Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Energiekrise stellt nicht nur die heimische Wirtschaft vor unglaubliche Herausforderungen. Auch private Endverbraucher von Gas, Wasser und Strom sehen sich enormen Kosten ausgesetzt. Doch ausgerechnet in der Krise scheinen die Technischen Werke Ludwigshafen zu kriseln.
Nach Recherchen von www.mrn-news.de stauen sich derzeit über 800 E-Mails im Posteingang des Energieversorgers. Die Bearbeitung lässt teilweise Wochen auf sich warten. Auf Anfragen erhalten Kunden regelmäßig nur automatisierte Empfangsbestätigungen (Mails liegen unserer Redaktion vor).
Wir haben die TWL mit den Vorwürfen konfrontiert. Dort ist man sich des Problems bewusst. Die derzeitige Energiekrise erfordere zusätzliche Zeit und Manpower. Gegenüber www.mrn-news.de räumt der Energieversorger ein:
„Uns ist bewusst, dass die Bearbeitung der Kundenanfragen im Durchschnitt derzeit länger dauert, als es unser Anspruch ist. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diesen Herausforderungen gerecht zu werden.“
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Besonders grotesk erscheint jedoch, dass das Forderungsmanagement teilweise nicht mitbekommt, dass sich die Kundenanfragen in der Warteschleife stauen. Der Redaktion sind Fälle bekannt, in denen die TWL postalisch versucht, (vermeintliche) Forderungen gegen die Kunden einzutreiben, obgleich selbigen Kunden via Mail empfohlen wurde, von weiteren Rückfragen abzusehen. Von einer solchen Vorgehensweise habe die TWL keine Kenntnis. Gegenüber der Redaktion verweist der Energieversorger auf flexible Ratenzahlungsmodelle, „um eine Unterbrechung der Versorgung zu verhindern.“ Ferner könne auch das TWL Kundenzentrum genutzt werden, um konkrete Anliegen zu besprechen.
Dies deckt sich nicht mit den Recherchen der Redaktion von www.mrn-news.de. Uns liegen mehrere Schriftverläufe (postalisch und elektronisch) zwischen Endverbrauchern und dem Energieversorger vor, in denen Unterbrechungen der Energieversorgung angedroht werden, während das streitgegenständliche Anliegen im Zustand der Bearbeitung verharrt. Das heißt: Während Kunden der TWL nicht selten Angst haben dürften, in der kalten Vorweihnachtszeit auf Strom, Gas oder Wasser verzichten zu müssen, werden sie mit standardisierten, vorgefertigten E-Mails vertröstet und müssen hoffen, dass zum Advent tatsächlich noch ein Lichtlein brennt.
Na dann: Frohe Weihnachten!