Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak pm Theater am Pfalzbau) – „Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.“ Ob das so stimmt, oder ob nicht vielleicht sogar das Gegenteil der Fall ist, lässt uns der russische Schriftsteller Lew Tolstoi in seinem Jahrtausend-Werk Anna Karenina ergründen. Die Protagonistin des Romans ist eine der namhaften Ehebrecherinnen des 19. Jahrhunderts, die im Verstoß gegen gesellschaftliche Gepflogenheiten an ihrer leidenschaftlichen Liebe zu einem anderen als ihrem Ehemann zugrunde gehen muss. Clemens Sienknecht und Barbara Bürk setzen ihre Serie des menschlichen Scheiterns am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg mit der Aufführung Anna Karenina – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie fort, die nun am Sonntag, 21.11.2021 um 18 Uhr auf den Pfalzbau Bühnen gastiert. Angesiedelt in einem leicht heruntergekommenen Aufnahmestudio der 70er Jahre (Ausstattung: Anke Grot), widmet das Team sich dieses Mal der Titelheldin aus Russland, die es ziemlich genau 20 Jahre vor Effi Briest (zu sehen in Ludwigshafen bei den Festspielen 2019) mit eben dergleichen Geschichte zu eben demselben Weltruhm gebracht hatte.
Barbara Bürk und Sybille Meier haben eine originelle Textfassung erstellt, auf deren Grundlage die wunderbaren Darsteller Yorck Dippe, Ute Hannig, Markus John, Jan-Peter Kampwirth, Friedrich Paravicini, Clemens Sienknecht und Michael Wittenborn die tragische Geschichte der Ehebrecherin Anna Karenina erzählen – vergnüglich und leichtfüßig immer wieder unterbrochen von Gesangseinlagen und Werbeblogs. Entstanden ist so eine kluge und unterhaltsame Collage mit einer Vielzahl von Verweisen auf die Literatur- und Musikgeschichte, die der Handlung der Romanvorlage mit all ihren Emotionen zwischen Eifersucht, Ausweglosigkeit und Verzweiflung gerecht wird und sie auf eine ganz besondere Art in die Gegenwart befördert.
Preise 41 € / 35 € / 29 € / 23 €
Kartentelefon 0621/504 2558