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Ludwigshafen – Bei der Handball-Nationalmannschaft ist auch der Ludwigshafener Christian Dissinger dabei

Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Seit den Olympischen Spielen von Rio hat Handballer Christian Dissinger kein großes Turnier mehr im Nationaltrikot absolviert – und Olympia 2016 steht auch sinnbildlich für die bisherige Karriere des 29-Jährigen, die von vielen schweren Verletzungen geprägt war. Denn in Rio musste der gebürtige Ludwigshafener nach einem schweren Bluterguss operiert werden, dann musste er der DHB-Auswahl, die am Ende Bronze gewann, die Daumen aus dem Krankenbett drücken. Schon einige Monate zuvor, bei der am Ende mit Gold gekrönten EM in Polen stand Dissinger nur bis zur Hauptrunde auf dem Feld, im Spiel gegen Russland wurde er so schwer verletzt, dass Julius Kühn nachnominiert werden musste – aber am Ende feierte der Rückraumspieler zumindest mit auf dem Siegerpodest. Christian Dissinger, der am 15. November 1991 in Ludwigshafen geboren wurde, begann 1997 in der Jugend von der TSG Friesenheim mit dem Handballspielen.

Als 17-Jähriger debütierte Dissinger dann 2008 in der Zweitliga-Mannschaft der TSG Ludwigshafen-Friesenheim und stieg mit den Friesenheimern 2010 in die erste Bundesliga auf. Danach wechselte er von 2011 bis 2013 in die Schweiz zu den Kadetten Schaffhausen. 2013 unterschrieb Dissinger bei Atletico Madrid einen Vertrag, nach der Insolvenz der Madrider wechselte Dissinger 2014 wieder in die Handball-Bundesliga zurück zur TuS Nettelstedt-Lübbecke. Von 2015 bis 2018 spielte Dissinger dann beim Rekordmeister THW Kiel und wurde dort unter Trainer Alfred Gislason zum Nationalspieler. Nachdem Dissinger 2011 mit den DHB-Junioren in Griechenland Weltmeister geworden war und dort als wertvollster Spieler (MVP) gekürt wurde, stand einer großen Karriere nichts im Wege. Etwas überraschend wechselte er aus Friesenheim nicht zu einem Bundesligisten, sondern zum Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen. Gleich im ersten Champions-League-Spiel gegen Barcelona zog er sich einen Kreuzbandriss zu, die gleiche Verletzung folgte nach seinem Comeback ein Jahr später erneut. Doch Dissinger kämpfte sich wieder zurück, unterschrieb 2013 schließlich einen Vertrag bei Atletico Madrid – kurze Zeit später meldete der spanische Verein Insolvenz an. Nach einem Abstecher in Nettelstedt kam Christian Dissinger schließlich zum THW Kiel.

Nach den vielen Verletzungen des Jahres 2016 verzichtete er auf die WM 2017, im Herbst 2018 wechselte Dissinger schließlich vom THW zu Vardar Skopje – und gewann mit den Nordmazedoniern 2019 sensationell die Champions League, obwohl die Spieler seit vielen Monaten kein Gehalt mehr erhalten hatten und viele Stars Vardar zu diesem Zeitpunkt schon verlassen hatten. Dissinger blieb in Skopje, weil der Verein nun wieder auf finanziell besseren Füßen steht. „Handballerisch habe ich mich dort auf jeden Fall weiterentwickelt“, ist sich der Shooter sicher. Und nun ist er auch wieder im Blickfeld der Nationalmannschaft. Alfred Gislason, der Dissinger über drei Jahre in Kiel trainiert hatte, meldete sich in seiner neuen Funktion als Bundestrainer im Herbst beim Rückraumspieler, nachdem dieser in den Planungen vom früheren DHB-Trainer Christian Prokop keine Rolle gespielt hatte.

Ohne Corona hätte Dissinger bereits im November in den EM-Qualifikationsspielen gegen Bosnien-Herzegowina und in Estland sein Comeback gefeiert, doch weil in seinem Verein mehrere positive Fälle aufgetreten waren, musste der Zwei-Meter-Mann unverrichteter Dinge wieder zurück nach Skopje. „Mittlerweile kenne ich mich mit Quarantäne aus“, sagt Dissinger, der zwischenzeitlich auch selbst mit dem Corona-Virus infiziert gewesen war und bereits sechs Quarantäne-Phase hinter sich hat. Gleiches gilt für Andreas Wolff, neben Dissinger einziger aktueller DHB-Nationalspieler, der nicht in der Bundesliga aktiv ist. Auch vor dem aktuellen Lehrgang der Nationalmannschaft war er – allerdings bei seiner Familie in Deutschland – wieder in Quarantäne. „Man merkt Christian an, dass er seit fünf Wochen kein Handballtraining mehr absolviert hatte. Man merkt ihm die Situation in Skopje an, und er wird seine Zeit brauchen. Aber gerade in der Abwehr kann er sehr wichtig werden“, sagt DHB-Trainer Gislason.

Läuft alles glatt, wird Dissinger am Mittwoch 6. Januar in Graz (13.45 Uhr im ZDF) und am Sonntag 13. Januar in Köln (18.10 Uhr, live in der ARD) im Doppelpack der EM-Qualifikation gegen Österreich seine Länderspiele 20 und 21 absolvieren. Ausgerechnet in Köln, wo er 2019 mit dem Champions-League-Sieg seinen größten sportlichen Erfolg nach EM-Gold und Olympia-Bronze feierte.
„Es macht nach so langer Zeit wieder Spaß mit der Nationalmannschaft im Training zu sein. Die ersten Einheiten waren nach meiner langen Trainingspause natürlich hart. Viele Sachen sind auch neu, aber viele Spieler kenne ich noch“, sagt Dissinger, der sich „erst einmal herantasten will“ im neuen Umfeld: „Das Ergebnis der Mannschaft ist, was zählt, meine Rolle ist erst einmal egal, ich will aber meinen Beitrag fürs Team leisten. Ich will mich einbringen, dann sehen wir, wo uns die Reise hinführt.“

Körperlich fühlt sich Dissinger trotz der vielen Pausen fit, aber: „Was mir fehlt, ist das Gefühl für den Handball, die Handlungsschnelligkeit. Das ist in etwas so, wie man sich im Sommer in einer Saisonvorbereitung fühlt.“ Die Nationalmannschaft hatte Dissinger seit seiner Pause 2016 nie abgehakt – und als Alfred Gislason im Oktober anrief, war er wieder Feuer und Flamme. „Es stand nie außer Frage, dass ich noch mal spielen wollte, aber der Zeitpunkt hatte nie so richtig gepasst, auch weil ich immer mal wieder verletzt war, das gehört bei mir einfach dazu. Alfred und ich hatten ein relativ einfaches Gespräch. Ich will wieder fürs Nationalteam spielen – und jetzt bin ich hier, nachdem es im November noch nicht geklappt hatte.“ Weitere Informationen über den Deutschen Handball-Bund gibt es unter www.DHB.de.

Quelle:
Text: DHB und Michael Sonnick

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