Ganz im Sinne von Bachforelle, Groppe, Schmerle, Bachneunauge und anderen: Seit einigen Wochen
können die Fische der Queich an der ehemaligen Tisch- und Stuhlfabrik in Rinnthal ganz leicht
zwischen ihren typischen Nahrungs-, Laich- und Rückzugsräumen wandern. Mit dem Bau des neuen
Fischpasses gelingt es den Tieren seither, den 70 Zentimeter hohen Absturz des ehemaligen
Mühlenwerks der Fabrik zu überwinden. Am Donnerstag haben Katrin Eder, die rheinland-pfälzische
Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Landrat Dietmar Seefeldt und Christian
Burkhart, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, den Fischpass offiziell
übergeben.
„Gesunde Gewässer tragen wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Um sie zu bewahren, müssen
die heimischen Arten geschützt werden. Die Fischaufstiegsanlage in Rinnthal an der Queich verbessert
die Durchgängigkeit dieses Fließgewässers auf- und abwärts. Das ist vor allem für die heimische
Fischfauna wichtig, damit diese zwischen den verschiedenen Standorten wechseln können. Auch der
Aal profitiert davon, indem er innerhalb des Gewässerlaufs als Raubfisch für ein ökologisches
Gleichgewicht sorgen kann. Mit der Fischaufstiegsanlage wurde nun ein weiterer wichtiger Baustein zur
Durchgängigkeit der Queich geschaffen. Daher ist der Förderbescheid in Höhe von 424.000 Euro gut
investiertes Geld in den Erhalt der heimischen Gewässerfauna. Insgesamt konnten mit dem
Förderprogramm ‚Aktion Blau Plus‘ des Umweltministeriums seit 1995 mehr als 1.600 Kilometer
Fließgewässerstrecke renaturiert werden und etwa 440 Wanderhindernisse durchgängig gestaltet
werden“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Überreichung des
Förderbescheids.
Landrat Dietmar Seefeldt bedankte sich bei Ministerin Eder für den Förderbescheid. „Es war eine
besondere Herausforderung, die Bauarbeiten zwischen den historischen Bestandsgebäuden
durchzuführen“, berichtete der Landrat. Sowohl die Baufirma, die Firma Schleith GmbH aus Mannheim,als auch das Planungsbüro ipr CONSULT Ingenieurgesellschaft Pappon und Riedel mbH aus Neustadt
seien gefordert gewesen, mit kreativen Lösungen auf unvorhergesehene Schwierigkeiten kurzfristig zu
reagieren und umzuplanen. „Wir danken insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre
Geduld“, so Dietmar Seefeldt.
Der Fischpass ist eine Maßnahme gemäß der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie, wonach Binnen-
und Küstengewässer sowie das Grundwasser in einen guten Zustand versetzt werden sollen. „Gut“
heißt in diesem Fall ökologisch durchgängig. Die Durchgängigkeit wird im Rinnthaler Fall über vier
Becken auf einer Gesamtlänge von zehn Metern erreicht. Die Trennwände der Becken sind mit V-
förmigen, sohltiefen Schlitzen versehen.
Nach dem Bau von Fischaufstiegsanlagen in Form von sogenannten rauen Rampen an der Neumühle
in Offenbach an der Queich und der Kindinger Mühle in Siebeldingen ist dies die dritte
Durchgängigkeitsmaßnahme an der Queich, die der Landkreis SÜW verwirklicht hat.
Bildunterschrift: Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder überreicht Landrat Dietmar Seefeldt den
Förderbescheid für den neuen Fischpass, eine Duchgängigkeitsmaßnahme an der Queich in Rinnthal.
Mit im Bild Christian Burkhart, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels (links), rechts
daneben Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart und Kreisbeigeordneter Ulrich Teichmann
(rechts). Foto: KV SÜW
Quelle: KV SÜW