MAINZ. Ein Landesparteiausschuss soll sich noch vor Ostern mit der Aufarbeitung der Landtagswahl befassen. Das hat der CDU-Landesvorstand am Montagabend in Mainz beschlossen. „Wir brauchen eine ehrliche Analyse und wollen zügig in den Dialog mit der gesamten Partei treten“, sagte CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner. „Das sind wir unseren Mitgliedern und Unterstützern schuldig.“ Sie nutzte die Gelegenheit, sich bei allen Helfern für das Engagement der vergangenen Monate zu bedanken. „Das war ein Wahlkampf unter erschwerten Bedingungen, in Zeiten einer weltweiten Pandemie. Mein ganz herzlicher Dank gilt Allen, die mitgeholfen haben!“
Auch CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf freute sich über die große Unterstützung. „Unser Landesverband hat geschlossen gekämpft. Danke an alle, die uns unterstützt haben. Wir waren und wir sind ein großartiges Team.“ Baldauf betonte, Corona habe der Landesregierung extrem in die Karten gespielt. „Krisenzeiten sind Zeiten der Regierung. Gegen die Medienpräsenz einer Ministerpräsidentin in der Pandemie konnten wir als Opposition nicht mithalten. Politische Profilierung war da kaum möglich.” Und weiter: „Rückenwind sieht anders aus“, so Baldauf zu den Entwicklungen der vergangenen 14 Tage. Er warnte aber vor einseitigen Schuldzuweisungen.
Es gebe an dem Ergebnis nichts zu beschönigen, hieß es. Die CDU habe ältere Wähler und Stimmen von Unter-30-Jährigen verloren. Das könne man nicht ignorieren. Gefordert wurde eine Bestandsaufnahme und eine intensive Aufarbeitung der Gründe für das Wahlergebnis.
Klöckner erklärte, das sei ein enttäuschender Wahlabend gewesen. „Das war bitter, das war hart für uns.“ Die CDU habe 50.000 Wähler an das Nichtwählerlager verloren. Starke Abwanderungen habe es an die Freien Wähler gegeben, das habe der CDU auch Direktmandate gekostet. In den Ober- und Mittelzentren hätten die Grünen der CDU massiv Stimmen abgenommen. Das gelte es auszuwerten, auf Landes- wie auf kommunaler Ebene und daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen
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Der Landesvorstand nahm die rheinland-pfälzische FDP ins Visier. „Wir haben vor der Wahl gesagt, wer FDP wählt, bekommt Rot-Grün. Die Warnungen scheinen sich nun zu bestätigen. Die Liberalen sind nur noch rot-grünes Beiboot“, hieß es von dem Gremium.
In der offenen und konstruktiven Aussprache war man sich einig, die Landtagswahl gründlich zu analysieren. Auch gab es den Wunsch, die Praktikerteams weiter in die Parteiarbeit einzubinden.
Quelle CDU RLP