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Mannheim – IHK Rhein-Neckar analysiert Fachkräftebedarf

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Fachkräfte gesucht – IHK Rhein-Neckar analysiert Fachkräftebedarf der Region
In einigen Branchen und Berufsgruppen stehen den Unternehmen in der Region heute bereits nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung. Schon bald wird der regionale Arbeitsmarkt in der gesamten Breite vom Fachkräftemangel betroffen sein. So wird ein erster Höhepunkt bereits im Jahr 2014 erreicht. „Im Bezirk der Industrie- und Handelskammer(IHK) Rhein-Neckar dürften dann bis zu 32.000 Fachkräfte fehlen, davon rund 3.500 mit akademischer und über 28.000 mit nichtakademischer Qualifikation“, fasst Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke wesentliche Ergebnisse des IHK-Fachkräftemonitors zusammen. „Diese Entwicklung wird sich in der Zukunft aufgrund des demographischen Wandels weiter verschärfen. Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter im Bezirk abnehmen wird. Im Jahr 2030 fehlen dem Arbeitsmarkt im Stadtkreis Heidelberg rund 16.000, im Stadtkreis Mannheim 24.500, im Rhein-Neckar-Kreis 50.300 und im Neckar-Odenwald-Kreis 15.000 Personen in der Altersgruppe der 20- bis 60-Jährigen“, so Nitschke zu den Zahlen der IHK-Demographie-Studie.

Laut einer zusätzlich bei Unternehmen der Region durchgeführten Umfrage setzen diese bisher überwiegend auf die Weiterbildung ihrer Belegschaft (80 Prozent), um diese Problematik zu bewältigen. „Dies kann aus unserer Sicht nur ein Teil einer demographiefesten Personalpolitik im Sinne eines umfassenden Maßnahmenbündels sein“, so Nitschke weiter. „Um den Herausforderungen des demographischen Wandels gerecht zu werden, ist im Wettbewerb um Fachkräfte ein ganzheitliches Herangehen erforderlich. Die regionalen Betriebe und die Politik sind gefordert, frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Geschieht dies nicht, könnte sich der demographische Wandel zu einer Wachstumsbremse für die Region entwickeln“, warnt der IHK-Chef.

Die IHK, die ihre Arbeit 2011 unter das Jahresthema „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden – beschäftigen – integrieren“ gestellt hat, bietet zwei Ansätze, um diesen Herausforderungen besser zu begegnen. Die Webanwendung „IHK-Fachkräftemonitor“ (www.bw.ihk.de/wa) zeigt graphisch, wie sich Fachkräfteangebot und -nachfrage in der Region tendenziell bis zum Jahr
2025 entwickeln. Dieses neue Angebot richtet sich an Unternehmen, Politik, Weiterbildungsinstitutionen sowie junge Menschen bei der Berufswahl. Die aktuelle IHK-Demographie-Studie „Erfolgreich im Wettbewerb um Fachkräfte“ liefert Fakten und Trendaussagen zur demographischen Entwicklung im IHK-Bezirk und gibt Handlungsempfehlungen für die regionale Wirtschaft.

Der IHK-Fachkräftemonitor zeigt, dass bei den Akademikern in den nächsten Jahren vor allem Fachkräfte aus den MINT-Fächern fehlen werden. Große Engpässe sind bei den Ingenieuren zu erwarten. Im Jahr 2014 dürften allein rund 700 Elektroingenieure in der Region fehlen. Auch bei den übrigen Ingenieurberufen, etwa im Fahrzeug- und Maschinenbau, werden die Unternehmen in den nächsten Jahren zunehmend Schwierigkeiten haben, Stellen zu besetzen. Bei den Nichtakademikern erwartet die IHK aufgrund ihrer Prognose insbesondere bei den höherqualifizierten Personen eine Lücke. Vor allem bei den Gesundheitsdienstberufen mit hoher Qualifizierung wird die Fachkräftenachfrage deutlich über dem Angebot liegen. Keine Engpässe, zum Teil sogar Angebotsüberhänge, sind hauptsächlich bei Arbeitskräften mit geringer Qualifizierung zu erwarten. „Wir sehen hier in den kommenden Jahren ein Fachkräftepotential, das erschlossen werden sollte. Durch gezielte Weiterqualifizierung und Fortbildungsmaßnahmen ließen sich so Lücken in höheren Qualifikationsstufen ausgleichen“, ist Nitschke überzeugt.

Den Handlungsbedarf haben auch die regionalen Betriebe erkannt. In der aktuellen Unternehmensumfrage sahen, so die IHK, die Unternehmen als wichtige Handlungsfelder der Zukunft die „Betriebliche Weiterbildung und Lebenslanges Lernen“ (80 Prozent), „Unternehmens- und Führungskultur“ (72
Prozent) und die „Sicherung der Innovationsfähigkeit“ (59 Prozent). Die „Förderung der Work-Life-Balance“ (35 Prozent), die „Erhöhung des Frauenanteils“ (22 Prozent) und die „Flexibilisierung der Arbeitsorte“ (17
Prozent) wurden aus Sicht der IHK hingegen eher selten genannt. „Wir empfehlen unseren Mitgliedsunternehmen, sich im Wettbewerb um Fachkräfte breiter aufzustellen und alle Handlungsoptionen zu nutzen. Insbesondere der Mittelstand benötigt ein demographiefestes Personalmanagement und sollte in einem ersten Schritt die Alters- und Kompetenzstruktur der eigenen Belegschaft analysieren. Betriebe sind gefordert, verstärkt auszubilden und auch ältere Mitarbeiter gezielt weiterzubilden“, so Nitschke weiter. Mit familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen könnten vor allem Frauen leichter als neue Mitarbeiterinnen gewonnen und gehalten werden. Auch Menschen mit geringerer Qualifikation oder Migrationshintergrund bildeten ein weiteres Mitarbeiterpotential für Unternehmen. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement könne helfen, dass Mitarbeiter Betrieben länger gesund und leistungsfähig zur Verfügung stehen. Auch eine offene Führungskultur und ein angenehmes Arbeitsklima zahle sich für Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte aus.

Und in Richtung Politik forderte Nitschke, bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen, beispielsweise mit ganztägigen Betreuungsangeboten für Kinder aller Alterstufen. Die sprachliche Entwicklung von Kindern, insbesondere mit Migrationshintergrund, sei schon im Vorschulalter zu fördern und ausländischen Fachkräften müsse der Zugang zum Arbeitsmarkt durch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert werden.

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