Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar –
E-Energy-Projekt „moma“ übergibt Abschlussbericht an Bundesumweltminister
Peter Altmaier – Variable Strompreise finden hohe Akzeptanz beim Verbraucher
Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentraler, erneuerbarer, flexibler und intelligenter. Das ist
eines der wesentlichen Ergebnisse des Projekts „Modellstadt Mannheim“ (moma), dessen Abschlussbericht
das federführende Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie nun in Berlin an
Bundesumweltminister Peter Altmaier übergeben hat. Gerade durch die zunehmende Einspeisung
von Strom aus erneuerbaren Energien kommen auf die Verteilung der Energie neue Herausforderungen
zu, um auch künftig eine sichere und zuverlässige Versorgung sicherzustellen. Die Antwort
hierauf sind intelligente Netze und eine Nachfrage, die sich an das aktuelle Angebot anpasst.
Deshalb wurden nun mit „moma“ die Anforderungen an eine solche Netzinfrastruktur sowie die
Möglichkeiten zur Nachfragesteuerung untersucht. Dieses Projekt wurde im Rahmen des bundesweiten
Projektes „E-Energy“ in ressortübergreifender Partnerschaft von Bundeswirtschafts- und
Bundesumweltministerium gefördert. Nach einer Laufzeit von vier Jahren hat das Projektkonsortium
jetzt die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen.
„Bei moma standen wir vor der Herausforderung, Strukturen und Abläufe in der Energiewirtschaft
so zu verändern, dass auch in Zukunft mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien eine effiziente,
stabile und kostengünstige Energieversorgung sichergestellt werden kann“, betonte Dr.
Werner Dub, Vorstandsmitglied der MVV Energie, gegenüber Minister Altmaier. „Die Ergebnisse
des Projektes sind beeindruckend. Es liegt nun an den Marktakteuren, diese Aussagen für sich zu
nutzen. Wir als Energieversorger werden unsere Schlussfolgerungen daraus ziehen und als Marktteilnehmer
entsprechend handeln.“ Dub dankte der Bundesregierung für die Förderung des Projektes
und den Konsortialpartnern für das Engagement und die Kompetenz.
Insgesamt haben an den drei Feldtests im Rahmen von moma rund 1000 Mannheimer Haushalte
teilgenommen. Diese Haushalte hatten in dem Projekt die Möglichkeit, auf einen wechselnden
Strompreis mit einer Verschiebung ihres Stromverbrauchs zu reagieren. Mit der Verlagerung des
Stromverbrauchs in Zeiten mit viel erneuerbarem Strom im Netz und damit günstigem Preis trugen
sie zur Integration der erneuerbaren Energien ins Netz und zur Stabilität des Stromnetzes bei.
Gleichzeitig reduzierten sie dadurch mit variablen Strompreisen ihre Energiekosten. Im Durchschnitt
hatte in dem Modellversuch eine Preisveränderung um 100 Prozent eine Verschiebung von 11 Prozent
des Strombedarfs zur Folge. Unter bestimmten Bedingungen erhöht sich dieser Wert auf bis zu
35 Prozent.
Ein intelligentes Energiemanagement-System, der „Energiebutler“, unterstützte die Haushalte bei
dieser Verschiebung, die zu einer Gesamtkosteneinsparung beim Kunden führte. Über den Energiebutler
konnten insbesondere Wasch- und Geschirrspülmaschinen immer dann automatisch eingeschaltet
werden, wenn viel Strom aus Wind und Sonne zur Verfügung stand und damit der Preis
niedrig war. Die Steuerung der Nachfrage leistet damit einen wichtigen Beitrag bei der Integration
der Energie aus Sonne und Wind in die Stromnetze.
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Neben der Nachfragesteuerung bildete die zukünftige Ausgestaltung der Netze ein Forschungsschwerpunkt
der „Modellstadt Mannheim“. Dabei wurde eine zellulare Struktur untersucht, die aus
einer Vielzahl kleiner Netzbereiche besteht. Diese Bereiche optimieren sich selbst und kommunizieren
miteinander. Im Projekt moma konnte so ein komplexes Verbundsystem wie unser Stromnetz
mit einer Vielzahl von Einspeisern und Verbrauchern sicher betrieben werden.
Das Projekt „Modellstadt Mannheim“ wurde von einem Konsortium aus dem Mannheimer Energieunternehmen
MVV Energie AG, IBM Deutschland GmbH, der Mannheimer Power Plus Communications
AG (PPC), dem Dresdner Energieversorger DREWAG und dem Unternehmen Papendorf
System Engineering sowie der Universität Duisburg/Essen und den Instituten Fraunhofer IWES, ifeu
Heidelberg und IZES Saarbrücken getragen. Das Budget von rund 20 Mio. Euro wurde zur Hälfte
vom Bundesumweltministerium bezuschusst.
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MVV Energie im Portrait
Der börsennotierte MVV Energie Konzern gehört mit einem Gesamtumsatz von fast 4 Mrd. Euro zu
den führenden Energieunternehmen in Deutschland. Mit rund 5.500 Beschäftigten besetzt unsere
lokal und regional verankerte Unternehmensgruppe alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette
bei der zuverlässigen Versorgung mit Strom, Wärme, Gas und Wasser – von der Energieerzeugung
über den Energiehandel, die Energieverteilung über eigene Netze bis zum Vertrieb und zu
Energiedienstleistungen. Darüber hinaus zählt unsere Unternehmensgruppe in Deutschland zu den
größten Betreibern von thermischen Abfallverwertungs- und Biomasseanlagen. Unsere Unternehmensstrategie
ist auf mittel- und langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet; dabei setzen wir
auf Regionalität, Effizienz und Nachhaltigkeit.