Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Lützelsachen bekommt es gebacken. Backen ist schwer in Mode. Das Ansetzen von Teigen, das Kneten und Ofen anheizen und alles, was zu einem guten selbstgebackenen Brot dazugehört, ist in Corona-Zeiten ein beliebtes Hobby geworden. Brot ist in aller Munde. Wenn es nach engagierten Bürgerinnen und Bürgern des Weinheimer Bergstraßen-Ortsteils Lützelsachsen geht, nach Ortsvorsteherin Doris Falter und nach Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, dann entsteht dort im Laufe des Jahres ein Backhaus im Ortsmittelpunkt, das den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht, die zuhause keine Möglichkeiten haben oder einfach nur lieber in geselliger Runde ihr Brot in den Ofen schieben.
Der Lützelsachsener Ortschaftsrat hat Ende letzten Jahres schon einen Grundsatzbeschluss gefasst, ein solches Backhaus zu ermöglichen. Die Anregung kam von zwei Bürgern und Hobby-Bäckern Klaus Schnepf und Markus Hochbaum. Bei der traditionsbewussten Ortsvorsteherin Doris Falter und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner rannten die beiden Back-Bürger offene Ofentüren ein. Ein Glücksfall: Die Backhäusler fanden sofort einen Mitstreiter, der Feuer und Flamme für die Idee ist, nämlich den Lützelsachsener Architekten Michael Metz. Der Planer und Altbauexperte hat schon einige Ideen für den Ortsmittelpunkt seiner Heimatgemeinde geliefert.
Mittlerweile sind feste Strukturen geschaffen, um das Projekt voranzubringen. Dazu wurde der seit einigen Jahren bestehende Stadtverschönerungsverein aktiviert, in dem Michael Metz in den letzten Jahren schon Zweiter Vorsitzender war. Das letzte Unternehmen des Vereins unter seinem damaligen Vorsitzenden Thomas Seeliger war der Neubau der Voliere im Schlosspark. Bei einer Mitgliederversammlung wurde jetzt Klaus Schnepf zum neuen Vereinsvorsitzenden gewählt, nachdem Thomas Seeliger nicht mehr angetreten war. Michael Metz bleibt Stellvertreter; im Vorstand sind desweiteren Heidrun Parzigas als Rechnerin, Markus Hochbaum als Schriftführer und Ortsvorsteherin Doris Falter als Beisitzerin. Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner übernimmt die Schirmherrschaft über das Projekt.
Architekt Metz und Ortsvorsteherin Falter trafen sich außerdem jetzt vor Ort, um einen möglichen Bauplatz für das Backhaus zu begutachten. Planer Metz hatte bereits ein Grundstück mit Flatterband abgesteckt. Beide schwelgen spürbar in Vorfreude. Denn das Backhaus soll ein schmuckes kleines Häuschen aus Naturstein mit traditioneller Dachkonstruktion werden und den Ortsmittelpunkt hinter der Winzerhalle aufwerten. Michael legt Wert auf eine ansprechend gestaltete Außenfläche des Hauses. Vieles ist denkbar: Treffpunkt, Kommunikationszentrale, Kulturstandort.
Das Backhaus mit Holzofen und Küchenzeile soll den Mittelpunkt bilden. Erstellt werden soll der Bau möglichst aus historischen Materialien. Die Wand soll aus Bruchsteinen gemauert, die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln erfolgen. Finanziert werden soll das Ganze über steuerlich absetzbare Spenden und den Verein, der auch als Bauherr fungiert.
Metz beziffert die Baukosten im Moment auf rund 125 000 Euro, einiges davon könnte aber eingespart werden, wenn sich die künftigen Hobby-Bäcker als Bauhelfer einbringen. Die wesentlichen Arbeiten, so Metz, müssten aber Profis übernehmen, um die hohe Qualität des Backhauses zu gewährleisten. Die Baukosten sollen wesentlich über Spenden finanziert werden. Gerne als Spenden angenommen werden auch historische Baumaterialen.
Wer für das Lützelsachsener Backhaus spenden will kann das auf dieses Konto tun: IBAN DE 54 670505050063030600 bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord. Bei Rückfragen und weiten Unterstützungsangeboten ist Michael Metz Ansprechpartner unter 0172 7893849.
Der Bauplatz:
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