Ludwigshafen – Festspiele Ludwigshafen glänzten mit zahlreichen Höhepunkten

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. Die Festspiele Ludwigshafen gingen am Samstag mit dem atemberaubenden Tanztheaterstück Lunar Halo des taiwanesischen Cloud Gate Dance Theatres und anschließendem Feuer¬werk auf dem Theaterplatz glanzvoll zu Ende.
Seit Mitte Oktober zogen 27 Produktionen mit insgesamt 36 Vorstellungen zahlreiche Zuschauer aus der Region und von außerhalb nach Ludwigshafen, die für volle Häuser sorgten. Im Schauspiel begeisterten Barbara Freys Inszenierung von Schnitzlers Das weite Land vom Wiener Burgtheater mit dem preisgekrönten Schauspieler Michael Maertens in der Hauptrolle, aber auch Fabian Hinrichs in Rene Polleschs erfrischendem Theaterabend Geht es dir gut? von der Berliner Volksbühne. Tilman Gerschs Eigenproduktion Philoktet Antigone rückte das Thema des individuellen Widerstands in den Mittelpunkt der Betrachtung. Als absoluter Höhepunkt erwies sich Bob Wilsons zau¬berhafte Oscar-Wilde-Adaption Dorian mit dem brillanten und äußerst wandel¬baren Chris¬tian Friedel. Wilson reiste extra zu beiden Vorstellungen an und bewies im Publikumsge¬spräch seine Originalität.
Auch tänzerisch hatte das Festival einiges zu bieten: Angefangen mit der großartigen Eröff-nung durch das Nederlands Dans Theater über das bunte und energetische Stück M der kanadischen Ausnahmechoreographin Marie Chouinard bis zum soghaften Folia der Compag-nie Käfig, das in opulenten Bildern Barockmusik und HipHop verknüpfte. In Silent Legacy schließlich faszinierte die erst 10jährige Adeline Kerry Cruz mit expressivem urbanem Free-style-Tanz. Gut besuchte Lesungen von Marion Brasch, Jan Philipp Reemtsma und Harald Martenstein ergänzten das Programm ebenso wie verschiedene After-Show-Konzerte.
Intendant Tilman Gersch zog das Fazit: „Die Festspiele Ludwigshafen erwiesen sich ein wei-teres Mal als ein vitaler Ort der Begeg¬nungen von Ausnahmekünstlern aus Tanz und Schau-spiel. Ich freue mich, dass unser Publikum beide Gattungen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.”
© LIU Chen-hsiang / Theater im Pfalzbau