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Heppenheim – Einen „stummen“ Chor zum Klingen bringen – „New Voices“ erhalten sich in Zoom-Proben den Spaß am Singen– dank ihrer Chorleiterin Lisa Hofstetter

Heppenheim/Kreis Bergstraße/Metropolregion Rhein-Neckar. „Bobbele, Bobbele, Bobbele“, in kleinen Tonschritten geht es nach unten, Lisa Hofstetter forciert das Tempo … „Das ist noch zu einfach“, ruft die Chorleiterin in die Kamera. Und knapp 20 SängerInnen eifern ihr nach, bald heißt es viel komplizierter: „Bensheimer Biobaumwollbobbele, Bensheimer Biobaumwollbobbele …“ Die Zungen verknoten sich, die Stimmung steigt – und wieder gibt es viel zu lachen. Wie so oft in den Zoom-Proben der „New Voices“, dem Erwachsenen-Chor der Heppenheimer Musikschule. Gabi im Sopran freut sich immer wieder auf die virtuelle Probe, Mittwoch 20.00 bis 21.30 Uhr. Die Sängerin sagt: „Lisa bringt so viel Spaß und Freude mit. Das baut echt auf, zu dieser späten Stunde.“ Und Franz im Tenor ist sich sicher: „Das hält den Laden zusammen!“ Denn Hofstetter hatte keinen leichten Start, als sie 2020 die „New Voices“ übernahm. Es gab zwei Freiluft-Proben im Amtshof, es folgte eine Hallenprobe – und plötzlich fand sich der Chor im virtuellen Raum wieder.

„So konnte ich kaum herausfinden, auf welchem Niveau der Chor singt“, erklärt Hofstetter. Was sind die richtigen Stücke? Welche Probentechnik passt zum Chor? Doch ihr großes musikalisches Talent half der Gesangspädagogin, Musik sogar auf Zoom erlebbar zu machen. „Natürlich wäre es viel schöner, einen vollen Zusammenklang des Chors zu erleben“, sagt Hofstetter. Ein Erlebnis, das auf Zoom nicht möglich ist, weil die audio-visuellen Signale in unterschiedlicher Geschwindigkeit durchs Netz eilen. Das nennt sich „Latenz“ – ein Phänomen, das viele Menschen aus Video-Konferenzen kennen. Daher bleiben alle Sänger „stummgeschaltet“, keiner kann die anderen hören. Es sei denn, ein kurzes Gespräch in der Gruppe ist nötig. Trotzdem singen die „New Voices“ virtuell drei- bis vierstimmige Stücke, zum Beispiel „Time after Time“ oder „A World of Peace and Harmony“. Das klappt, weil Hofstetter mit großem Schwung durch die Proben führt – und sich vorher die Zeit genommen hat, alle Stimmen zusammen und einzeln einzusingen. So kann jeder zuhause mit der MP3 Datei üben, was sich im virtuellen Raum auszahlt. Die Gesangspädagogin bleibt dabei realistisch: „So lernen wir zwar bei neuen Stücken die Noten, aber Feinheiten sind erste später in ‚echten‘ Proben dran.“

Doch Zoom bringt für die SängerInnen einen unerwarteten Gewinn: „Wir müssen unsere Töne selbst halten“, sagt Elke im Alt, „so werden wir viel sicherer, wenn wir alleine vor dem Bildschirm singen.“ Neben ihr sitzt in der Stimme keine Nachbarin, auf die sie sich stützen kann. Ungewohnt, aber hilfreich! Und Hofstetter hört ihren Chor ebenfalls nicht, weshalb sie gelernt hat, sich über Bildschirm intensiv mit ihren SängerInnen auszutauschen. „Gebt mir einen Daumen“, fordert sie immer wieder in der Probe: Mal wird er gehoben, mal wird er gesenkt – und manchmal pendelt der Daumen unentschlossen hin- und her … Zeichensprache als wichtiges Handwerkszeug. „Nur an den Gesichtern im Briefmarkenformat kann ich nicht ablesen, wie es läuft“, erklärt die Gesangspädagogin, die viel fröhliche Energie in die Zoom-Proben fließen lässt. „Und los! Jetzt grooven wir uns in ‚Muschabangilo‘ rein“, lässt sie wieder Funken springen. Musik in Pandemiezeiten: Die „New Voices“ sind glücklich, dass Covid-19 ihre Gruppe nicht gesprengt hat. Dank einer Chorleiterin, die sich mit viel Erfolg der Herausforderung stellt, einen „stummen“ Chor zum Klingen zu bringen.

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