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Walldorf – Schullandschaft verändert sich Theodor-Heuss-Realschule auch in Sandhausen? – Ganztagesbetrieb ab 2016/17

Realschule 2 WalldorfWalldorf/Metropolregion Rhein-Necker. Um die Weiterentwicklung der regionalen Schullandschaft, bei der derzeit die Walldorfer Theodor-Heuss-Realschule eine wichtige Rolle spielt, ging es in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 28. Juli.

Der Gemeinderat folgte mit großer Mehrheit, bei einer Gegenstimme, der Bitte der Gemeinde Sandhausen, die Machbarkeit einer Außenstelle der Theodor-Heuss-Realschule in Sandhausen „wohlwollend zu prüfen“. Zu dem zweiten Schulthema des Abends, der Einrichtung von Ganztageszügen an der Realschule ab dem Schuljahr 2016/2017, kam von allen Mitgliedern des Gemeinderats ein einhelliges „Ja“. Das vorgelegte Konzept für den Ganztagesbetrieb stieß bei allen auf Lob und Zustimmung.

Erster Beigeordneter Otto Steinmann erläuterte in der Sitzung, dass die Friedrich-Ebert-Werkrealschule in Sandhausen nur noch geringen Zuspruch erführe. Wie Sandhausens Bürgermeister Georg Kletti in einem Schreiben mitgeteilt hatte, droht der Werkrealschule in Sandhausen die Schließung, wenn die Mindestgröße von sechzehn Schülerinnen und Schülern in der Eingangsklasse in zwei aufeinanderfolgenden Jahren unterschritten wird. Er befürchte, so Kletti, dass die Friedrich-Ebert-Werkrealschule mittel- bis langfristig nicht mehr gehalten werden könne. Da Sandhausen aufgrund dieser Situation mit einem „Hinweisverfahren“ des Landes rechne, sei die Überlegung aufgekommen, eine Außenstelle der Theodor-Heuss-Realschule im Gebäude der Friedrich-Ebert-Werkrealschule einzurichten, stellte Steinmann fest. „Wir haben hier Wanderklassen, Sandhausen hätte dann Räume zur Verfügung, die man nutzen könnte“, so die Überlegung angesichts des Walldorfer Schulzentrums mit rund 2.000 Schülerinnen und Schülern.
Bedenken ernst nehmen.

Im Sandhausener Gemeinderat, so Steinmann, sei am Abend zuvor einstimmig beschlossen worden, Walldorf zu bitten, die Einrichtung eine Außenstelle gemeinsam zu verfolgen und deren Machbarkeit wohlwollend zu prüfen. Dem Gemeinderat lag andererseits auch eine Stellungnahme von Helmut Hibschenberger, dem Rektor der Theodor-Heuss-Realschule vor, in der er seine Bedenken zu dem Vorhaben darlegte, auch in Hinblick auf die Qualität der Schule in Walldorf. Zwei Standorte einer Schule sieht Hibschenberger, der angetreten war, um die Schule eher zu verkleinern als zu vergrößern, als „nur noch schwer steuerbar“ an. „Wir nehmen diese Bedenken sehr ernst“, versicherte Steinmann. Auch wenn eine zusätzliche Konrektorenstelle in Sandhausen geschaffen werde, bedeute die Außenstelle einen deutlichen Mehraufwand für die Schulleitung, „gerade in einer Zeit, in der sie viele andere Aufgaben, darunter den Ganztagesbetrieb, stemmen muss“. Die Verwaltung empfahl dem Gemeinderat jedoch, die Machbarkeit zu prüfen. Zu den Erwartungen und Forderungen, an die Walldorf die weitere Diskussion mit dem Staatlichen Schulamt und der Gemeinde Sandhausen knüpft, gehört unter anderem, dass kein Walldorfer Kind die Außenstellen in Sandhausen besuchen muss. Die schulischen Inhalte, Angebote und deren Qualität und auch die Ganztageszüge einschließlich der Essensversorgung müssen identisch sein. Die zumindest zweizügige Außenstelle sollte aus Walldorfer Sicht durchgängig bis zur 10. Klasse geführt werden. Mittel- bis langfristiges Ziel könnte eine eigenständige Realschule in Sandhausen sein. Hierfür sind aber die Dreizügigkeit mit mindestens 61 Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang Bedingung. Die Kosten für Sekretariat, Schulsozialarbeit, Hausmeister und den sächlichen Aufwand muss die Gemeinde Sandhausen tragen.

Schulzentrum “am Limit”
„Mit der Außenstelle tun wir uns etwas schwer“, erklärte Stadtrat Werner Sauer (CDU). Allerdings könne das Schulzentrum die hohen Schülerzahlen nicht mehr verkraften. Die Bedenken der Schule, die eine der größten Realschulen im Land sei, nehme man sehr ernst. Die Schule in Walldorf und die Außenstelle müssten sächlich und personell gleich gut ausgestattet sein. Es könne sein, dass die Schule durch die Außenstelle zwischendurch sogar größer werde, befürchtete Werner Sauer. Zweifel hatte er, ob es möglich sei, eine eigenständige Realschule zu gründen. Man könne aber „Geburtshilfe“ leisten. Die Theodor-Heuss-Realschule sei räumlich am Limit, meinte auch Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD), der die Entlastung durch die Außenstelle „wie gerufen“ erschien. Eine „kleine eigenständige Realschule“ sei der Königsweg, wenn auch noch unwahrscheinlich. Sie sprach sich dafür aus, den Schulstandort Sandhausen zu stabilisieren und konnte von Seiten der SPD „volle Rückendeckung“ für die Nutzung der Friedrich-Ebert-Werk-realschule signalisieren. Es solle jedoch weder Schüler- noch Lehrkräftetourismus geben. Den Ganztagesbetrieb in der Außenstelle begrüßte sie ebenfalls, forderte jedoch, dass es keinen Ganztageszwang geben dürfe. Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) bedauerte, dass das Thema der Gemeinschaftsschule überhaupt nicht mehr diskutiert werde. Gegen die Bitte von Sandhausen könne man jedoch nichts haben, meinte er. Die genannten Rahmenbedingungen müssten eingehalten werden. Günter Lukey (FDP) meinte, dass die Außenstelle nur eine „Option auf Zeit“ sein könne. Man müsse eine eigenständige dreizügige Realschule aufbauen. Lorenz Kachler (SPD) bemängelte, dass die Idee, gleich eine eigene Realschule in Sandhausen aufzubauen, nicht tiefer verfolgt worden sei. Er erinnerte sich an eine Aussage von Kultusminister Andreas Stoch (SPD), dass bereits ab einer Schülerzahl von 40 eine Realschule eingerichtet werden könne.

Ganztagesbetrieb dankstädtischer Unterstützung

Zum künftigen Ganztagesbetrieb an der Theodor-Heuss-Realschule berichtete Erster Beigeordneter Otto Steinmann, dass bei einer voraussichtlichen 5-Zügigkeit der Klassenstufen zwei bis drei Klassen im Ganztagesbetrieb zustandekommen könnten. Ab dem Schuljahr 2018/19 rechne die Schule mit sieben bis acht Klassen. Um das pädagogische Konzept umsetzen zu können, brauche die Realschule die Stadt als Schulträgerin sowohl personell als auch finanziell. Die Betreuung vor Unterrichtsbeginn und die Nachmittagsbetreuung sollen mit kommunalem Personal abgedeckt werden. Es sei auch vorgesehen, Arbeitsgemeinschaften und andere Angebote über städtische Mittel zu finanzieren.

„Die Stadt muss kräftig reinbuttern“, meinte Stadtrat Werner Sauer (CDU). Er appellierte an die Landesregierung, dass man die Schulen auch entsprechend ausstatten müsse, wenn man sich die Ganztagesschule auf die Fahnen schreibe. Ansonsten könnten sich nur wohlhabende Gemeinden die Ganztagesschule leisten. Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) war froh, dass die Realschule das Ganztageskonzept bereits ab 2016 erprobt, ein Jahr bevor die ersten Grundschulkinder, die nur den Ganztagesbetrieb gewohnt sind, an die weiterführenden Schulen wechseln. Die Ganztagesschule sei angesichts der heterogenen Schülerschaft eine Herausforderung, meinte sie und lobte das Konzept und die „positive Aufbruchstimmung“. Das „ansprechende Konzept“ würdigte auch Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen). Es bedeute „einen Haufen Arbeit“ für die Schulen. An der Bildung dürfe nicht gespart werden, stellte er noch fest. Günter Lukey (FDP) befürchtete, dass die neue Mensa zum Start des Ganztagesbetriebes noch nicht fertiggestellt sein könne. Der angestrebte Vorlauf sei jedoch gut für die Schüler, die noch kämen.

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