workshop-Tag zur „ersten umweltfreundlichen Straße Afrikas“. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde auf einer Strecke von 1,7 Kilometern eine Straße aus recyceltem Plastik gebaut. Im Anschluss fand eine gemeinsame Baumpflanzaktion statt: die Teilnehmenden pflanzten Bäume und versahen diese mit Zetteln, auf denen persönliche Wünsche für die Klimapartnerschaft oder den Klimaschutz notiert waren.
Bild „Bäume“
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer pflanzten am Rande einer Schule in Jeffreys Bay einen Baum
Der letzte Tag stand unter dem Motto „Blick in die Zukunft“: die Partnerschaften besprachen nächste Schritte zur Projektumsetzung und legten Vereinbarungen für die zukünftige Kommunikation fest. Und für Hans Zelt ist auch die Erweiterung der „Klimapartnerschaft“ zwischen Brühl und Dourtenga auf eine „Agenda 2030-Partnerschaft“ ein Thema für die Zukunft.
Bürgermeisteramt Brühl