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Mannheim – IHK: Dr. Alex Nitschke stellt Grundsatzpositionen zur Konversion in der Region vor und bietet Engagement der Wirtschaft an

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar überwiegen bei der Konversion der US-Flächen in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen die Chancen. Hingegen stellt die Bundeswehrstrukturreform den Neckar-Odenwald-Kreis vor besondere Herausforderungen. Im Zentrum der Metropolregion benötigen die Unternehmen Flächen für die Gewerbe- und die Industrienutzung, für Lager und Logistik sowie für Büros und Dienstleistungen. Die Forderungen der Wirtschaft gehen jedoch über den eigenen Flächenbedarf hinaus: Die Unternehmen schlagen vor, Flächen für hochwertige Wohnformen, studentisches Wohnen sowie familienfreundliches und arbeitsplatznahes Wohnen zu entwickeln, um damit die Attraktivität auch für Fach- und Führungskräfte zu steigern. Weitere Forderungen zielen auf den Ausbau von Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und auf die Renaturierung zur Verbesserung von Naherholung und Lebensqualität. „Die Wirtschaft der Region kann und wird im Rahmen des Konversionsprozesses ihren Beitrag dazu leisten, aus diesen Herausforderungen Positives zu gestalten“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke anlässlich der Vorstellung der IHK-Grundsatzpositionen zur Konversion in der Region. In mehreren Veranstaltungen in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen sowie durch Umfragen seitens der IHK haben sich wesentliche Ansatzpunkte für die Wirtschaft ergeben.

„Angesichts der Besonderheiten des strukturschwachen Neckar-Odenwald-Kreises sehen wir die unmittelbaren Konsequenzen aus dem Stationierungskonzept der Bundeswehr als sehr schwierig an“, sagte Nitschke. Der erwartete Verlust von weit über 1.000 Arbeitsplätzen trifft den ländlichen Raum erneut sehr hart. Bereits in den letzten Jahren gingen durch die Schließung der Neckartalkaserne in Mosbach sowie durch die Abschaltung des Kernkraftwerkes in Obrigheim etwa 2.000 Arbeitsplätze verloren.

Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen sind mit über 250.000 Arbeitsplätzen wichtige Industrie- und Gewerbestandorte im Zentrum der Metropolregion.
„Die Konversionsflächen sollten deshalb“, so Nitschke, „in erster Linie genutzt werden, um die Standortfaktoren in den Kommunen und in der Region zu verbessern. Erfolgreiche regionale Cluster, die aus der Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft Firmengründungen vorantreiben und neue zukunftsträchtige Arbeitsplätze schaffen, brauchen Expansionsflächen um zu wachsen“,so Nitschke. Hierfür gilt es auch Reserveflächen bereitzuhalten.
„Konversionsprozesse dauern sehr lange“, sagte Nitschke. Daher sind Überlegungen und Strategien zur Nutzung der Flächen nicht nur auf aktuelle Problemfelder und Bedarfe auszurichten. Es müssen die Herausforderungen der nächsten zehn bis 20 Jahre identifiziert und angegangen werden. Hierbei kann sich eine ganzheitliche Herangehensweise anbieten: So sollte in Mannheim mit der Idee der Bundesgartenschau 2023 die Verbindung von Lebensqualität, Wohnen, Arbeit und Gewerbe optimal verknüpft werden.

Der Konversionsprozess sollte zudem als Chance begriffen werden, die gesamten Bestandsflächen der Standortkommunen zu überprüfen. Durch Verlagerung von Nutzungen auf die frei werdenden Konversionsflächen können im Bestand attraktive Alternativen geschaffen werden. Dies setzt am Anfang eine ganzheitliche Überprüfung aller Flächen voraus.

Bis ein brachliegendes Gelände eine Endnutzung hat, besteht oft die Möglichkeit der Zwischennutzung. Insbesondere für Kulturschaffende sowie Unternehmen der Gastronomie, der Unterhaltung und Eventindustrie bieten sich hier Chancen, zeitlich begrenzt, den Zugang zu besonderen Flächen und Räumlichkeiten zu erhalten. Eine Zwischennutzung kann zudem das Image der Flächen verbessern. Erfahrungsgemäß muss jedoch darauf geachtet werden, dass Zwischen-nutzungen langfristige Lösungen nicht erschweren.

„Schließlich gilt es offen zu sein und mit verschiedenen Vermarktungskonzepten an das Thema heranzugehen“, so Nitschke weiter.
Zunächst gehen diese Flächen in den Besitz des Bundes über, für den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den Verkauf und die Vermarktung übernimmt. „Es gibt keine Musterlösung für ein Konversionsprojekt, sondern es sind individuelle Prozesse notwendig. Einen Kauf aller Flächen durch hoch verschuldete Kommunen betrachten wir kritisch. Die Übernahme von Teilflächen kann allerdings sinnvoll sein“, so Nitschke weiter.

„Wir setzen uns daher für einen konsensorientierten Weg der Flächenvermarktung ein, der für alle Beteiligten eine akzeptable Lösung herbeiführt.“ Die IHK appelliert hierbei an die BImA und den Bund als Eigentümer, im Konversionsprozess die städtebauliche Entwicklung ausreichend zu berücksichtigen.

Zudem unterstützt die IHK die vom US-Abzug oder der Bundeswehrstrukturreform betroffenen Kommunen in ihren Forderungen an Bund und Land nach finanzieller Hilfe bei der Bewältigung der Herausforderungen des Konversionsprozesses. „Insbesondere gilt es den Infrastrukturausbau voranzutreiben und in Bildung zu investieren, sowie Entwicklungskonzepte im Neckar-Odenwald-Kreis zu finanzieren“, so Nitschke abschließend.

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