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Heidelberg – Der historische Weinberg im Naturdenkmal Steinberg in Handschuhsheim liefert erstmals wieder Ertrag: Erste Lese


In der schwer zugänglichen Hanglage des Steinbergs in Handschuhsheim wurden die Trauben von Hand gelesen. Foto: Tobias Dittmer

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Lange Zeit lagen die historischen Weinberge im Handschuhsheimer Naturdenkmal Steinberg brach, bis das Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg im Mai 2008 die Bewirtschaftung einer Terrasse wieder aufgenommen hat. Die 100 Rebstöcke der Sorte Johanniter, ein pilzresistenter Weißwein, sind mittlerweile gut gediehen. Am Montag, 24. September 2018, konnten zum ersten Mal wieder Trauben gelesen werden. Für die Ernte und Weiterverarbeitung des Lesegutes ist das Weingut Clauer zuständig. Das Jahr über pflegt der Biologe Franz Auer die Reben. Im Auftrag des Umweltamtes kümmern sich zwei Personen um das Naturdenkmal; Franz Auer ist für zwei der Terrassen zuständig.

Die historischen Weinbergterrassen des Steinbergs mit den Trockenmauern aus Naturstein sind bis heute in ihrer ursprünglichen Anlage erhalten. Schon seit dem Mittelalter fand hier Weinbau statt. Im Jahr 1571 wurde der Steinberg erstmals urkundlich als Weinbaugebiet erwähnt. Ab Ende des 19. Jahrhunderts konnten die Terrassen nur noch für den Obstanbau genutzt werden, da die heimischen Rebsorten nicht gegen die aus Nordamerika eingeschleppte Reblaus resistent waren.

Ungespritzt, von Hand geerntet

Die historische Weinbergterrasse wird ökologisch und ungespritzt bewirtschaftet. In ursprünglicher Ernteweise von Hand konnten am Montag knappe zwei Butten Trauben gelesen werden, was 36 Kilogramm entspricht. Jörg Clauer ist mit dem Ertrag zufrieden, vor allem angesichts des heißen Sommers. Im März 2019 wird der Wein voraussichtlich fertig sein, und es darf eine hohe Qualität erwartet werden. Mit eigenem Etikett versehen, soll der Wein auf einer Umweltveranstaltung serviert oder in städtischen Präsentkörben verschenkt werden. Die Lese war die erste ihrer Art im städtischen Weinberg. In Zukunft wird ein jährlich steigender Ertrag erwartet.

Für die biologische Vielfalt: Sandsteinmauern, Lesesteinhaufen und alte Obstsorten

Seit 1993 ist das Gebiet am Steinberg aufgrund seiner Bedeutung für den Umweltschutz zum flächenhaften Naturdenkmal erklärt. Das städtische Umweltamt pflegt dort einige Grundstücke im Sinne der Biodiversität. Die Experten haben Sandsteinmauern und Lesesteinhaufen wieder aufgebaut sowie extensive Streuobstwiesen mit alten Obstsorten angelegt.

Eine große Artenvielfalt an teilweise gefährdeten Tieren und Pflanzen findet sich heute in den Terrassen und Wiesen des Steinbergs, unter anderem Eidechsen, Schlingnattern, Ringelnattern und Insekten, insbesondere Wildbienen, sowie seltene Vögel wie Gartenrotschwanz, Schwarz- und Grünspecht. Es wachsen dort wärmeliebende Wiesenpflanzen wie Majoran, Thymian, Runder Lauch und Mispeln. Die nach Süden exponierte Steillage und der fruchtbare Boden machen Weinbau weiterhin möglich. Aufgrund der Trockenheit und der nur schwer zugänglichen steilen und schmalen Parzellen sind die Terrassen für eine maschinelle Bewirtschaftung im großen Stil jedoch ungeeignet.

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