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Walldorf – Mobile Arbeit in Walldorf startet

Walldorf/Metropolregion Rhein-Neckar –

Auf den „Walldorfer Weg“ in Sachen Jugendarbeit macht sich die Stadt in diesem Frühjahr. Nachdem der Gemeinderat noch im Dezember das Konzept für mobile Jugendarbeit begrüßt und der Umsetzung einhellig zugestimmt hat, findet am Mittwoch, 13. März, im Ratssaal des Rathauses um 18 Uhr ein Infoabend für Interessierte statt, die sich vorstellen können, ehrenamtlich mitzuarbeiten.

Erster Beigeordneter Otto Steinmann stellte dem Gemeinderat das Konzept im Dezember vor. Es bedeute den Einstieg in die schon mehrfach diskutierte aufsuchende Jugendarbeit, erklärte Steinmann. Nachdem vor allem in den Sommermonaten immer wieder Probleme mit Jugendlichen aufgetreten seien, wolle man nun an den bekannten Plätzen auf die Jugendlichen zugehen. Individuelle Beratung und feste Sprechzeiten sollen künftig ebenfalls angeboten werden.
Präventiv und nachhaltig
Mit der mobilen Jugendarbeit, die sich bereits seit 1967 in der Arbeit mit auffälligen Jugendcliquen bewährt hat, reiht sich Walldorf in die knapp hundert baden-württembergischen Städte und Gemeinden ein, die auf diese präventive und nachhaltige Form sozialraumorientierter Jugendarbeit setzen. Zu den Methoden mobiler Jugendarbeit, wie sie auch in Walldorf aufgebaut werden soll, zählen „Street Work“, Einzelfallhilfe, Arbeit mit Cliquen und Gemeinwesenarbeit. „Street Work“ heißt im Falle Walldorfs, regelmäßig Rundgänge zu beliebten Jugendtreffpunkten, wie dem Skatepark, dem Astorpark oder dem Platz vor der Sparkasse in der Hauptstraße zu unterschiedlichen Tageszeiten durchzuführen. Auf den Rundgängen soll Kontakt zu den Jugendlichen aufgenommen und Vertrauen aufgebaut werden. Das für die mobile Jugendarbeit vorgesehene hauptamtliche männlich-weibliche „Mitarbeiter-Duo“ soll dabei vor allem bei den Touren zu später Stunde von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden. Im individuellen Gespräch leisten die Fachkräfte auch Einzelfallhilfe. Familie, Schule, Ausbildung, Arbeit, Clique, Schulden oder auch Drogenkonsum können Themen sein, die die Jugendlichen an das Team der mobilen Jugendarbeit herantragen. Regelmäßig angebotene Sprechzeiten sollen hier auch Angehörigen den Weg zu vorsorglicher wie auch eingreifender Hilfe ebnen. Die Arbeit mit Cliquen richtet den Schwerpunkt darauf, die positiven Stärken und Ressourcen der Cliquenmitglieder in den Vordergrund zu stellen und nicht deren negative Tendenzen zu abweichendem Verhalten. Im JUMP soll hierfür ein Gruppenraum für Treffen eingerichtet werden. Eine wichtige Station mobiler Jugendarbeit wird auch der Treffpunkt unter freiem Himmel sein, der auf Initiative einer Jugendforumsgruppe am Alten Wasserwerk an der Wieslocher Straße entstehen soll.
Respekt!
Ein Grundprinzip der mobilen Jugendarbeit ist es, für alle Themen der Jugendlichen offen zu sein und die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit mit allen Charakterstärken und –schwächen zu akzeptieren. „Gegenseitiger Respekt, Achtung und Wertschätzung sind dafür wichtige Voraussetzungen“, ist im Konzept auch in Hinblick auf Jugendliche, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, zu lesen. Verlässlich und vertrauensvoll soll das Angebot der mobilen Jugendarbeit sein, dazu gehört auch Verschwiegenheit. Den Mitarbeitern liegt aber auch viel daran, die mobile Jugendarbeit im Gemeinwesen zu verankern und mit Partnern wie den Schulen, der Schulsozialarbeit, Beratungsstellen, Vereinen und der Polizei zu kooperieren.
“Es lohnt sich”
Stadtrat Werner Sauer (CDU) meinte in der Sitzung des Gemeinderats, dass der neue Platz beim Alten Wasserwerk ohne Begleitung durch mobile Jugendarbet nicht denkbar sei. Er lobte das sozialraumorientierte Konzept. Als Pate der Jugendforumsgruppe, die sich für den öffentlichen Treffpunkt stark machte, wies er nochmals darauf hin, dass ein solcher Platz schon lange ein Wunsch Jugendlicher gewesen sei und diese auch bei der Gestaltung helfen wollten. Dies sei auch für die Identifizierung mit dem Treffpunkt wichtig. Dass das hauptamtliche Mitarbeiterteam aus einer Frau und einem Mann bestehen solle, begrüßte Sauer. Petra Tognino (FDP) hob in ihrer Stellungnahme nochmals hervor, dass man die Probleme mit Jugendlichen nicht mit ordnungsrechtlichen Mitteln in den Griff bekomme. Mobile Jugendarbeit müsse dauerhaft und verlässlich sein und die Persönlichkeitsentwicklung fördern. Auch wenn die mobile Jugendarbeit Partei für den Jugendlichen ergreife, werde nicht jedes Verhalten toleriert. Öffentlichkeitsarbeit sah sie als sehr wichtig an, um Verständnis in der Bevölkerung zu wecken. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer müssten „sehr sensibel“ ausgewählt werden, meinte Tognino. „Wir brauchen eine langen Atem, aber es lohnt sich“, stellte Lorenz Kachler (SPD) fest. Er lobte das differenzierte Konzept, das auf Jugendliche in verschiedenen Situationen eingehe. Er hoffte, dass „der richtige Draht“ gebunden werde. Man müsse sich aber angemessen Zeit lassen, mahnte er. Sein Fraktionskollege Dr. Gerhard Mayer meinte noch, dass man den Erfolg der mobilen Jugendarbeit auch anhand des zurückgehenden Vandalismus messen könne und damit Geld einspare. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) sah die mobile Jugendarbeit „als Notwendigkeit“ an, auch wenn Walldorf keine Schwerpunktkommune in Sachen Gewalt sei. Er gab noch zu bedenken, dass viele Jugendliche das JUMP Jugendkulturhaus nicht nutzten.

Noch im Winterschlaf: das Areal am “Alten Wasserwerk”, wo ein sommerlicher Treffpunkt für Jugendliche aus Walldorf entstehen soll (Foto: Pfeifer)

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