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Ludwigshafen – IHK- Zwischen Hoffen und Bangen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2010 – Verschnaufpause, und dann? Zwischen Hoffen und Bangen
Die konjunkturelle Erholung der vergangenen sechs Monate hat eine Pause eingelegt. Seit dem Herbst vergangenen Jahres konnten weder Industrie, Handel noch der Dienstleistungssektor nennenswerte Verbesserungen verzeichnen. Sorgen machen den Unternehmen in erster Linie ein möglicherweise drohender Einbruch der Binnennachfrage, die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise sowie der Arbeitskosten, ein Viertel aller Unternehmen blickt zudem mit Sorge auf die Finanzierungskonditionen. Der Gesamtklimaindex (geometrisches Mittel der Geschäftslage- und Erwartungssalden) liegt mit 95 Punkten noch unter der wichtigen psychologischen Marke von 100, geht aber in den drei Sektoren weit auseinander. Während sich der Industrieindex nochmals leicht erhöht hat, haben sich die Teilindizes aus Handel und Dienstleistungen seit dem Herbst rückläufig entwickelt. Dabei bleibt jedoch der Dienstleistungsindex mit 105 Punkten oberhalb der „magischen Grenze“.
Industrie
Eine echte konjunkturelle Trendwende haben die Industrieunternehmen trotz staatlicher Konjunkturprogramme und erster Impulse vor allem aus dem Ausland nicht zu vermelden, nach wie vor klagen viele Betriebe über einen Mangel an Aufträgen und geringe Kapazitätsauslastung. Daher bewerten nur 15 % (Herbst 16 %) ihre Geschäftslage als gut. Gut die Hälfte der Betriebe (53 % im Vergleich zu 47 % im Herbst) ist noch zufrieden, ein Drittel bezeichnet sie als schlecht. Für die nächsten zwölf Monate prognostizieren aktuell 27 % (24 %) eine grundlegende Besserung, gut die Hälfte glaubt an einen konstanten Trend. Insbesondere das Baugewerbe sieht die nahe Zukunft eher negativ. Als größte Risiken sieht die Industrie den Verlauf der Inlandsnachfrage (69 %, Mehrfachantworten), die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise (56 %) sowie der Arbeitskosten (36 %), die Exportnachfrage (35 %) und die Finanzierungsbedingungen (30 %). Beim Export erwartet dennoch ein Drittel ein anziehendes Geschäft, gut die Hälfte rechnet mit einem konstanten Verlauf. Die Investitionspläne wurden auf niedrigem Niveau ganz leicht nach oben korrigiert, 20 % planen aufzustocken, 30 % denken aber über eine Verringerung ihrer Investitionen nach. Hauptmotive sind nach wie vor Ersatzbeschaffung, gefolgt von Rationalisierungsmaßnahmen und der Einführung von Produktinnovationen. Unverändert 40 % der Industriebetriebe melden, dass ihre Beschäftigtenzahl voraussichtlich nicht konstant bleibt, nur noch 4 % (5 % im Herbst) denken über Neueinstellungen nach.
Handel
Dank des flächendeckenden Einsatzes von Kurzarbeit erwies sich der inländische Konsum in den vergangenen Monaten als äußerst robust und fungierte als wichtige Stütze der Konjunktur. Hinzu kam die staatliche Abwrackprämie, die einen beispiellosen Ansturm auf kleinere Neuwagen auslöste. Beide Maßnahmen führten dazu, dass der Handel in den vergangenen Monaten kaum von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen war. Dies könnte sich nun, so befürchten zahlreiche Betriebe, grundlegend ändern. Sie befürchten, dass sich die Zahl der Arbeitslosen – trotz einer weiteren Verlängerung der Kurzarbeit – in diesem Jahr massiv erhöhen und so die Konsumbereitschaft der Verbraucher ausbremsen könnte. So schätzen aktuell nur noch 16 % (25 %) ihre Geschäftslage als gut ein, 27 % (26 %) sind unzufrieden. Der Handel blickt insgesamt pessimistischer in die Zukunft als die anderen Wirtschaftszweige, nur noch 18 % (21 %) rechnen inzwischen mit einer nachhaltigen Erholung. Der Großhandel ist in seinen Einschätzungen positiver als Einzel- und Kfz-Handel. Bei den Investitionsplänen bleiben die Handelsunternehmen eher zurückhaltend, dennoch ist die Zahl derer, die ihre Investitionen erhöhen wollen, von 10 % im Herbst auf aktuell 15 % gestiegen, ein Drittel (42 %) will sein Investitionsvolumen verringern. Hauptmotiv ist auch hier die Ersatzbeschaffung. Der Arbeitsmarkt im Handel wird relativ stabil bleiben. 7 % (3 %) planen zusätzliche Beschäftigte einzustellen, bei gut zwei Dritteln bleibt die Zahl konstant.
Dienstleistungen
Auch die meisten Dienstleister rechnen nicht mit einer deutlichen Besserung der Wirtschaftslage, zudem haben sich ihre Erwartungen erstmals seit Monaten verschlechtert. Viele befürchten, dass sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf das Privatkundengeschäft auswirken könnte.
Die Unternehmen des Dienstleistungssektors beurteilen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation aber nach wie vor günstiger als die Betriebe aus Handel und Industrie. Unverändert ein Drittel der Dienstleister berichtet von einer guten geschäftlichen Situation, 52 % (46 %) bezeichnen sie als akzeptabel und lediglich 15 % (19 %) als schlecht. Eine Ausnahme bilden die Unternehmen aus dem Immobilienbereich: Unter ihnen klagt ein Drittel der Betriebe über ein aktuell schwaches Geschäftsklima. Die Geschäftsprognosen hingegen sind etwas negativer als bisher. Nur noch 15 % (21 %) der befragten Dienstleister rechnen mit einem Aufwärtstrend. Diese Einschätzung teilen alle Sparten gleichermaßen, am deutlichsten ist dies jedoch bei den Kreditinstituten zu spüren. Auch bei den Dienstleistern ist die Furcht vor einer sich abschwächenden Binnenkonjunktur Hauptgrund für die verhaltene Einschätzung. Investieren wollen noch 22 % (26 %), ebenso viele denken gleichzeitig über eine Senkung ihres Investitionsvolumens nach. Hauptmotiv ist auch in diesem Sektor die Ersatzbeschaffung. Mehr als drei Viertel der Dienstleister werden voraussichtlich ihre Beschäftigtenzahl entweder konstant halten oder sogar steigern (52 % bzw. 25 %).
Die Umfrage orientiert sich an einem vom DIHK in Zusammenarbeit mit den IHKs erarbeiteten Konzept, das einen bundesweit einheitlichen Standard von Methodik und Ergebnissen garantiert. Rund 1.800 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen, werden in die Umfragen einbezogen. Sie repräsentieren knapp 70% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz. Die Ergebnisse sind nach Beschäftigtengrößenklassen gewichtet.
Den kompletten Konjunkturbericht finden Sie im im Internet unter http://www.pfalz.ihk24.de/produktmarken/standortpolitik/wirtschaftspolitik/konjunkturberichte.jsp  

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