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Mannheim – Deutlicher Ausbau der Universität

Dreizehn zusätzliche Professuren innerhalb eines Jahres / Einer der größten Arbeitgeber in der Stadt / Wachstum macht neues Forschungsgebäude erforderlich
 
Die Universität Mannheim hat im vergangenen akademischen Jahr ihre Leistungen in Forschung und Lehre weiter gesteigert. “Wir stehen nun als eine der ersten deutschen Hochschulen nicht nur punktuell, sondern mit weiten Teilen unseres Angebotes im internationalen Wettbewerb”, zog Universitätsrektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt am Donnerstag, 22. Oktober, Bilanz im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Einrichtung.
 
Die Universität erfährt derzeit einen deutlichen Ausbau. Im Zuge ihrer Profilbildung konnte sie alleine in den vergangenen zwölf Monaten dreizehn zusätzliche Professuren etablieren, ein Zuwachs um etwa zehn Prozent. Die Universität hat inzwischen rund 1.300 hauptamtlich Beschäftigte und 1.650 studentische Hilfskräfte; damit ist sie einer der größten Arbeitgeber in Mannheim. Um alle Projekte unterzubringen, muss sie Flächen anmieten. Zentrales Entwicklungsvorhaben ist deshalb die Errichtung eines zusätzlichen Forschungsgebäudes.
 
Zusammen mit Uni-Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm stellte Arndt Leistungsindikatoren der Universität vor. Beispiel Forschung: Mannheim koordiniert eine Reihe internationaler Forschungsprojekte, etwa das EU-Projekt SHARE zur demographischen Entwicklung in Europa oder eine mehrjährige Studie zur Situation jugendlicher Migranten in verschiedenen europäischen Ländern. Im Frühjahr warb die Universität eine Humboldt-Professur ein, eine mit einem jährlichen Etat von rund einer Million Euro ausgestattete Stelle für einen Spitzenforscher samt Team – ein Vielfaches der ansonsten üblichen Ausstattung. “Dadurch können wir in diesem Bereich international auf Augenhöhe mit führenden Universitäten konkurrieren”, betonte Arndt. Und vor wenigen Wochen stellte die Deutsche Forschungsgemeinschaft fest, dass Mannheim von allen deutschen Universitäten die meisten Forschungsgelder im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften einwirbt – ein klassischer Indikator für die Forschungsstärke einer Einrichtung.
 
Für das laufende Semester bewarben sich 15.281 Interessenten aus der EU um einen Studienplatz. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr und fast fünfzig Prozent mehr als vor der Einführung von Studiengebühren vor drei Jahren. Die Universität hat eine Kapazität von derzeit 2.120 Studienanfängerplätzen. Sie nimmt auf freiwilliger Basis jedoch deutlich mehr Studienanfänger auf als die sogenannte Kapazitätsverordnung fordert. Aktuell sind dies rund 2.500 Erstsemester sowie 360 Austauschstudierende.
 
Die Universität baut seit zwei Jahren ihre Studienkapazität aus. Im Zuge des Ausbaupro-grammes 2012 wurden bislang 94 zusätzliche Anfängerplätze etabliert, weitere 255 sind für das kommende Jahr genehmigt. Anschließend sollen nochmals 160 hinzu kommen. Die Gesamtzahl der Studierenden beträgt aktuell 10.414.
 
Die Zahl der internationalen Gaststudenten nimmt kontinuierlich zu. Im aktuellen akademischen Jahr werden erstmals mehr als 500 Austauschstudierende erwartet. 741 Mannheimer gehen ins Ausland, mehr als doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Gemessen an seiner Größe hat Mannheim damit eine der besten Austauschquoten einer deutschen Universität. Fünfzehn Prozent aller Lehrveranstaltungen werden auf Englisch angeboten. Die Zahl der Partneruniversitäten hat sich seit Einführung der international üblichen Semesterzeiten von 200 auf rund 300 erhöht mit insgesamt 400 Austauschprogrammen.
 
International etabliert ist das Doktorandenzentrum GESS, das im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wird. Kamen vor zwei Jahren 150 Bewerbungen auf die 30 Ausbildungsplätze des ersten Jahrganges, so waren es dieses Jahr bereits 500. Die ersten Absolventen verlassen das Zentrum bereits wieder, meistens in Richtung Ausland.
 
Seit 2003 bietet Mannheim Weiterbildung für Manager an. Die Mannheim Business School hat ihr Leistungsangebot im vergangenen Jahr erneut ausgeweitet und wurde in mehreren Rankings unter die weltweit dreißig besten Anbieter von MBA-Programmen aufgenommen.
 
“Die Erfolge in Forschung und Lehre schlagen sich auch in der Personalausstattung nieder”, erläutert Uni-Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm. Seit Oktober 2008 konnte die Universität dreizehn zusätzliche Professuren einrichten oder besetzen: fünf Stiftungsprofessuren, drei Lehrprofessuren aus Studiengebühren, drei Professuren des Landes zugunsten zusätzlicher Studienplätze sowie zwei Professuren aufgrund der Verlagerung eines sozialwissenschaftlichen Institutes aus dem Rheinland nach Mannheim. An dem Ausbau sind alle Fakultäten beteiligt. Die Gesamtzahl der Mannheimer Professuren stieg auf 135. Weitere sechs sind bereits ab dem kommenden Jahr vom Land genehmigt.
 
Nicht Schritt halten mit dieser Entwicklung konnten hingegen der staatliche Grundhaushalt und die Raumsituation der Universität. 62 Millionen Euro stellte das Land im Jahr 2008 als Grundfinanzierung zur Verfügung, nur zwei Prozent mehr als vor fünf Jahren. “Wir müssen im Grunde seit zehn Jahren mit dem gleichen Geld auskommen”, erläutert Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm. Das Land gab hierzu den Abbau von Personalstellen vor.
 
Dass die Zahl der Beschäftigten unter dem Strich dennoch zunahm, liegt an zusätzlichen Finanzierungsquellen. Aus eingeworbenen Forschungsgeldern werden mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezahlt, aus Studiengebühren werden weitere 183 hauptamtlich Beschäftigte und knapp 300 studentische Hilfskräfte finanziert. Der Gesamtetat der Universität lag damit 2008 bei 89 Millionen Euro. Zusammen mit der Mannheim Business School und der universitätseigenen Service und Marketing GmbH beschäftigt die Einrichtung über 1.300 hauptamtliche Mitarbeiter – mehr als jemals zuvor. Dazu kommen 1.650 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte. Die Universität ist damit nicht nur einer der großen Arbeitgeber in der Stadt, sondern auch ein regelmäßiger Investor. Die Renovierungsprojekte auf dem Campus summieren sich für dieses und das folgende Jahr auf mehr als 15 Millionen Euro.
 
Jetzt stößt die Universität an Grenzen. “Wir haben 4.500 Quadratmeter Büroflächen angemietet, um alle Forschungsprojekte unterzubringen”, erklärt Rektor Arndt. “Die Chancen stehen gut, dass wir in den kommenden Monaten weitere Großprojekte einwerben. Dann benötigen wir dringend ein neues Forschungsgebäude.” Geschätzte Kosten: 20 Millionen Euro, die Hälfte davon würde der Bund beisteuern. Eine geeignete Fläche ist in einer Baulücke im Innenstadtquadrat B 6 vorhanden. Die Gespräche mit der Landesregierung laufen.

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