Mosbach / Metropolregion Rhein-Neckar
Einladung zur Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht am 10. November 1938
Auch in diesem Jahr erinnert Mosbach am Jahrestag der Reichspogromnacht, dem 10. November, um 18.00 Uhr auf dem Marktplatz an das Schicksal jüdischer Mosbacher*innen während der Diktatur des Nationalsozialismus. Die Gestaltung der Gedenkfeier hat in diesem Jahr die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mosbach“ übernommen.
Pogrom [russ.: Verwüstung; Zerstörung] bezeichnet gewalttätige Aktionen, Übergriffe und Ausschreitungen gegen Minderheiten oder politische Gruppierungen.
Menschen jüdischen Glaubens waren dieser „Zerstörung“ ausgesetzt. Nicht nur ihre Synagogen wurden vernichtet, sondern auch ihre Geschäfte und ihr Eigentum. Nach der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden jüdische Personen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß verfolgt, verschleppt, misshandelt und diskriminiert. Wer konnte, flüchtete aus Deutschland.
Hinter jeder dieser schrecklichen Taten stehen konkrete Täterpersonen, so auch in Mosbach. Einer dieser Täter war Dr. Alfred Himmel, Mosbacher Bürgermeister, Ortsgruppenleiter der NSDAP und Hauptredner beim Novemberpogrom in Mosbach.
Aus diesem Grund hat sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mosbach dazu entschieden, die Geschehnisse am 10. November 1938 aus der Perspektive der Gerichtsverhandlungen gegen die Täter Ende der 40-Jahre zu betrachten. Dabei werden auch die Fragen: „Wie ist Himmel in der Nachkriegszeit mit seiner NS-Vergangenheit umgegangen?“ und „Wie kann mit Schuld aus christlicher Sicht umgegangen werden?“ näher betrachtet. Musikalisch wird die Gedenkfeier von Martin Reiland sowie Annelies und Bernhard Lukas begleitet. Oberbürgermeister Julian Stipp wird die Teilnehmenden begrüßen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Quelle: Große Kreisstadt Mosbach – Kulturamt